PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit
Zapfenschiffe aus Chanda und zerstörten die Raumfahrzeuge der in Not geratenen Einheimischen.
»QIN SHIS Truppen schaffen eine Zone ohne Leben und ohne Schiffsverkehr«, meldete sich erneut Eroin Blitzer. »Dahinter steckt etwas, und es muss mit den gigantischen Anlagen im Untergrund von Steuerwelt I zu tun haben.«
»Kann das Weltenschiff berechnen, was es sein könnte?«, fragte Rhodan.
Blitzer musste passen, und auch der Bordrechner von MIKRU-JON lieferte keine Erklärung.
»Ich kann euch mit einer ersten Analyse des Angriffs dienen«, sagte der Avatar, dessen Bewusstsein sich aus den Bewusstseinssplittern aller bisherigen Piloten und Pilotinnen des Obelisks zusammensetzte.
QIN SHIS Taktik glich einem Zangengriff. Um die Infrastruktur des Reichs der Harmonie zu zerbrechen und TANEDRAR in weitere Schwierigkeiten zu bringen, griffen hauptsächlich die verbündeten Rebellen die Fliegenden Paläste an. Sie zerstörten oder übernahmen sie. Die Streitkräfte aus Chanda hingegen konzentrierten sich auf den Rand von Dranat und schufen dort eine entmilitarisierte Zone. Sie säuberten den Sektor von sämtlichen Flotten TANEDRARS.
Rhodan grübelte. TANEDRAR war verschwunden, vor dem Ansturm der Invasion und vor der geistigen Macht QIN SHIS geflohen. Um der negativen Superintelligenz die Stirn bieten zu können, brauchte Escalian das psionische Potenzial TANEDRARS. Das Wissen, wie es in diesem Fall einzusetzen war, konnten eventuell die Unharmonischen aus der Fremde liefern, um die jeder Escalianer bisher einen Bogen machte.
Immerhin, Kanzler Melwai Vedikk schien begriffen zu haben, dass die Fremden wertvolle Verbündete sein konnten. Er hatte schon bei Cyrmydea Yukk Weitsicht bewiesen, als er sie zu den Rebellen geschickt hatte, um mit diesen zu verhandeln.
Gegen einen Feind wie QIN SHI konnten sie nur mit vereinten Kräften bestehen. Melwai hatte nicht ahnen können, dass die Rebellen ohne eigenes Wissen bereits als Vasallen QIN SHIS konditioniert waren.
TANEDRAR hätte Möglichkeiten gehabt, sich der Friedlichkeit unharmonischer Lebewesen zu versichern, durch Beistandspakte oder im schlimmsten Fall durch Umsiedlung in eine andere Galaxis. Dann hätte nie jemand die teuflischen Geräte Sholoubwas benutzt und wäre nicht durch QIN SHI übernehmbar gewesen.
Die Jyrescao hatten sich teilweise auf entlegene Planeten zurückgezogen, wo sie unentdeckt von den Escalianern lebten. Theoretisch existierten in den Weiten der vier Galaxien ein paar Millionen Unharmonische, die noch nie ein Escaloor und ein Escar-Jyrlant benutzt hatten und die somit durch Sholoubwas Geräte nicht konditioniert worden waren.
Das Escaloor verstärkte als Harmonieerzeuger die paranormale Fähigkeit der Unharmonischen, die Escaran-Anwesenheit vorzugaukeln. Das Escar-Jyrlant versetzte durch eine vergleichbare Methode einen Harmonischen in die Lage, einem Jyresca unvoreingenommen gegenüberzutreten, ohne von der Manipulation etwas zu merken.
Für Rhodan waren es Millionen von Verbündeten, solange sie nicht mit den Geräten in Berührung kamen.
»Es ist schwer, eine Entscheidung zu treffen«, sagte Mondra. »Wir haben zu wenige Anhaltspunkte.«
»Wir haben TANEDRAR«, antwortete Rhodan. »Die Superintelligenz ist der Schlüssel zu allem. Wir brauchen ihr Potenzial. Machen wir uns auf die Suche nach ihr!«
*
Das Weltenschiff zu besichtigen blieb keine Zeit, aber anhand der vielen wandernden Holodarstellungen machte Rhodan sich ein Bild vom Inneren der drei Kilometer durchmessenden Kugel. Vieles erinnerte an die Hochtechnologie mit ihrer für Evolux typischen Eleganz. Ab und zu glaubte er Kugeln zu erkennen, die ihm aus der JULES VERNE geläufig waren. Die Metaläufer hatten das Hantelschiff auf Evolux mit dieser Hightech vollgestopft.
Aber wo evoluxsche Technologie eine ganz bestimmte Ästhetik aufwies und perfekt miteinander harmonierte, erinnerte das Weltenschiff im Vergleich dazu an ein Sammelsurium verschiedener Technologien. Wenn er nach einem Vergleich suchte, sah er unwillkürlich einen Sportwagen mit Traktorrädern vor sich.
Das Weltenschiff war Sholoubwas Werk. Er hatte Technologien und Baupläne entwendet und das Schiff in langwieriger Kleinarbeit selbst gefertigt, um sein großes Ziel zu erreichen. Es gab Triebwerkstypen verschiedener Bauart, vollkommen unterschiedlich designte Fertigungsstätten und vieles mehr, das nie und nimmer einer gemeinsamen Technologie entstammte. Der hochwertige Rechnerverbund des Schiffes
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