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PR 2683 – Galaxis im Chaos

PR 2683 – Galaxis im Chaos

Titel: PR 2683 – Galaxis im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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kauerte eher, als dass es stand. Seine Hände berührten den Boden. Abrupt schnellte es empor, richtete sich zu seiner vollen Größe von über zwei Metern auf.
    Der Dosanthi hatte soeben angegriffen. Zum zweiten Mal, vermutete Rhodan, nachdem er die Verteidiger in die Flucht geschlagen hatte.
    Dosanthi waren eigentlich sehr furchtsame Wesen, doch sie konnten ihre Furcht in Aggression umwandeln, sie geradezu ausdünsten. Die Aura ihrer Angstaggression rief bei anderen Lebewesen panische Angst hervor und veranlasste sie zwangsläufig zur Flucht. Rhodan hatte schon Bekanntschaft mit ihnen geschlossen und legte keinen Wert darauf, diese Erfahrung zu wiederholen. Er hatte am eigenen Leib erfahren, dass es kaum möglich war, sich gegen ihren Angst-Dunst zu schützen.
    »Auf diese Weise haben die Dosanthi auch dazu beigetragen, die BASIS zu erobern«, erklärte Rhodan dem Mann mit der Maske. »Verdammt, das ...«
    Es verschlug ihm die Sprache, als er sah, dass die Xylthen die Panik ihrer Widersacher ausnutzten und das Feuer eröffneten.
    Sie schossen gezielt.
    In die Rücken der Fliehenden.
    Mit Punktbeschuss. In einer perfiden, stummen Übereinkunft wählten jeweils eine Handvoll Xylthen ein Opfer aus und eröffneten das Feuer. Rhodan beobachtete hilflos, wie einer der Froschähnlichen getroffen wurde und vorwärts taumelte. In einer verzweifelten Geste riss er die Arme in die Luft, dann brach sein Individualschirm zusammen, und er wurde zur lodernden Flammensäule.
    Die Angreifer behielten ihr Feuer bei, bis nur noch Asche von ihm vorhanden war, und richteten ihre Waffen dann auf den nächsten Fliehenden.
    Kein einziger Verteidiger erreichte die schwarz geränderte Öffnung im Mauerwerk, durch die sie den Palast des Kanzlers verlassen hatten.
     
    *
     
    Ein weiteres Holo bildete sich in der Zentrale des Weltenschiffs und zeigte die Umrisse von Ennerhahls Kopf und Oberkörper. Das schwarze Gesicht wirkte wie versteinert.
    »Das ist Barbarei«, sagte er. »Und nicht hinnehmbar.«
    Rhodan runzelte die Stirn. Er hätte von Ennerhahl einiges erwartet, nicht aber unbedingt solch eine Aussage.
    Andererseits ... der Humanoide war ein Beauftragter von ES. Man konnte dieser Superintelligenz einiges nachsagen, nicht aber, dass sie gefühllose Helfer heranzöge. Wenn Rhodan ähnliche moralische Maßstäbe bei Ennerhahl anlegte wie bei sich selbst, musste dem Beauftragten QIN SHIS Vorgehen abstoßend vorkommen.
    Aber wer konnte schon sagen, was wirklich in Ennerhahl vorging?
    »Es ist nicht dein Krieg«, antwortete Rhodan vorsichtig. »Der Kampf gegen QIN SHI ist nicht dein Kampf. Das hast du selbst gesagt.«
    »Ich habe viel gesagt. Und ich habe viel gesehen. Ich musste QIN SHIS Vorgehen in Chanda hinnehmen, weil ich allein in einer fremden Galaxis war.«
    »Auf der Suche nach Delorian.« Absichtlich brachte Rhodan diesen Namen ins Spiel, wies Ennerhahl auf seinen eigentlichen Auftrag hin. Er wollte den Advokaten des Teufels spielen, um den schwarzhäutigen Humanoiden aus der Reserve zu locken.
    »Aber jetzt trägt QIN SHI den Krieg in eine andere Galaxis«, überging der undurchschaubare Beauftragte von ES Rhodans Einwand. »Jetzt sind noch keine Weichen endgültig gestellt, haben sich noch keine festen Strukturen etabliert, gegen die ein Einzelner nicht ankämpfen könnte.«
    Rhodan schwieg. Was wollte Ennerhahl ihm sagen?
    »Hier in Escalian können wir eine gesamte Galaxis mobilisieren. Wir haben die Möglichkeit, QIN SHIS Wirken im Keim zu ersticken.«
    »Spricht tatsächlich ein gewisser moralischer Anspruch aus deinen Worten?«
    Ennerhahl ließ sich von Rhodan nicht provozieren. »Ich weiß nicht, wofür du ES hältst, aber ich glaube nicht, dass mein Auftraggeber solch ein Vorgehen gutheißen würde.«
    Das glaubte Rhodan auch nicht. Aber er fragte sich, ob ES solch einem Vorgehen auch Einhalt gebieten würde, wenn es nicht in seinem ureigenen Interesse lag.
    Rhodan hatte sich immer wieder geschworen, nicht mehr zu versuchen, die Denkweise einer Superintelligenz nachzuvollziehen, aber er hatte seinen guten Vorsatz auch immer wieder missachtet.
    Was ist, fragte er sich nun, wenn es tatsächlich in ES' ureigenem Interesse liegt, QIN SHI aufzuhalten?
    Die beiden Superintelligenzen waren sich schon einmal begegnet, und ES hatte QIN SHI damals mühelos in die Schranken gewiesen.
    Wollte ES die junge parasitäre Superintelligenz vielleicht endgültig ausschalten? Und hatte ES seinem Beauftragten dieses Ziel eventuell mit auf den

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