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PR 2648 – Die Seele der Flotte

Titel: PR 2648 – Die Seele der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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davon, anderen zu befehlen, was er selbst nicht zu wagen bereit war.
    Perry Rhodan streckte den Arm aus, berührte den Touchscreen, der seinem Platz zugeordnet war, und löschte das Bild des gewaltigen Kugelraumers von den Schirmen.
    Perry Rhodan konzentrierte sich ganz auf das Hier und Jetzt.
    Die Luft in der engen Kabine der ferronischen Fähre war stickig, unterlegt mit einem Hauch kühlen Metalls und der herben Note, die die Raumfahrer der Wega hinterlassen hatten. Sie erinnerte Rhodan in ihrer Enge an die Kabine der STARDUST, die ihn und seine Gefährten zum Mond getragen hatte. Nur, dass dort der scharfe Geruch von Schweiß in der Luft gehangen hatte. An Bord der PANERC fehlte er. Ferronen kannten keinen Schweiß.
    Zu seiner Linken war Reginald Bull, Rhodans bester Freund, in den aufwendig gepolsterten Sitz geschnallt und checkte die Systeme der Fähre durch. Sie hatten ihn zum Bordingenieur des Flugs bestimmt. Bull trug einen arkonidischen Kampfanzug, den Helm eingeklappt. Der Mann mit den roten Stoppelhaaren bemerkte Rhodans forschenden Blick nicht. Er hatte die Lider zusammengekniffen, versuchte die Kolonnen ferronischer Schriftzeichen zu deuten, die über die Schirme der Diagnoseanzeigen huschten.
    Zu seiner Rechten war Chaktor, der Raumfahrer aus dem Wega-System. Wie die meisten Ferronen war er kleiner und kompakter als ein Mensch, angepasst an die deutlich höhere Schwerkraft seiner Heimatwelt. Seine Haut war blau, sein Haar war kupferrot. Die Augen lagen in tiefen Höhlen, geschützt von einer weit vorspringenden Stirn, und waren dadurch kaum zu erkennen.
    Chaktor trug ebenfalls einen arkonidischen Kampfanzug. Das Material hatte sich als flexibel genug erwiesen, um sich dem Körper eines Humanoiden anzupassen, der es nur auf ein Meter sechzig Größe, aber eine unpassend erscheinende Breite brachte. In den Gürtel eingeklinkt waren zwei schwere Strahler. Die größten für den Ferronen noch tragbaren Waffen, die sie in den Arsenalen der TOSOMA hatten auftreiben können. Die Waffen waren Chaktors Bedingung gewesen, um die beiden Menschen auf ihrer Wahnsinnsmission zu begleiten.
    Rhodan betrachtete das eigene Gesicht einen Augenblick lang im Spiegelbild eines der Displays: Wache graublaue Augen erwiderten seinen Blick. Rhodan hatte kurzes blondes Haar und ein Gesicht, das zuweilen als schmal, zuweilen als hager, zuweilen als energisch bezeichnet wurde. Sah man genau hin, erkannte man auf dem rechten Nasenflügel eine kleine Narbe.
    Es war das Gesicht eines Menschen.
    Chaktor hielt es für das Antlitz des Lichtbringers, der sein Volk gerettet hatte. Nur, um den Lichtbringer zu beschützen, hatte sich der Ferrone zu diesem Flug bereitgefunden. Nur dank des Lichtbringers, glaubte Chaktor, blieb ihnen wenigstens eine geringe Chance zu überleben, was vor ihnen lag.
    Rhodan holte es auf das große Frontdisplay.
    Eine verwaschene Scheibe hing in der Schwärze des Raumes. Sie erinnerte den erfahrenen Astronauten an den aus dem irdischen Sonnensystem vertrauten Jupiter, einen so genannten Gasriesen.
    Doch die Welt, der sie sich mit stetig zunehmender Fahrt näherten, hieß Gol. Er war der vierzehnte von zweiundvierzig Planeten der Wega, und im Vergleich zu Gol mutete Jupiter wie ein heimeliger, kuscheliger Ort an.
    Gol durchmaß beinahe 200.000 Kilometer. Hauptbestandteil seiner Atmosphäre war Wasserstoff, gefolgt von Helium, Methan und Ammoniak. Seine Schwerkraft betrug nahezu das Zwanzigfache der irdischen, und statt einem roten Punkt zierten Hunderte von Flecken, die an Rorschach-Kleckse erinnerten, seine Atmosphäre. Die Stürme, die auf Gol tobten, hielten die Flecken in Bewegung, zerstieben sie, formten unentwegt neue. Im Lauf der Jahrtausende hatten die Ferronen festgestellt, dass sich gewisse Muster immer wieder bildeten.
    Chaktor, der erfahrene, unerschütterliche Raumfahrer, japste beim Anblick des Planeten. Er fasste nach dem metallenen Ei, das er an seinem persönlichen Display angebracht hatte, und drückte es gegen den Leib. Wenn der Ferrone daran rieb, entfaltete sich ein dreidimensionales Bild. Es zeigte seine Familie: drei Frauen und zwei Dutzend Kinder. Seit einigen Wochen beschwor Chaktor das Bild nur noch selten herauf. Es schmerzte ihn zu sehr. Nach dem Abzug der Topsider aus dem Wega-System hatte sich herausgestellt, dass nur zwei seiner Frauen und siebzehn seiner Kinder die Invasion der Echsenwesen überlebt hatten.
    »Unser Kurs ist korrekt?«, fragte Rhodan, um den Ferronen

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