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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Danach nahm Chourtaird das gekühlte Fingerglied mit in sein Raumschiff, um es dort zu inkorporieren.
    Kirte Otorongo injizierte Bully ein Regenerations-Agens. Im Zusammenspiel mit der heilenden Kraft des Zellaktivators würde das individuell abgestimmte Präparat dafür sorgen, dass Bulls Fingerspitze binnen der nächsten Tage wieder zur alten Größe und Schönheit nachwuchs.
     
    *
     
    Es war bereits nach Mitternacht, als der Terranische Resident zurück in die Zentrale des Kastells kam. Der Meldungsübersicht der Nachrichtenagenturen zufolge würde der 27. November 1469 NGZ ein mindestens ebenso »heißer« Tag werden wie sein Vorgänger, ungeachtet der fortwährend sinkenden Außentemperaturen.
    Die Geiselnahme-Krise bei den Hängenden Gärten war vor Kurzem bereinigt worden. In einer mustergültig konzertierten Aktion hatte die 1-TRD, zusammen mit dem Bund der Sternwürdigen, aber auch unter aktiver Mitwirkung von Personen aus der Zivilbevölkerung, die Fagesy überrumpelt. Die Teilnehmer des missglückten Freudenumzugs, die als Geiseln festgehaltenen worden waren, befanden sich wieder auf freiem Fuß.
    Etliche hatten Verletzungen unterschiedlichen Grades davongetragen. Aber glücklicherweise gab es keine Todesopfer auf terranischer Seite.
    Der Oberkommandierende der auf Terra stationierten Fagesy-Einheiten, der Hohe Marschgeber Chossom, hatte den sofortigen Rückzug aller seiner Truppen unter die Paratronglocke der Solaren Residenz befohlen. Flottillenadmiralin Tanny Abro sicherte ihnen freien Abzug zu.
    Leider lief dieser trotzdem nicht so reibungslos ab wie erhofft.
    Die Ordnung der Fagesy war in Auflösung begriffen. Ein erheblicher Teil der Marschierer und Untermarschgeber verkraftete offenbar die Niederlage an den Hängenden Gärten nicht.
    Mit allen Mitteln versuchten sie Vergeltung zu üben. Wahllos attackierten sie auf dem Weg zur Residenz Gebäude, Fahrzeuge, Exekutivkräfte oder Privatpersonen.
    An zahlreichen Stellen flammten Kampfhandlungen auf. Die Raumsoldaten und TARA-VII-UHs der 1-TRD hatten alle Waffenarme voll zu tun, um zu verhindern, dass die marodierenden Horden irreparable Schäden anrichteten.
    An sich war die Überlegenheit der terranischen Kräfte signifikant. Sie wurde jedoch durch das Handicap wieder zunichte gemacht, dass sie den Einsatz schwerer Waffen mit Rücksicht auf die umliegenden Viertel nach Möglichkeit zu vermeiden suchten.
    Weniger Skrupel zeigte die Besatzung der Sternengaleone, die über den Stufenpyramiden schwebte. Sie warf erbsengroße schwarzgraue Kugeln ab, die als Blendwellen-Generatoren und Schallwellen-Emitter wirkten.
    Dass auch die eigenen Leute gegen die »Blendwerfer«, die eine Helligkeit von maximal zwanzig Millionen Candela ausstrahlten, und die »Höllenkreischer«, die bis zu 170 Dezibel Schalldruck erzeugten, nicht gefeit waren, schien sie nicht im Mindesten zu stören ... Vielleicht wollten ja auch sie primär Frustrationen abbauen, indem sie das Chaos in den Straßenschluchten der Stadt noch vergrößerten.
    Überdies regneten aus der Sternengaleone Kriegs-Ovula ab. Diese Gefahr wurde allerdings rasch gebannt. SIN-TC berichtete exklusiv, man wisse aus gesicherter Quelle, dass Toufec und seine Mitstreiter das Nano-Bombardement mit eigenen Nanogenten-Komplexen problemlos neutralisierten.
    Bully konnte sich denken, um wen es sich bei besagter Quelle handelte ...
     
    *
     
    Ein anderer, viel kleinerer Teil der Fagesy legte die Waffen nieder und ergab sich den terranischen Offizieren.
    Diese Bilder muss ich unbedingt an Oachono weiterleiten, dachte Bully befriedigt. Oachono würde sich freuen, dass sein Appell wenigstens bei einigen seiner Kameraden auf fruchtbaren Boden gefallen war. Vielleicht macht ihr Beispiel ja mittelfristig noch mehr Schule.
    Er konzentrierte sich auf die Luftaufnahmen. Die ersten Fagesy, die ihre Niederlage akzeptiert und den geordneten, friedlichen Rückzug angetreten hatten, würden in Kürze den doppelten Kordon um den Residenzpark erreichen.
    Prompt meldete sich Vashari Ollaron bei Bully. »Die Gegenseite wird Strukturlücken schalten, um ihre Leute durch den Paratronschirm zu schleusen. Wir könnten sie dabei attackieren und versuchen, ebenfalls einzudringen.«
    »Was rätst du?«
    »Die Chance ist verlockend, jedoch verschwindend gering. Chossom und Marrghiz wissen, was sie an der Residenz haben und wie viel uns daran gelegen ist. Sie werden die Zugänge nur so kurz wie möglich offen halten, mit Zähnen und Klauen

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