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PR 2690 – Der fünfte Akt

PR 2690 – Der fünfte Akt

Titel: PR 2690 – Der fünfte Akt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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manipuliert sie!, dachte Istinfor. Das war die einzige logische Erklärung für die Fehlleistungen innerhalb der KJUSSA.
    Der große Trick des Gegners, für den sie in der Eventualplanung nicht vorgesorgt hatten.
    Vorbereitung schlägt den Einsatz um den Faktor fünf ...
    Während sie weiter vorrückten, ging Istinfor die möglichen Ursachen durch.
    Hatten sie einen Verräter an Bord – vielleicht sogar ein Mitglied des Verzweifelten Widerstands, das nun in der heißen Phase der Kampfhandlungen in Escalian aktiv geworden war?
    Oder waren es Peans Verteidiger, die es irgendwie geschafft hatten, auf ihre Rechnersysteme zugreifen zu können? Aber wie sollte so etwas möglich sein ohne grundlegende Kenntnisse der xylthischen Technik?
    Vier weitere gute Männer verloren sie, bis sie endlich bei der Zentrale angelangt waren. Das aus der Halterung gesprengte Zugangsschott verhieß nichts Gutes. Sekunden später hatten sie Gewissheit.
    Sie waren zu spät gekommen.
    Die Zentrale glich einem Schlachthof. Der Boden, die Wände, alle Terminals und Sitzgelegenheiten waren von grünem Xylthenblut getränkt.
    Von der fast zwanzigköpfigen Zentralebesatzung lebte nur noch der Stellvertretende Ortungschef. Sie zogen ihn unter mehreren Leichen hervor. Er stand unter schwerem Schock und konnte ihnen nur verraten, dass der Angriff der Roboter aus dem Nichts heraus geschehen sei und dass sie so schnell wie möglich fliehen sollten, weil der Selbstzerstörungsmechanismus in Gang gesetzt worden sei.
    Istinfor griff sich den zitternden Mann. »Wie lange noch, bis die KJUSSA explodiert?«
    Der Ortungschef deutete auf eine kleine Holosphäre, auf der ein Zeitkode abgebildet war. Ihnen blieben keine zehn Minuten mehr.
    »Wie sieht es mit den Beibooten aus?«, fragte Istinfor den Zentralemann. »Wurden deren Rechner ebenfalls manipuliert?«
    »Mani...«, murmelte er, während sich seine Augen verdrehten. »Ich verstehe nicht.«
    Istinfor schlug ihm dreimal ins Gesicht. »Es ist ganz offensichtlich, dass jemand in unsere Computersysteme eingedrungen ist und die Roboter manipuliert hat!«, schrie er, außer sich vor Wut. »Was kannst du mir dazu sagen?«
    Der Xylthe blickte ihn erschrocken an. »Nichts, ich ...« Er schluckte mühsam. »A...aber es scheint mir wahrscheinlich, dass es so geschah, wie du sagst«, beeilte er sich zu sagen, als Istinfor mit der Hand erneut zum Schlag ausholte.
    »Sind die Bordrechner der Beiboote ebenfalls betroffen?«, fragte er erneut.
    »Ich ... ich weiß es nicht«, wimmerte der Mann. »Aber ich weiß, dass sie von der KJUSSA autark operieren. Sie sollten also ...«
    »Istinfor!«
    Der Xylthe blickte sich um, bis er Nisstach neben dem Haupt-Holobildschirm entdeckte.
    »Was gibt es?«
    Sein Kamerad deutete auf den Bildschirm. »Die KJUSSA greift unsere anderen Einheiten an.«
    »Wie bitte?«
    »Gerade beschießen wir die HARJASUT aus allen Rohren.«
    Istinfor ließ vom Ortungschef ab und stellte sich neben Nisstach vor den Bildschirm. »Verflucht!«, murmelte er. »Das darf nicht wahr sein!«
    Er warf einen Blick in die kleine Holosphäre mit dem Countdown. »Wir haben noch sieben Minuten«, stellte er mit tonloser Stimme fest.
    »Das schaffen wir«, gab Nisstach zurück.
    »Rückzug zu den Beibooten!«, gab Istinfor über Helmfunk durch. »Wir haben genau sieben Minuten, bis die KJUSSA explodiert.«
    Einer der Männer schnappte sich den apathischen Ortungschef, dann machten sie sich auf den Weg zu den Beibooten. Zweimal wurden sie durch angreifende Roboter aufgehalten, setzten sich aber ohne weitere Verluste durch. Die anderen Teams hatten gute Arbeit geleistet bei der Sicherung des Beiboothangars.
    Die ursprüngliche Besatzung der KJUSSA-1 war durch mehrere Kampfroboter getötet worden. Die Vorhut hatte das Beiboot zurückerobert und die Toten desintegriert.
    Als Istinfor die Zentrale betrat, meldete ausgerechnet das Weißgesicht, dass die Systeme hochgefahren waren und die Schwebetriebwerke auf Betriebstemperatur gebracht wurden.
    Das Weißgesicht nannte sich Rofer und schien tatsächlich der Einzige zu sein, der eine Pilotenausbildung durchlaufen hatte.
    »Ich will, dass der Rechner der K-1 auf Manipulationen überprüft wird!«, befahl Istinfor. »Und stell sicher, dass der Selbstzerstörungsmechanismus nicht in Gang gesetzt wird!«
    Rofer bestätigte und machte sich an die Arbeit.
    Eine Minute später nickte er. Sie schienen Glück zu haben. Die Manipulation hatte offenbar nur den Hauptrechner des

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