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PR 2694 – Todeslabyrinth

PR 2694 – Todeslabyrinth

Titel: PR 2694 – Todeslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Aufpasser!«, fuhr Shamsur auf, und sein Gesicht verzerrte sich zur aggressiven Fratze. Saram merkte, dass er unbedacht zu weit gegangen war, das konnte eine Überreaktion auslösen. »Ich habe mich an die gefährlichsten Orte gewagt, ich bin im Weltenkranz-System gewesen, ich war an einem Ort, an den keiner von euch jemals gelangen kann, nicht so! Nur ich!«
    Er hielt abrupt inne, ein erschrockener Ausdruck glitt über sein Gesicht. Dann griff er sich an die Stirn. »Oh, verdammt ...« Seine Augen füllten sich erneut mit Tränen, als er Saram direkt ansah. »Was ist nur aus mir geworden?«, flüsterte er. »Wie ... wie oft weiß ich nicht, was ich tue?«
    Saram zögerte.
    »Sag es mir ... bitte. «
    »Es sind meistens nur kurze Anfälle.«
    »Gefolgt von ...?«
    »Längeren Ruhephasen.«
    »Du meinst, wenn ich komplett weggetreten bin.«
    Das wurde unangenehm. Aber jedes bisherige Gespräch endete irgendwann an diesem Punkt. »Wir versuchen, es aufzuhalten«, sagte Saram behutsam. »Deswegen machen wir so viele Tests.«
    Shamsur betrachtete seine unversehrte rechte Hand. »Habe ich euch schon angegriffen?«
    »Nicht direkt, nein. Du ziehst dich eher in dich zurück.« So wie jetzt, dachte Saram, als er merkte, wie Shamsur ihm entglitt. Sein Blick schweifte wieder ab ins Leere. Die klare Phase zog vorbei, der Sturm kehrte zurück.
    »Möchtest du auf dein Zimmer gehen? Du wirkst sehr müde«, schlug er vor und war nicht ganz sicher, ob er nicht zu sich selbst sprach.
    Der ehemalige Journalist stand abrupt auf und nickte lächelnd. »Ja, es war eine sehr anstrengende Reportage. Ich werde mich ein wenig hinlegen, das habe ich mir verdient.«
    Die Tür glitt auf, und Palko kam leise herein. Der Mediker hatte ihn über das Terminal an seinem Sessel gerufen.
    »Lass dich begleiten, das gehört sich so für einen Mann deines Standes«, sagte der Imarter grinsend.
    »Meines Standes? Das ist sehr freundlich, aber sonderlich angesehen sind wir Reporter ja eigentlich nicht.« Shamsur grinste zurück. »Aber ich habe nichts gegen solchen Service.« Er ging an Saram vorbei, bereit, dem Pfleger zu folgen. Kurz verharrte er. »Entschuldige, wie war noch einmal dein Name? Ich ... bin mir nicht sicher, ob du ihn mir genannt hattest.«
    »Hatte ich nicht«, antwortete der Mediker freundlich. »Tut mir leid, mein Versäumnis, ich war viel zu gebannt von deiner Geschichte. Ich bin Saram.«
    »Saram? Das kann ich mir gut merken, klingt ähnlich wie mein Name. Bis später, dann werde ich dir den Rest erzählen. Mann, das war ein Abenteuer ...«
    Friedlich lächelnd folgte er Palko.
    Ialtek hörte, während die Tür sich automatisch schloss, noch ein paar Worte, während sie sich entfernten. »Ist es möglich, hier einen Käsekuchen zu bekommen? Ich weiß nicht warum, aber ich habe auf einmal einen Heißhunger darauf ...«

3.
    13. Januar, 8 Uhr
     
    Mein Name ist Shamsur Routh.
    Scheiß auf alle Tagebücher.
    Und Erinnerungen.
    Und das Leben.
    Ich gehe drauf.
     
    *
     
    Palko fand Routh neben dem Bett auf dem Boden liegend. Er versuchte sich hochzustemmen, wieder und wieder, ohne Erfolg. Der Imarter war mit einem Sprung bei ihm und richtete ihn auf.
    »Shamsur, verdammt, was hast du?«
    »Bllbll«, lallte Routh. Seine Augen rollten ziellos in den Höhlen.
    Der Pfleger schlug sofort Alarm; Ialtek eilte in Höchstgeschwindigkeit herbei. Er vermutete einen Schlaganfall, und Routh wurde sofort in einen OP-Raum verfrachtet, wo sich eine Diagnosemaschine an die Arbeit machte.
    Die gute Nachricht war: Es war kein Schlaganfall.
    Die schlechte: Sie wussten nicht, was es war.
    Etwas in dem erlöschenden Gehirn war ausgefallen, was sich nun auf die Physis auswirkte. Sie versuchten es mit Stimulanzien, dann mit dem Gegenteil, mit der gezielten Aktivierung partieller Gehirnregionen, mit neurologischen Agenzien, mit Bypässen, mit Nanorezeptoren ...
    Shamsur Routh verlor das Bewusstsein, und sie befürchteten, dass er ins Koma fallen könnte. Der semiorganische Assistent im Hirnstamm, der die Atmung permanent stimulierte, war ausgefallen. Routh musste künstlich beatmet und das Herz durch einen externen Bypass unterstützt werden.
    Saram Ialtek war außer sich, weil er ohnmächtig mit ansehen musste, wie sein Patient dahinsiechte.
    »Wenn ich nur herausfinden könnte, was der Auslöser für diesen Zerfall ist!«, beklagte er sich via Funk bei Kirte Otorongo. Dieser hatte Ende November 1469 NGZ die ersten Untersuchungen an Shamsur Routh durchgeführt

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