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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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November w...urück auf Terra sein. Hier in der Residenz. I...ge vor, sich früh am n...ten Morgen zu treffen. Im Residenzpark?«
    »Nein. Im Zoo. Vor dem Affenreservat. Sieben Uhr.«
    »...rde da sein mit dem Jungen. Bringt den Fagesy!«
    Das Bild erlosch.

19.
    Zoo von Terrania
    früh am 4. November
     
    Dicker Nebel hatte sich zwischen den Bäumen des Affenreservats verfangen. Immer wieder trieb der Wind einzelne Fetzen davon herüber. Von den Bewohnern war nichts zu sehen oder zu hören.
    Barisch malte mit dem Fuß Kreise in die zentimeterdicke Schneeschicht, die sich in den letzten beiden Tagen gebildet hatte. Irgendwann nach Mitternacht war ein warmer Wind aufgekommen, der den Schnee in einen unangenehmen Sprühregen verwandelte.
    Neben ihm rieb Snacco sich verbissen die Pseudoarme und klapperte mit den Zähnen. Lediglich Sharoun schien die Kälte kein bisschen zu berühren.
    Barisch sah nach Osten. Die Dämmerung begann gerade erst den Horizont grau zu färben. Nur dem allgegenwärtigen Schimmern der Beleuchtungen Terranias war es zu verdanken, dass von den Wolken zurückgeworfenes Licht den Schnee zum Schimmern brachte und sie mehr von der Umgebung sehen ließ, als sonst möglich gewesen wäre.
    »Er wird nicht kommen«, murmelte Barisch. »Oder er hetzt uns die Polizei auf den Hals. Oder den TLD.«
    »Den TLD sicher nicht. Ich habe gehört, er und Fydor Riordan verstehen sich nicht sonderlich gut. Das war einer der Gründe, warum ich ganz froh war, ihn erreichen zu können.«
    Barisch warf einen Seitenblick zu Sharoun. »Also nur die Polizei. Soll mich das trösten?«
    »Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass zuerst gefragt und dann geschossen wird. Ich habe gehört, dass neuerdings im TLD die rücksichtsloseren Elemente bei bestimmten Untersuchungen freie Bahn haben. Namentlich der Suche nach terroristischen Elementen.«
    Barisch rieb die Hände aneinander und sah zur Seite. Dort stand eine große Kiste mit der Aufschrift »Futtermittel«. Sie hatten sie mit einer Antigravscheibe hergeschafft, nachdem Sharoun die Tür zum Lager aufgebrochen hatte.
    In den Zoo hineinzukommen war überhaupt kein Problem gewesen. Die meisten Tiere waren in zentrale Innengehege evakuiert, weil es zu viel Energie gekostet hätte, die offenen Klimafelder aufrechtzuerhalten. Damit war es auch unnötig geworden, oberirdisch übermäßige Sicherheitsvorkehrungen zu betreiben. Die Freigehege waren kaum mehr als ein ausgedehnter Park.
    In der Kiste war Oachono versteckt. Er trug noch immer Fesseln, doch Barisch war nicht sicher, ob sie ihn bei einem ernsthaften Fluchtversuch hätten aufhalten können. Doch er hatte sich nicht widersetzt, weder beim Transport mit dem Gleiter noch beim Einbruch ins Zoogelände. Der Gleiter hatte zurückbleiben müssen, da er im Verkehrsleitsystem registriert war und ein Verlassen der Flugbahnen sofort zu einer Meldung geführt hätte. Es war nicht leicht gewesen, den Fagesy über die Absperrungen zu bringen.
    »Da drinnen ist vermutlich der wärmste Platz hier in der Gegend«, sagte Snacco. Seine hohe Stimme irritierte Barisch, weil sie so wenig zu dem älter wirkenden Körper passte.
    Trotzdem erwiderte er das schiefe Lächeln des Matten-Willys, so gut er konnte. »Nach all der Zeit kann er es wenigstens am Schluss ein wenig besser haben als wir.«
    »Sie kommen.« Sharouns Stimme war nicht lauter als normal, und doch hörte Barisch die Anspannung. Er sah in die Richtung, in die sie wies.
    Über die Bäume hinweg kamen Lichter näher, Begrenzungsleuchten eines Gleiters. Die Silhouette zeichnete sich schwach gegen den langsam an Helligkeit gewinnenden Himmel ab. Snacco verschwand in den nächsten Büschen.
    Die Dinge neigen sich dem Ende zu ...
    Barisch zog aus seiner Tasche die dünne Membran, die sein Gesicht verbergen sollte. Es war ein Karnevalsgag; eine Holoprojektionsmaske mit mehreren eingespeicherten Gesichtern. Er stülpte sie über und aktivierte das Gesicht von Zodiak Andour III., dem Bassgitarristen der Cosmolodics. Sharouns Identität war spätestens seit ihrer Forderung ohnehin kein Geheimnis mehr, weshalb sie auf eine Maske verzichtete.
    Der Gleiter setzte zur Landung an. Er war grau wie der morgendliche Winterhimmel über ihnen und groß genug, um neben einem Menschen auch einen Fagesy aufnehmen zu können. Keine offiziellen Symbole prangten daran.
    Von Strattkowitz' Privatgleiter. Seltsam, aber vielleicht wollte er Aufsehen vermeiden.
    Barisch desaktivierte die Verriegelung

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