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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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der Kiste, während der Gleiter in etwas Entfernung aufsetzte. Der Deckel sprang in der Mitte auf, und die Hälften sanken in die Seitenwände weg. Warme Luft stieg aus dem Inneren.
    »Wie geht es dir?«, murmelte Barisch.
    »Gut. Aber ich habe Angst. Ich möchte etwas sehen.« Oachono wand sich in den Schnüren, die seine drei unverletzten Beine zusammenhielten. Barisch half ihm, sie über den Kistenrand zu legen.
    »Es wird alles glatt gehen. Bald bist du wieder in Sicherheit.«
    »Das ist einer der relativsten Begriffe überhaupt. Wenn sie mich in eine der Plauderkammern stecken, um alles zu erfahren ...«
    »Plauderkammern?«
    Oachono gab ein Pfeifen von sich, das Barisch als Seufzen interpretierte. »Nicht mehr wichtig. Es ist ohnehin zu spät.«
    Barisch sah auf seinen Multikom, auf den er die Fagesy-Übersetzungsdatenbank von der Hauspositronik überspielt hatte. Die Ziffern zeigten 7:23 Uhr. Das dunkle Grau des Himmels wechselte am Horizont zur Farbe von schmutzigem Schnee. Die erste Sonne des Pulks schob sich vermutlich gerade über den Horizont.
    Die Seitentür des Schwebers glitt zurück, und ein Mann stieg aus: Urs von Strattkowitz.
    Sharoun trat zwei Schritte vor und blieb dann wieder stehen. Ungläubig starrte sie von dem Staatssekretär zum leeren Gleiter und wieder zurück. Ihre Waffe ruckte hoch.
    »Wo ist Dweezil?«
    Der Staatssekretär hob langsam die Hände.
    »Es war doch abgesprochen«, sagte er bleich, aber gefasst. »Ich habe euch beim letzten Gespräch gesagt, dass ich nichts erreichen konnte. Ich bin nur hier, um den Fagesy zurückzubringen, ohne dass ihr in Gefahr geratet.«
    »Nein! Du hast gesagt, es geht klar! Du hast mir Dweezil versprochen!«
    »Du musst da etwas missverstanden haben. Ich habe das nie behauptet! Es lag nie im Bereich meiner Möglichkeiten, das zu erreichen. Ich habe es trotzdem versucht, aber es war erfolglos.«
    Die Verbindung war schlecht – aber so schlecht auch wieder nicht, dass es ein solches Missverständnis hätte geben können. Andererseits ...
    »Du lügst«, sagte Sharoun. Sie schrie es nicht, doch die Kälte in ihrer Stimme war schlimmer. »Du hast uns hintergangen.«
    »Nein! Erinnerst du dich nicht mehr an das Gespräch von gestern? Als ihr euch vor zwei Tagen nicht mehr gemeldet habt, dachte ich schon, es wäre alles vorbei, aber gestern ... Wir haben vereinbart, dass ich den Fagesy hier und jetzt übernehme!«
    »Ich glaube ihm.« Barisch trat dicht an die Exagentin heran. »Siehst du das hier?« Er zeigte auf sein Gesicht oder besser: die Maske darüber. »Bei der schlechten Verbindung, die wir beim zweiten Mal hatten, hätte jeder am anderen Ende sein können. Jeder mit einer nur halbwegs guten Maske. So eine wie diese hier mit den Daten von seinem Gesicht.« Er zog die Maske ab und sah Sharoun an. »Wir wurden reingelegt. Wir müssen weg!«
    »Der junge Mann könnte recht haben«, stimmte von Strattkowitz zu. »Ich verstehe nur nicht, warum ...« Er stockte. »Riordan! Darum also das seltsame Gespräch bei ihm. Er hat mich gescannt!«
    Als hätte der Name etwas in Sharoun gezündet, packte sie Barisch und riss ihn mit sich zurück. Noch während er um sein Gleichgewicht kämpfte, hörte er das Knattern der Rüstgeleite.
    Sharoun kniete auf dem Boden und zielte in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Schwarze Schatten erhoben sich über die Bäume und rasten auf sie zu. Von Strattkowitz stand noch immer dort, wo sie geredet hatten, und starrte ihnen entgegen.
    Barisch sah zu der Kiste. Oachono hatte seine Arme wieder eingezogen. Stattdessen schoss plötzlich sein Zentralkörper hoch und fiel über den Rand der Kiste. Er stürzte wie ein nasser Schwamm in den Schnee.
    Mit den Fesseln kommt er nirgendwohin, schoss es Barisch durch den Kopf. Und wenn seine Angst berechtigt ist ...
    Er rannte los, bevor er richtig über das nachgedacht hatte, was er tun wollte. Oachono wand sich wie eine Schlange durch den Schnee in Richtung der nächsten Büsche. Noch im Laufen zog Barisch sein Messer, warf sich neben dem Fagesy auf den Boden und durchtrennte seine Fesseln.
    Ein Blitz schlug in seine Augen ein, rannte den Sehnerv entlang in sein Gehirn und explodierte dort. Barisch spürte den Schnee, in dem er sich schreiend wand. Er drang durch jede Pore seiner Kleidung und jagte Schauder über seine Haut.
    Ein Schlag traf ihn, wirbelte ihn durch die Luft, bis er erneut im Schnee aufschlug. Der Schwung ließ ihn weiterrollen, bis ein Gebüsch ihn

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