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PR 2694 – Todeslabyrinth

PR 2694 – Todeslabyrinth

Titel: PR 2694 – Todeslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Tochter ... entführt wurde.
    »Ja, das setzte den Verfall wieder in Gang«, bestätigte Puc. »Weil du so versessen darauf warst, deine Tochter zu finden, bist du ein ungeheures Risiko eingegangen. Ich hatte dich gewarnt, dass die partielle Löschung deines Gedächtnisses wieder in Gang setzen würde, was ich damals angehalten hatte. Diesmal aber unaufhaltsam.«
    »Und du hattest recht.« Ich weiß es wieder.
    »Tut mir leid.«
    »Du meinst, ich tue mir leid?«
    »Das wäre in dem Fall in Ordnung, mein lieber Bruder. Wirklich.«
    Die Zigarre ist beinahe aufgeraucht, der Martini leer. Puc wird allmählich durchsichtig.
    »Ich lebe nur noch im Hier und Jetzt«, murmle ich. »Woran ich mich erinnere, scheint mir gerade eben zu passieren.«
    »Wenn ich dir noch einen Rat geben darf – komm aus deinem Versteck raus, die suchen bestimmt schon verzweifelt nach dir. Sie bringen dich zurück auf dein Zimmer, wo dein Essen auf dich wartet. Und Hunger hast du, das erkenne ich.«
    »Könntest du so lange bei mir bleiben?«
    »Tut mir leid, die Bar hat geschlossen.«
    »Puc ... Puc? Geh nicht! Verlass mich nicht! Lass mich bitte nicht auch im Stich ...«

2.
    Derselbe Tag, 14 Uhr
     
    Mein Name ist Shamsur Routh, und ich werde bald sterben.
    Dies ist meine letzte Hinterlassenschaft. Das persönliche Tagebuch meiner letzten Lebenstage.
    Nur zu dumm, dass das niemand je lesen wird.
    Ich schreibe es nämlich in mein Gedächtnis.
    Das wäre an sich noch für Parabegabte auslesbar, würden mir nicht jeden Tag ein paar Tausend Gehirnzellen verschmoren.
    Ich brenne aus.
    Ich verbrenne.
    Deshalb schreibe ich dieses Tagebuch.
    Um mich zu erinnern.
     
    *
     
    Palko war nahe daran, zu verzweifeln. Vor allem, weil er sich große Sorgen um Shamsur Routh machte. Mit der geistigen Zerrüttung ging auch ein körperlicher Verfall einher, den sie bisher mit entsprechenden Mitteln aufhalten konnten. Aber dazu musste der Patient seine Medikamente regelmäßig einnehmen.
    Er hat Hunger und Angst. Wahrscheinlich hat er sich wie ein Tier irgendwo verkrochen und traut sich nicht mehr heraus.
    Ihnen blieb nichts anderes übrig, sie mussten systematisch jeden einzelnen Raum durchsuchen, und zwar genauer als bisher. Die anderen waren dabei aufzugeben. Shamsur musste ihrer Ansicht nach von selbst wieder auftauchen.
    Das war einer jener Momente, in denen Palko für die lückenlose Aufzeichnung auf den Gängen und in allen Räumen, die keine Krankenzimmer waren, dankbar gewesen wäre. So könnten sie ihn leichter finden. Aber das gab es in der Klinik nicht.
    Er wollte gerade die Aufteilung vornehmen, wer welchen Gang übernehmen sollte, da kam ihm ein Operateur entgegen. Er legte den Finger an die Lippen und deutete auf einen Raum neben der OP-Umkleide, in dem allgemeine Wäschesachen aufbewahrt wurden.
    »Ich habe ihn vorhin zufällig durch die Scheibe entdeckt, als ich mich umgezogen habe«, wisperte er.
    Palko nickte. »Danke, wir übernehmen jetzt.« Leise gab er Anweisung, vor der Tür zu warten. Dann berührte er den Öffnungssensor und ging hinein.
     
    *
     
    »Shamsur?«, fragte er so sanft wie möglich. »Ich bin's, Palko. Dein Freund. Du weißt schon, grüne Haut, Veilchenhaare.«
    Er hörte ein gedämpftes Schluchzen. Langsam ging er in die Knie und entdeckte unter einem Metalltisch in der Ecke ein Häuflein Elend mit strähnigen schwarzen Haaren.
    »He«, sagte er leise. »Ist doch alles in Ordnung.«
    »Er ist fort«, kam es stockend als Antwort zurück. »Er hat mich verlassen.«
    »Wer?« Palko war tatsächlich ratlos. »Wer hat dich verlassen?«
    »Alle.«
    Die zusammengekauerte Gestalt hob den Kopf, die Haare fielen zur Seite. Palko erschrak über den Zustand der Verwüstung in dem Gesicht des Mannes. Dessen Augen glänzten fiebrig, und er zitterte wie unter Schüttelfrost.
    Der Imarter hob den Minikom am Handgelenk an den Mund. »Sofort eine Medoeinheit zu Shamsurs Zimmer, und gebt dem Stationschef Bescheid. Shamsur hat einen schweren Fieberanfall. Möglicherweise brauche ich eine Schwebeliege zum Transport.«
    Dann sagte er freundlich lächelnd: »Aber ich bin jetzt hier, Shamsur.«
    Die Worte wurden verstanden. Shamsur beruhigte sich tatsächlich, dann lächelte er zaghaft. »Imarter sind smarter, was?«
    Palko lachte unwillkürlich. »Du hast es immer noch drauf!«
    »Nur habe ich deinen Namen vergessen.«
    »Nicht so schlimm, der ist auch nicht so toll. Palko. Frag nicht.«
    Er hatte inzwischen den Tisch fast erreicht. Shamsur machte

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