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PR 2683 – Galaxis im Chaos

PR 2683 – Galaxis im Chaos

Titel: PR 2683 – Galaxis im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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es nur um die Beseitigung eines feindlichen Symbols, hätten die Zapfenraumer längst alles zu Trümmern zerschossen. Etwas muss so wichtig sein, dass QIN SHI seinen Truppen befohlen hat, den Palast möglichst unversehrt zu besetzen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es der Palast ist«, sagte Saedelaere, »auch wenn er einer der ältesten und prächtigsten des Reiches war. Wichtig für QIN SHI ist der Kanzler.«
    »Aber weshalb? Hat er tatsächlich Informationen über den Verbleib TANEDRARS? Ist die Suche nach der Superintelligenz von Escalian für QIN SHI so dringlich, dass er dermaßen viele Schiffe dafür geopfert hat, um den Kanzler in die Hände zu bekommen?«
    Das Weltenschiff fing Funksprüche auf, viel zu viele, um sie alle anzuhören. Überlebende baten in den Raumschifftrümmern verzweifelt um Hilfe, und die Angreifer koordinierten ihr weiteres Vorgehen. Saedelaere wollte sich gar nicht vorstellen, welche Dramen sich in diesem Moment hier abspielten, welche Einzelschicksale entschieden wurden.
    Chaos, dachte er. Hier herrscht Chaos, wie an so vielen anderen Orten in Escalian auch. QIN SHIS Truppen haben ganze Arbeit geleistet.
    Und sie konnten im Prinzip nichts dagegen tun. Sie konnten nicht überall sein. Wenn sie versuchten, einen Escalianer zu retten, starben im gleichen Augenblick tausend andere.
    Rhodan konzentrierte sich wieder auf die Holos. Zwischen dem Palast und den Schiffen herrschte hektischer Verkehr. Die Zapfenraumer schleusten pausenlos Beiboote aus, die auf der Plattform aufsetzten oder an ihr andockten und Nachschub brachten. Die Stunde der Raumlandetruppen brach an.
    Eine hässliche, brutale und gewalttätige Stunde, wie Rhodan befürchtete. Die Xylthen wollten den Palast einnehmen und besetzen.
    Saedelaere rief mehrere Vergrößerungen auf.
    Die Kämpfe um den Palast waren in vollem Gange. Die Angreifer schienen nicht gezögert zu haben. Sie mussten unmittelbar nach ihrem Eintreffen zugeschlagen haben und dabei einem frühzeitig ausgearbeiteten Plan gefolgt sein. Vielleicht waren sie so überraschend aufgetaucht, dass die Garde des Kanzlers die Schutzschirme nicht mehr hatte hochfahren können; vielleicht hatten sie sie aber auch mit gezieltem Punktbeschuss zum Zusammenbruch gebracht.
    Zahlreiche klaffende schwarze Öffnungen und Risse in den Mauern verrieten, an welchen Stellen QIN SHIS Truppen mit brachialer Gewalt in den Palast eingedrungen waren. Die verkohlten und geschmolzenen Wände schienen die Erhabenheit des Gebäudes auf fast obszöne Art und Weise zu schänden. Wenn es eines Beweises bedurfte, dass die parasitäre Superintelligenz nicht gewillt war, auf irgendetwas Rücksicht zu nehmen, wurde er dadurch erbracht.
    Überall an der Plattform, auf der Oberfläche, an den Rändern und sogar an der Unterseite hatten Beiboote der Zapfenraumer angedockt, mit denen die Xylthen ihre Raumlandetruppen zum Palast gebracht hatten.
    Eroin Blitzer projizierte weitere Holos in die Zentrale des Weltenschiffs. Sie bestätigten Rhodans Vermutungen, dass an zahlreichen Stellen Bodenkämpfe stattfanden.
    Rhodan verfolgte aus zusammengekniffenen Augen, wie an einem umkämpften Einstieg krötenähnliche Kandran und humanoide Lirbal einen Ausfall versuchten. Die Soldaten des Reichs der Harmonie waren in der Unterzahl. Den etwa dreißig Angehörigen der Wache des Kanzlers standen mindestens einhundert Xylthen gegenüber, allesamt Mitglieder von QIN SHIS Elitekommandos.
    Das Feuergefecht verlief einen Moment lang Erfolg versprechend für die Verteidiger, die offensichtlich das Überraschungsmoment nutzen und den Feind zurückdrängen konnten. Die Escalianer nutzten jede Deckung – die Trümmer der Mauer, Aufbauten auf der Plattform –, während die Angreifer auf freier Fläche standen.
    Dann geriet ihre Aktion ins Stocken. Ein Kandran blieb stehen, dann ein Lirbal. Einer der Soldaten ließ seine Waffe fallen, wirbelte herum, floh in heller Panik.
    Rhodan kam diese Szene sehr vertraut vor. »Kannst du noch einmal vergrößern?«, bat er den Zwergandroiden. »Konzentrier dich auf die Angreifer, auf ihre hinterste Reihe ...«
    »Erwartest du, etwas Bestimmtes zu sehen?« Blitzer führte die notwendigen Schaltungen durch.
    Doch da hatte Rhodan schon entdeckt, wonach er suchte.
    Abgeschirmt von den Xylthen hielt sich ein Dosanthi in ihrem Rücken verborgen. Das echsenartige Wesen trug einen Kampfanzug, in dem seine Beine nicht ganz so dürr wirkten, und hatte den Individualschirm aktiviert. Es

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