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PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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wollten, für den existierten sie auch nicht. Ihre Tarnung konnte perfekt sein – das hatte er nach der Ankunft auf Pean schnell erkannt.
    »Ich nenne ihn Djon«, sagte Gucky. »Er hat mir telepathisch seinen ganzen Namen genannt, ehe wir in diese Andachtsgrotte gingen, aber dieser verknotet jede Zunge. Djon ist nur die Anfangssilbe.«
    Rhodan betrachtete den knorrigen Körper. Drei stämmige Beine, ebenso drei Arme, die wie Äste anmuteten, und der halslos aufsitzende große Kopf. Kurz blinzelten die borkigen Lider, dann wurde der Blick des Peaners wieder starr. Perry Rhodan hätte viel dafür gegeben, die Gedanken dieses Wesens zu kennen, aber nicht einmal Gucky schaffte das Kunststück, sich gegen den Willen der Peaner in ihre Überlegungen einzuschleichen.
    Der Ilt mochte recht haben. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass sie jenem Peaner gegenüberstanden, der sie aufgefordert hatte, in die Grotte zu gehen. Auch diesmal bewegte dieses Wesen die Wurzeln, ohne von der Stelle zu kommen.
    War der Peaner unruhig? Angespannt?
    Die Borkenstücke dicht unter dem Kopf und ebenso die rissigen Schründe, aus denen die Arme hervorwuchsen, mochten unverwechselbare Merkmale sein. Wie Hautpigmente und Leberflecken eines Menschen. Obwohl: Die Rindenhaut jenes Peaners war von einem distanzierten Grau gewesen, Rhodan hatte unwillkürlich den Vergleich zu einer terranischen Platane gezogen. Die Rinde des Baumwesens, dem er nun gegenüberstand, schimmerte in mattem, ausgedörrt wirkendem Schwarz. An etlichen Stellen wirkte sie abgeschabt, fast gewaltsam heruntergerissen.
    Rhodan dachte daran, wie er als Jugendlicher mit dem Messer Rindenstücke von mächtigen Bäumen abgeschält und zu kleinen Schiffchen geschnitzt hatte. Er verdrängte die Erinnerung. Der Peaner durfte solche Überlegungen gar nicht mitbekommen.
    Djon bewegte sich zögernd. Ein leises Knarren und Ächzen hing in der Luft, als zerrte der Sturm an einem morschen Baum.
    Verbrannt, erkannte Rhodan, weil die Bewegung kleine Rindenstücke abplatzen ließ. Die Schwärze waren Ruß und die Spuren aufzüngelnder Flammen. Djon musste einem Feuer sehr nahe gewesen sein – seitdem trug er den Tod in sich. Erst in diesem Moment registrierte Rhodan, dass der leichte Zimtgeruch von dem Peaner ausging.
    »Geht es dir gut, Djon ...?«
    Der Peaner hob alle drei Arme und ließ sie ruckartig wieder sinken. War das ein Abwinken?
    »Ich führe euch«, sagte das Baumwesen leise, und diesmal schien seine Stimme zu vibrieren. Ruckartig eilte es auf seinen Wurzeln davon.
    Der Korridor wurde nach wenigen Metern niedriger. Djon musste sich tief bücken.
    Alaska Saedelaere hatte sich zuletzt ruhig verhalten. Er schwieg auch, als Rhodan und er den bewusstlosen Wissenschaftler wieder aufnahmen und weitertrugen.
    Djon wechselte die Richtung. Es ging leicht aufwärts.
    »Wir haben versagt.« Die Stimme des Peaners klang traurig.
    »Wir ebenfalls«, gestand der Ilt.
    »Ihr habt euch wacker geschlagen.« Djon wurde langsamer. Die gebückte Haltung machte ihm offensichtlich mehr zu schaffen, als er sich und den Fremden eingestanden hätte. Immer öfter stützte er sich mit den Armen ab, um das Gleichgewicht zu halten.
    »Wir konnten unser Patenkind und QIN SHI nicht versöhnen und sind schuld daran, dass sich QIN SHI zwei der vier einverleibt hat. Die Katastrophe, die unsere Welt zerstören wird, wurde sogar erst durch unser Eingreifen möglich. – Für uns ist nicht länger Platz in diesem Universum.«
    »Was redest du da?«, fragte Rhodan. »Ihr seid für das Universum schon durch euer Alter unbezahlbar. Denk daran, dass ihr TANEDRARS Entstehung überhaupt erst ermöglicht habt. Ihr habt Escalian Frieden gebracht.«
    »Das Ende unseres Patenkinds wird zugleich unser Ende sein«, wiederholte Djon trocken. »Das weiß jeder von uns.«
    »Das ist die falsche Einstellung«, beharrte Rhodan. »Solange ein intelligentes Wesen lebt, besteht Hoffnung.«
    Der Peaner blieb stehen. Ächzend ließ er sich zu Boden sinken.
    »Es ist zu spät«, sagte er, als seine Augen auf einer Höhe mit Rhodans Gesicht waren. »Pean stirbt. Du kannst daran nichts ändern. Niemand kann das.«
     
    *
     
    In stummem Entsetzen hatte sich Mondra Diamond die Hände vors Gesicht geschlagen. Sie starrte auf die Bildwiedergabe des Planeten, die MIKRU-JON ihr zeigte.
    Pean brannte.
    Mit einigen kleineren Waldbränden hatte es angefangen. Feuer wie diese gab es auf jeder Welt, sie waren für das Gedeihen und die

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