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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Arbeit.‹ Er hat Arn entlassen und dafür gesorgt, dass er in der wissenschaftlichen Welt niemals wieder einen Fuß auf den Boden bekam.«
    Riordan konnte es erzählen, ohne dass es wirklich etwas in ihm bewegte. Das Kapitel war endlich beendet.
    »Mein Vater war kein starker Mann«, fuhr er fort. »Er hatte immer davon geträumt, eines Tages ein bedeutender Wissenschaftler an der Waringer-Akademie zu sein. Sein Traum zerbrach und er mit ihm. Er ging weg und ließ seine Familie allein. Mutter hat es nicht leichtgenommen.«
    Er erinnerte sich der Abende, an denen sie reglos im Sessel hing, die Augen in irgendeine Welt gerichtet, die niemand sonst sehen konnte, die Druckinfusionskanüle noch in der Hand. Am Anfang hatte er versucht, sie zu wecken, sie zurückzuholen.
    Später ging er stattdessen hinaus in den Park und spielte Pirat. Er ließ Schnecken über die Planke gehen und übte Fechten mit halb gelähmten Vögeln. Warum sollte es denen besser gehen als ihm?
    Ve legte eine Hand auf seinen Arm. Ihre Augen waren weit. »Hör auf.«
    Er konzentrierte sich auf ihre Augen. Die Vergangenheit wurde unwichtig, hörte auf zu existieren. Sie war abgeschlossen.
    »Was ist da los?«
    Fydor sah nach draußen. Mehrere dunkelgrüne Gleiter waren gelandet und spuckten Leute und Ausrüstung aus.
    »Meine Agenten«, antwortete Riordan. »Der Schatten ist hier gewesen. Sollte er auch nur eine einzige Spur hinterlassen haben, werden sie sie finden.«

20.
    Solare Residenz
    4. November 1469 NGZ
     
    Erneut saß Fydor Riordan dem Wesen gegenüber, das die Geschicke des Solsystems in die Hand genommen hatte. Alle Macht Chossoms beruhte nach Fydors Meinung lediglich auf dem, was Marrghiz ihm zugestand. Es war klar, wer wirklich die Fäden in der Hand hielt.
    »Es wird nicht leicht sein, all diese Nester auszumerzen«, sagte er. »Die meisten haben nicht einmal Verbindung untereinander. Es sind einfach irgendwelche bis dahin unauffälligen Leute, die beschlossen haben, die Dinge in die Hand zu nehmen. Sie sind stümperhaft, arbeiten mehr schlecht als recht auf ihre Ziele hin – aber manche schaffen Glückstreffer. Nur weil so viele diesen Weg gegangen sind, erreicht die Sache statistische Signifikanz. Und weil sie Hilfe von diesem Schatten bekommen.«
    Marrghiz machte eine Handbewegung, als würde er unsichtbare Harfensaiten zupfen. »Dann stimmen die Gerüchte? Was weißt du über diesen Schatten?«
    »Heute schon deutlich mehr als gestern. Es ist mir mit Chossoms Unterstützung gelungen, einen Angriff der Fagesy auf eine Terroristengruppe offen genug vorbereiten zu lassen, dass er Wind davon bekam. Er ist tatsächlich aufgetaucht. Und auch wenn Chossom nicht sehr zufrieden über den Ausgang der Sache ist – ich bin es auf ganzer Linie.«
    Er aktivierte den Holoprojektor seines Multikoms. Eine unregelmäßige schwarze Form schwebte im Raum. An einigen Stellen schien etwas davon abgesplittert zu sein, und die Umrisse waberten leicht.
    »Was ist das?«
    »Ein winziges Bruchstück von etwas, das im Lauf des Kampfes zum Einsatz kam und zerstört wurde. Ein Bauteil einer Nanomaschine.«
    Marrghiz sah Riordan an. Es sah nicht aus, als habe er vor, noch einmal nachzufragen.
    »Ich habe es genau analysieren lassen, um herauszufinden, wer der Hersteller ist. Ich versprach mir darüber einen Hinweis auf die Identität des Schattens. Das Ergebnis war ziemlich überraschend.« Mit einer Handbewegung löschte er die Projektion. »Es entspricht keinem einzigen auf Terra benutzten oder bekannten Bauprinzip. Und damit wird dieser Mann – oder diese Frau – für uns unkalkulierbar. Ebenso wie die Antwort auf die Frage, wer dahintersteckt.«
    Nach einer langen Pause sagte Marrghiz: »Es ist nicht mehr wichtig. Der ganze Widerstand wird bald zusammenbrechen.«
    »Wird er das?« Riordans Zweifel klangen deutlich durch.
    »Das wird er. Die Kinder werden zurückkommen. Ich habe Nachricht von der Formatierungswelt. Einige von ihnen waren äußerst empfänglich für die Neuformatierung. Geradezu ideal. Die erste Kohorte kann schon bald zurückgeführt werden.«
    »Und dann? Sie werden ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Ein paar Kinder, die in ihre Familien zurückkehren ...«
    Marrghiz schüttelte den Kopf. »Sie kehren nicht zu ihren Familien zurück. Die alten Bindungen haben keine Bedeutung mehr. Sie wurden für anderes vorbereitet. Sie werden die Führung eures Volkes übernehmen, im Umbrischen Rat. Bald werden wir eure alte Regierung nicht mehr

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