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PR 2692 – Winters Ende

PR 2692 – Winters Ende

Titel: PR 2692 – Winters Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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verändert.«
    Stariou Jalhay plädierte auf schnellstmöglichen Angriff. »Wie gesagt, noch haben wir das Überraschungsmoment auf unserer Seite.«
    »Trotzdem wären wir in Unterzahl«, gab Faustus Baeting zu bedenken. »Ganz zu schweigen von der äußerst ungleichen Nachschubsituation. Denen dort drüben steht quasi das gesamte Normaluniversum zur Verfügung.«
    »Schon richtig. Aber wir haben noch einen zweiten taktischen Vorteil.«
    »Der wäre?«
    »Die Dosanthi in Glaudaks Zapfenraumern.«
    »Unter der Voraussetzung, dass QIN SHI nichts vom Bund zwischen Terra und Saypor mitbekommen hat und ...«
    Bully kaute auf seiner Unterlippe, dann wandte er sich an Glaudak. »Soviel ich weiß, gibt es an Bord der Zapfenraumer zwar Abschirmungen, um Xylthen und Badakk vor den Panikausdünstungen der Dosanthi zu schützen. Aber wirken diese auch bei einem gezielten Angriff?«
    »Ja, wenngleich ... nicht bedingungslos.« Der Hüne runzelte den haarlosen, weißblau schimmernden Schädel. »Würde man es explizit darauf anlegen, die schiffsinternen Schirme zu überlasten, könnte die Gegenseite in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Brächen ihre psionischen Brandmauern zusammen, würde eine fatale Kettenreaktion einsetzen.«
    »Na bitte.«
    »Aber so einfach ist das nicht. Es hängt hauptsächlich davon ab, ob wir ausreichend viele Schiffe ausreichend schnell ausreichend nahe an den Feind bringen – der seinerseits die Absicht im Nu erkennen und eine entsprechende Gegenoffensive einleiten würde. Deshalb rate ich davon ab, unsere Taktik primär darauf auszurichten.«
    »Als eine von mehreren Optionen jedoch«, sagte Wangare, »und um anfänglich eine gewisse Verwirrung zu stiften ...«
    »Allemal ein taugliches Mittel«, bestätigte Glaudak. »Ich stimme zu, dass jedenfalls zuerst meine Zapfenraumer ins Standarduniversum vorstoßen sollten, sodass die paranormale Ausstrahlung der Dosanthi ihre Wirkung entfaltet.«
    Bully klopfte mit der flachen Hand auf die Konsole. »Meine Herren, lasst uns an die Einzelheiten gehen. Während weiterhin so viele Beobachtungsdaten wie möglich gesammelt werden, möchte ich eine Reihe von Schlachtplänen ausarbeiten. Damit wir in der Lage sind, flexibel auf die Gegebenheiten zu reagieren, die wir drüben vorfinden.«
    »Was das wieder kostet«, sagte Oberst Baeting.
     
    *
     
    Obwohl Stariou Jalhay und, weniger heftig, Lygas Barstra auf eine baldige Invasion drängten, mahnte Bully seine Flottenadmirale zur Geduld.
    »Bevor wir nicht die Mehrzahl der Eventualitäten abgeklärt haben, gebe ich keinen Angriffsbefehl. Ich lasse meine Leute und auch die Mannschaften in den Zapfenraumern sicher nicht blindlings ins Verderben fliegen.«
    Bis spät in die Nacht feilten die Strategen an Details. Insbesondere die Abgleichung der terranischen Standardmanöver mit jenen der Xylthen und Badakk gestaltete sich schwierig und langwierig.
    Aber es musste sein. Entscheidend bei einem Überraschungsangriff war unbestreitbar der Zeitfaktor. Aber bloß als Erster zu attackieren nützte gar nichts, wenn man den Vorsprung aufgrund mangelnder Koordination innerhalb der eigenen Verbände gleich wieder einbüßte. Das hatte schon Meister Sun Tsu gewusst.
    »Am besten ist, die Strategie des Feindes zu vereiteln; am zweitbesten, die Bündnisse des Feindes aufzubrechen; erst an dritter Stelle folgen Kämpfen und Siegen.«
    Reginald Bull befasste sich seit erklecklicher Zeit mit der Taktik des Raumkriegs. Er hatte alle Theorien studiert, die ihm während dreier Jahrtausende und etlicher Jahrhunderte untergekommen waren, und vieles davon verinnerlicht.
    Als großer Theoretiker hätte er sich dennoch nicht bezeichnet. Im Zweifelsfall vertraute er lieber auf sein Bauchgefühl. Damit war er meistens gut gefahren.
    Ich bin nach wie vor am Leben, geschätzte Shanda.
    Bully würdigte Jalhays Argumente durchaus. Trotzdem spürte er in diesen Stunden, dass seine Truppen noch nicht gerüstet waren für einen Durchbruch auf die andere Seite.
    In ihren Plänen klafften zu große Lücken. Man wagte keinen Gipfelsturm auf den Dhaulagiri ohne passendes Schuhwerk, ohne Sauerstoff und ohne reelle Chance, ein Basislager einzurichten.
     
    *
     
    Der 13. Januar 1470 NGZ war wenige Minuten alt, da meldeten die Beobachtungssonden starke Aktivitäten jenseits der Membran.
    »Die Strukturerschütterungen häufen sich rasant«, bekräftigte Ruaidhri Brszescek von Terra aus. »Das hyperenergetische Chaos, das sich rings um das

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