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PR 2683 – Galaxis im Chaos

PR 2683 – Galaxis im Chaos

Titel: PR 2683 – Galaxis im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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kann keine genauere Aussage treffen. Aber Nemo Partijan hat in einer Hinsicht recht: Nur das Multiversum-Okular hält die Anomalie aufrecht. Besser gesagt: den Zustand, den sie erzeugt hat.«
    Es hat also tatsächlich ein Stasis-Feld geschaffen, das die Bedingungen in der Anomalie simuliert, dachte Rhodan. Laut fragte er: »Ist das die eigentliche Aufgabe des Okulars? Die Schöpfung eines Universums?«
    Niemand antwortete. Jeder versuchte für sich, diese unfassbare Situation zu verarbeiten. Der eine, indem er nach QIN SHI suchte, die andere, indem sie den Zeitverlauf protokollierte.
    Und er selbst, indem er sich Gedanken über künstliche Universen machte. Aber er bezweifelte, dass das Okular ein Universum erschaffen konnte. Ein Okular war Teil eines optischen Systems. Vielleicht konnte man mit seiner Hilfe in Universen hineinschauen, sich in oder zwischen ihnen orientieren ...
    »Noch sind all unsere Einheiten in den unbekannten Schutzschirm eingehüllt, den die BASIS-Versorgungseinheit erstellt hat«, riss Nemo Partijan Rhodan aus seinen Gedanken.
    Ennerhahl sah wieder zu ihm hoch. »Mehr geben selbst die Ortungsmöglichkeiten der Lichtzelle nicht her«, gestand er ein.
    »Wir scheinen uns also in unserem eigenen winzigen Universum zu befinden ...«
    »Das jeden Augenblick zusammenbrechen kann«, fuhr Partijan fort.
    »Und was passiert dann?«
    Ennerhahl und Partijan sahen ihn hilflos an.
     
    *
     
    Schließlich räusperte sich der Hyperphysiker. »Wir haben keine Holos, können also nicht genau sagen, wie es draußen aussieht. Und die Ortungsergebnisse bleiben mehrdeutig. Sie scheinen allerdings in eine bestimmte Richtung zu tendieren ...«
    »Spann mich nicht auf die Folter, Nemo«, sagte Rhodan, obwohl ihm klar war, dass der Wissenschaftler mangels eindeutiger Daten wie eine Katze um den heißen Brei schlich. Er wollte sich nicht festlegen, befürchtete, dass seine Spekulationen sich als haltlos erweisen würden.
    Aber es machte Rhodan zu schaffen, dass sie praktisch blind waren, angewiesen auf ein paar magere Ortungsergebnisse.
    Partijan atmete tief ein. »Der Ortung zufolge zieht die schwarze Leere, die das Miniaturuniversum ausmacht, sich zusehends zusammen ... Bildlich gesprochen würde ich behaupten, sie zerfasert an den Rändern, löst sich auf und schrumpft immer schneller.« Er zog die Brauen hoch. »Wobei die Messergebnisse der Ortung völlig unklar bleiben.«
    Rhodan nickte. Ein paar eindeutige Ortungen wären Gold wert gewesen, aber er konnte sie nicht herbeizaubern.
    Partijan schaute wieder auf sein Terminal. »Klar scheint zu sein, dass die Anomalie an ihrer Außenhaut derzeit enorm viel Energie verbraucht. Die BASIS-Versorgungseinheit versucht sie zu liefern. Noch schafft sie es zum Teil. Aber das Schrumpfen des Miniaturuniversums und der Energieverbrauch scheinen in einem umgekehrten Verhältnis zu stehen, die Außenhaut wird zunehmend durchlässiger, sie zerfasert immer schneller. Die Energie, die dieses Universum aufrechterhält, wird rasend schnell aufgebraucht, weil sie beim Durchdringen der Grenze ihre eigene Schutzschicht zerfrisst.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Rhodan, »sobald die Schrumpfung ein gewisses Maß erreicht hat, hilft keine Energieversorgung mehr. Dann hat unsere kleine Welt ausgespielt.« Er dachte kurz nach. »Wie lange noch?«
    »Ich kann es nicht ...« Nemo Partijan verstummte.
    Abrupt wurde es völlig dunkel. Rhodan spürte, wie ein gewaltiger Druck seine Brust einschnürte. Sein Körper schien umgestülpt zu werden, von innen nach außen gekehrt.
    Für einen Augenblick verlor er jede Orientierung. Er wartete darauf, dass das Licht wieder aufleuchtete. Wenn die Notbeleuchtung nicht mehr anspringt, ist das Ende nicht mehr weit ...
    Er tastete mit ausgestreckten Händen um sich, stieß jedoch auf keinen Widerstand. Das Terminal direkt vor ihm schien verschwunden zu sein.
    »Ennerhahl?«, rief er. Wenn jemand helfen konnte, dann der Agent von – wahrscheinlich? – ES, der stets betonte, dass er über »gewisse Mittel und Wege« verfügte, wohl aus der Schatzkammer der Superintelligenzen-Werkstätten.
    Niemand antwortete. Rhodans Stimme hallte, als wäre er allein in einer riesigen Kuppel. Sein Körper schien in die Länge gezogen zu werden, doch das Terminal blieb für ihn unerreichbar. Er wusste nicht einmal, ob es überhaupt noch existierte.
    Vielleicht war er allein in dieser Dunkelheit. Vielleicht hatte das Miniaturuniversum auf das Weltenschiff übergegriffen, ihn

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