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PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit

Titel: PR 2688 – Die zweite Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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dass Mondra den Paralysator schussbereit in der Hand hielt.
    »Nichts, Perry«, piepste der Ilt. »Keine Beeinflussung, keine Gefahr.«
    Irgendeine Bedeutung musste ihr Verhalten haben. Eroin Blitzer besaß keinen Splitter TANEDRARS. Zehrte er von der psionischen Energie Saedelaeres?
    »Was synchronisiert ihr? Den Splitter?«
    Der Zwergandroide wandte den Kopf. Es sah krank aus, weil er ihn um fast 180 Grad drehte. »Wir synchronisieren das Weltenschiff.«
    »Womit?«
    »Mit uns!«
    »Ach so!« So banal es klang, so plausibel war es. Rhodan versuchte es zu akzeptieren, aber es schlichen sich Zweifel in seine Gedanken, Zweifel und pessimistische Ansichten, die gut und gern von Bully hätten stammen können.
    Was, wenn das Weltenschiff die Bewusstseine der beiden unter seine Kontrolle bringt? , überlegte Rhodan.
    Es setzte nicht unbedingt voraus, dass die Kugel ein eigenes Bewusstsein hatte, wie es bei MIKRU-JON der Fall war. Ein künstliches Gebilde mit einem künstlichen Gehirn konnte ebenfalls so programmiert und ausgestattet sein.
    Alaska Saedelaere und Eorin Blitzer arbeiteten intensiv und völlig geistesabwesend. Als Rhodan neben den Maskenträger trat und dessen Augenschlitze mit der Hand abdeckte, erfolgte keine Reaktion. Saedelaere arbeitete weiter, als bräuchte er für sein Tun keine Augen.
    »Alaska?«
    Rhodan erhielt keine Antwort. Eigentlich rechnete er auch gar nicht damit. Die Kommunikation zwischen dem Schiff und den beiden unterschiedlichen Wesen gestaltete sich so intensiv, dass die äußere Wahrnehmung der beiden abgeschaltet war. Der Terraner kannte das von ähnlichen Vorgängen. Als Mentalpilot von MIKRU-JON nahm er als Umgebung nur das wahr, was ihm die Sensoren des Schiffes vermittelten. Bilder und Signale von Aufnahmeoptiken und Ortungssystemen.
    Die Gefährten blickten skeptisch. Rhodan wandte sich an das Weltenschiff und versuchte, auf akustischem Weg und über Funk zu kommunizieren. Das Schiff zeigte keinerlei Reaktion. Dafür wisperte ihm der Anzug der Universen erneut unverständliche Worte zu. Dieses Kleidungsstück, das er über dem SERUN trug und das an einen Sportanzug mit kurzen Ärmeln und kurzen Hosenbeinen erinnerte, hatte sich ursprünglich ihn als Träger auserwählt und machte ihm seit Neuestem klar, dass er nicht die beste Zielperson war. Eher schien es sich um eine Verlegenheitslösung gehandelt zu haben.
    Innerhalb einer Stunde versuchte der Terraner mehrfach, eine Reaktion des Weltenschiffs zu erreichen. Er schaffte es nicht.
    Saedelaere und Blitzer saßen gekrümmt und mit tief gesenktem Kopf vor ihren Terminals, die Unterarme, Hände und Finger pausenlos in Bewegung.
    »Es wäre sinnvoll, MIKRU-JON auszuschleusen«, sagte Nemo Partijan irgendwann. »Meine Schmerzen werden stärker, je länger ich mich in diesem Gebilde aufhalte.«
    Sie kehrten zunächst einmal in MIKRU-JON zurück und nahmen ihre Plätze in der Kommandozentrale ein. Ein Ausschleusen hielt Rhodan erst für eine Option, wenn alle anderen Stricke rissen. Im Augenblick ging es sowieso nicht. Die Flucht in den Hyperraum wäre einem Selbstmord gleichgekommen. Sie waren Saedelaere und Blitzer auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Also blieb ihnen nur das Warten.
    MIKRU-JON projizierte eine Holokarte Dranats. Inzwischen war die Kleingalaxis fast vollständig erfasst. Eine silberne Markierung zeigte die Position des Weltenschiffs auf der Flugstrecke nach Pean.
    Niemand wusste, was sie an ihrem Ziel erwartete. Das Reich der Harmonie hatte Pean unter strenger Kontrolle gehalten, den Raumsektor durch einen Flottenverband abgeschirmt und keine Fremden auf den einzigen Planeten seiner orangefarbenen Sonne gelassen. Rhodan glaubte nicht, dass die Flotten des Kanzlers den Planeten weiterhin abriegelten. Melwai Vedikk würde eher versuchen, die Angst einflößenden Fähigkeiten der Peaner gegen QIN SHI einzusetzen. Der Terraner glaubte allerdings nicht, dass der Escalianer noch dazu in der Lage war.
    Es blieb an der Besatzung von MIKRU-JON und an den Piloten des Weltenschiffs hängen. Wenn sie Alaskas früheren Kontakt zu den Peanern nutzen konnten ...
    Wie lange haben wir Zeit? Wie lange dauert es, bis die Weltengeißel alle Escalianer gefressen und die Mentalsubstanz QIN SHI zugeführt hat?, überlegte Rhodan.
    Für einen Aufenthalt in einem Sonnensystem und die Aufnahme aller Mentalpotenziale der einheimischen Intelligenzwesen blieben der Weltengeißel maximal 37 Stunden Zeit.
    Dennoch würde es Jahre dauern, bis sie

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