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PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

Titel: PR 2641 – TANEDRARS Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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normalerweise träge und selbstzufrieden, verließen den Raum schneller, als er dreimal blinzeln konnte. Er würde sich überlegen, wie er nach dem Ritual der Ankunft ihren Elan auf diesem Niveau halten konnte.
    »Melwai?«, fragte die einzige im Saal verbliebene Person.
    Vedikk bedachte seine persönliche Assistentin mit einem Blick des Mitleids. »Hakikum! Du bist noch hier? Ich muss dich enttäuschen. Ich möchte allein bleiben.«
    Sie gab einen erstickten Laut von sich und eilte aus dem Raum.
    Er ahnte, wie sehr sich Hakikum ärgerte. Sie hatte sich ihm während der zwei Jahre ihres Dienstes immer wieder angebiedert.
    »Das arme Kind«, murmelte er und dachte daran, dass sie seine Enkeltochter hätte sein können. Was immer sie von ihm, dem amtierenden Kanzler, erwartete: Er achtete peinlichst genau darauf, unnötigen Stolpersteinen aus dem Weg zu gehen. Die Tatsache, dass er wusste, dass Hakikum ohnedies kein Kind von Traurigkeit war und rasch ein anderes Opfer für ihre Gelüste finden würde, sorgte dafür, dass sich sein Mitleid in Grenzen hielt.
    Vedikk lockerte die Nackenmuskulatur und verließ den Saal durch eine Geheimtür, die sich hinter dem Thron befand und deren Existenz nur dem König und ihm bekannt war. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit bis zur Ankunft.
    Er eilte durch mehrere Gänge und betrat seinen persönlichen Rückzugsraum an Bord des Schauspielpalasts. Seine Kleidung landete auf dem Bett, die Schuhe davor. Vorsichtig legte er die Maske, ein wahres Meisterwerk von Runat, in eine eigene Schatulle. Nachdem er die Meditationstoga angezogen hatte, zündete er vier Räucherstäbchen an. Für TANEDRAR.
    Der sandelholzartige Geruch kitzelte Vedikk in der Nase und beruhigte ihn ein wenig. Er setzte sich auf das Meditationskissen und begann, seinen Geist zu leeren. TANEDRAR sollte ihn als offenes Gefäß vorfinden, das es zu füllen galt.
    Er schloss die Augen und fühlte in sich hinein. Aufregung erfasste ihn. Da waren Gedanken, Gedanken und nichts als Gedanken. Solche, die nichts in ihm zu suchen hatten, nicht jetzt, zur Zeit der Ankunft!
    Melwai Vedikk konzentrierte sich auf die unerwünschte mentale Flutwelle, um sie zu stoppen, sie zu dirigieren und vorerst beiseitezuschieben.
    Er dachte an Bittsteller von den Verwaltungsbezirken, deren Berichte herkömmlicherweise genauso in seinem Informationsnetz landeten wie Beschwerden über einzelne Herzöge. Organigramme und Ablaufstrukturen blitzten auf und verblassten so rasch wieder, wie sie entstanden waren.
    Für einen Herzschlag dachte er an den Fremden, diesen Alaska Saedelaere, dem er die Hand gegeben und als geschätzten Gast begrüßt hatte, weil ihn TANEDRAR persönlich sprechen wollte.
    Nun – sie lebten in außergewöhnlichen Zeiten. Noch blieb den Völkern diese Außergewöhnlichkeit verborgen. Noch war sie bloß ein winziges Samenkörnchen, das auf oberster Ebene betrachtet, gehegt und gepflegt wurde, um dann, wenn die Zeit reif dafür war, eingepflanzt zu werden.
    Als einer der Mächtigen des Reiches wusste Vedikk, dass es mit der Ruhe im Reich der Harmonie bald vorbei sein würde. Die Gerüchte, die sich seit Jahren hartnäckig hielten, stimmten: Das Reich blickte nach so vielen Jahrtausenden des Friedens einer Invasion entgegen.
    So seltsam es klang: Es sah ganz danach aus, als sollte Alaska Saedelaere eine entscheidende Rolle bei der Abwehr dieser Invasion spielen ...
    TANEDRAR machte sich bemerkbar.
    Der amtierende Kanzler verdrängte letzte Gedanken und öffnete sich dem Ritual der Ankunft.

22.
    Zurück im Jetzt
     
    Alaska Saedelaere löste sich aus der Umarmung der Prinzessin Arden. Er wich zurück, taumelte zurück. Sein Kopf – er fühlte sich an, als könnte er jeden Augenblick platzen.
    TANEDRAR hatte seinen einfachen Geist mit Bildern, Eindrücken, Geschichten, Fakten, historisch bedeutsamen Ereignissen aus beinahe dreihunderttausend Jahren menschlicher Zeitrechnung überschüttet und ihn an die Grenzen seiner geistigen Kapazitäten geführt.
    »Ich fühle, dass du müde bist«, sagte die Prinzessin, deren einzelne, süße Stimme sich nun vor das Orgeln schob und es allmählich ausblendete. »Wir werden pausieren.«
    »Danke!« Saedelaere nahm zögerlich das kleine Etwas in die Hand, das ihm die beseelte Puppe reichte. Sie wies ihn an, es in den Mund zu stecken, er gehorchte.
    Die klebrige Masse schmeckte nach Frucht. Nach Früchten. Sie erzeugte das Gefühl leichter Benommenheit. Die Wirkung stieg ihm rasch zu Kopf, wie ein

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