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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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wird jedoch voraussichtlich frühestens morgen eintreffen.«
    »Oho. Darf ich fragen, worum es sich bei dieser unverhofften Trumpfkarte handelt?«
    »Du darfst. Aber ich werde dir keine Antwort geben. Sie wäre verfrüht.«
    Bully machte sich nicht die Mühe zu protestieren. Mit einem wortlosen Nicken akzeptierte er die Geheimhaltung.
    Er war selbst keiner, der über ungelegte Eier gackerte. Wer wusste schon, was unter Umständen noch schiefgehen konnte?
    Kurz dachte er an den Kristallschirm, der zu seinem Leidwesen in der Anomalie nicht aktiviert werden konnte. Zwar hatte bis zur Aufblähung Sols die Hypertron-Sonnenzapfung der 150 LORETTA-Tender funktioniert, desgleichen die Emission multifrequenter hyperenergetischer Anregungsimpulse. Was jedoch ausblieb, war die vertraute Reaktion der Heliopause. Offenbar gab es in der Anomalie nahezu kein interstellares Medium, welches zu einem Staudruck des Sonnenwindes und somit zur Stoßfront der Heliopause geführt hätte.
    »Bloß der Vollständigkeit halber«, sagte Bully. »Auch deine TOLBA kann den Paratronschirm der Residenz nicht knacken?«
    »Nur mit den gleichen furchtbaren Nebenwirkungen, als wenn die LEIF ERIKSSON angriffe. Weißt du keinen anderen Weg?«
    »Doch«, sagte Reginald Bull. »Es gibt einen Weg in die Solare Residenz. Aber den kann nur ich allein gehen.«

Epilog:
    Haluter, nein danke!
     
    Test: eins, eins, eins ... Okay. Ich mache einfach dort weiter, wo ich aufgehört habe.
    Hauptsächlich, weil ich glaube, dass es mir hilft, wieder klarer im Kopf zu werden und meine Gedanken zu ordnen. Es ist alles noch so zerhackt und zugleich verschwommen ...
    Bevor ich unterbrochen wurde, weil Delorian Rhodans Ansprache im Trivid kam – liegt das wirklich noch nicht mal einen Tag zurück? – Also, gestern Vormittag wollte ich dir, lieber Papa, am Ende dieser Botschaft mitteilen, dass ich mich entschlossen hatte, Anschluss an eine Rebellengruppe zu suchen.
    Gleich vorab: Keine Sorge, davon kann keine Rede mehr sein.
    Jedenfalls, dann kam uns die Idee zu dem Umzug und den Projektionen und ... Na, du weißt ja, was dann kam.
    Die Fagesy.
    Jene Fagesy, gegen die ich hatte in den Kampf ziehen wollen. Aber nicht so. Nein, ganz sicher nicht so.
    Wir hatten überhaupt keine Chance, kriegten zuerst gar nicht mit, was eigentlich los war. Sie blendeten und desorientierten und betäubten oder paralysierten uns, alles auf einmal.
    Jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt zu glauben, sein letztes Stündlein habe geschlagen. Ich dachte wirklich, wir müssten sterben.
    Wobei ich seltsamerweise noch mehr Angst um Lea und Alina hatte als um mich selbst. Deine Schule, Papa: immer zuerst die anderen vorschieben ...
    Einige in meiner Umgebung wehrten sich, solange sie dazu fähig waren; allen voran Syowan Aroes, die fast schon erwachsene Gefirnin. Der Widerstand erlahmte schlagartig, nachdem sie ihr einen Arm ausgerissen hatten.
    Das kann man sich kaum vorstellen, wie stark diese drei, vier Meter langen Tentakel sind!
    Syowan ist übrigens schon wieder einigermaßen auf dem Damm, sie wurde rechtzeitig medizinisch versorgt. Den Arm kann man ihr nicht wieder annähen, aus dem haben die Fagesy Hackfleisch gemacht. Aber sie wird ein geklontes Ersatz-Implantat bekommen, und bis dahin hat sie ja ohnehin noch zwei gesunde Arme.
    Entschuldige. Über so etwas soll man nicht witzeln, das magst du nicht. Aber irgendwie muss die Anspannung raus.
    Dann haben wir gewartet, was passiert. Und uns davor gefürchtet, was noch alles passieren könnte. Viele Stunden lang haben wir gewartet.
    Das war grauenhaft. Weit grauenhafter als alles davor und danach. Die reine Folter.
    Obwohl die Fagesy uns keineswegs gequält, nicht einmal verhört, sondern all die Zeit über in Ruhe gelassen haben. Gerade das war so gespenstisch. Diese Untätigkeit – auf beiden Seiten.
    Sie haben uns bewacht, klar, keine Sekunde aus den Augen gelassen – oder aus dem, was sie anstelle von Augen haben. Ihre Organe sitzen in den Tentakelstacheln, sagt Oliver.
    Was für Bilder sehen die eigentlich? Wackelt für sie permanent die Welt?
    Ihre Tentakel bewegen sich ja immerzu. Einmal schlängeln sie hierhin, einmal dorthin, zwischendurch verknoten sie sich ... Wenn wir auf sie nur annähernd so fremd wirken wie umgekehrt sie auf uns, verstehe ich, wieso sie nicht mit uns zurechtkommen.
    Wie gesagt, wir warteten und fürchteten uns. Und dann brach auf einmal wieder das Chaos aus.
    Ich habe einiges gelernt in diesen Stunden, Papa. Zum

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