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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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verteidigen und auch vor einem Einsatz ihrer Kriegsschiffe nicht zurückschrecken.«
    »Das sehe ich genauso. Selbst wenn einige wenige unserer Kampfgruppen es durch den Schirm schafften, kämen sie dahinter nicht weit.«
    »Meine Rede. Wir würden bloß ein sinnloses Gemetzel auslösen und uns auf dieselbe Stufe mit jenen Fagesy stellen, die ihre Wut nicht bändigen können. Die Opfer und Verwüstungen stünden in keinem Verhältnis zum äußerst zweifelhaften Endergebnis.«
    »Wir sind uns einig«, zog Bully das Fazit. »Tanny Abros Leute sollen Ruhe bewahren und die Fagesy durchwinken, sofern sie sich ebenfalls vernünftig verhalten. Ich will keine massive Roboterschlacht im und um den Residenzpark.«
    »Ganz meine Meinung. Einzelne Scharmützel werden wohl ohnehin nicht ausbleiben. Ich leite unsere Entscheidung an Admiralin Abro weiter.«
    »Danke, Vashari!«
    »Keine Ursache, Resident.«
     
    *
     
    Nachdem er die Verbindung getrennt hatte, hing Bully eine Weile seinen Gedanken nach.
    Er erinnerte sich gut daran, wie der Residenzpark angelegt worden war. Der planierte, nach der Zerstörung durch Ramihyns Kosmische Fabrik nicht wieder aufgebaute Teil von Antares City war circa 270 Hektar groß. Man hatte ihn zu einer wunderschönen Grünanlage umgewandelt.
    Neben dem Residenzsee, der auch als Futteral der Stahlorchidee fungierte, gab es unter anderem ein Steppen-Areal, Wälder, Rasenflächen und kleine Teiche, ein Feuchtbiotop, mediterrane Terrassen mit Lorbeergewächsen sowie Öl-, Johannisbrot- und verschiedenen Obstbäumen: Zitronen, Orangen, Feigen, Granatäpfel ... All das drohte nun im Fimbulwinter zu erfrieren.
    Aber Bully würde das verhindern. Selbst wenn er dafür sein Leben aufs Spiel setzte.
    »Offener Hyperkomspruch aus einem Achthundertmeterraumer der APOLLO-Klasse«, informierte die Funkzentrale.
    »Lasst hören.«
    »Hier spricht Oberst Karol Spartacou, Kommandant der KRAKAU ZWO. Wir haben unser Schiff aus der Winterstille befreit und melden uns zurück zum Dienst – für die Menschheit, nicht für Sayporaner oder den Umbrischen Rat. Unsere Biopositronik FAUSTUS ruft zur Abkehr von den Überrangbefehlen auf.«
    »Bravo!«, sagte Bully leise. Er hätte der Crew gern persönlich gratuliert, aber das verbot sich derzeit noch. Nun, die Verteidigungsministerin würde gewiss nicht zögern, der Mannschaft der KRAKAU Anerkennung zu zollen.
    »Da hängt noch ein reichlich kryptischer Nachsatz dran«, sagte der Funktechniker. »›Der Schlüssel zur Freiheit war die Vampirklemme.‹ – Kannst du damit etwas anfangen?«
    Bully verneinte. »Ich fürchte, da bin ich nicht der Einzige. Sie wollen wohl einen Hinweis darauf geben, wie sie ihre Positroniken ausgetrickst haben. Natürlich dürfen sie nicht mehr verraten, schließlich horchen alle übrigen Bordrechner mit.«
    »Vielleicht hilft der Tipp ja anderen Schiffen, den Überrangbefehl zu umgehen.«
    »Es steht zu hoffen.« Bully stand auf und streckte sich. Er hatte Vorkehrungen zu treffen.
    Diese Nacht war noch lange nicht zu Ende.
     
    *
     
    Um halb fünf Uhr morgens war wieder Delorian dran. »Die Schlacht um Terrania ist erfolgreich geschlagen, indem sie weitestgehend vermieden wurde. Alle Fagesy, die es nicht in die Stahlorchidee geschafft haben, sind tot oder haben sich in Gefangenschaft begeben.«
    »Gut. Richte deiner Schar meinen Dank und meine Hochachtung aus.«
    »Die Sternwürdigen hatten einen nicht ganz unwesentlichen Anteil daran, ja.«
    »Gibt es Neuigkeiten von der feindlichen Kampfflotte?«
    »Nein. Ich kann leider nach wie vor nicht abschätzen, wann genau sie eintreffen wird. Noch heute? Morgen? Übermorgen? Wir haben nicht den geringsten Anhaltspunkt.«
    »Unsere eigene Flotte ist weiterhin außer Gefecht. Bislang kamen zu LEIF und KRAKAU keine anderen freien Schiffe hinzu.«
    »Mit Verlaub, mir scheint, du druckst an etwas herum.«
    Bully hüstelte. Er hatte sein Misstrauen gegenüber Rhodans Sohn noch nicht zur Gänze abgelegt. »Falls ich unbemerkt in die Residenz gelangen würde ...«
    »Bestünde denn eine Möglichkeit?«
    »Ja, aber sie ist mit sehr hohem Risiko behaftet. Abgesehen davon weiß ich nicht, ob es überhaupt genügen würde, den Befehl Winterstille zusammen mit LAOTSE zu widerrufen. Droht uns nicht, selbst wenn es mir gelänge, Residenz und Flotte zu befreien, das entsetzliche Blutbad einer Raumschlacht? Wieder einmal?«
    »Nicht unbedingt ... Meine Schar ist dabei, für einen umfassenden Schutz zu sorgen. Dieser

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