Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2699 – Das Neuroversum

PR 2699 – Das Neuroversum

Titel: PR 2699 – Das Neuroversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
umgesetzt. Die Transitblasen der 38 Kristallkugeln griffen unvermittelt zu, erfassten ganze Pulks der Zapfen- und Walzenraumer.
    Bull kam sich vor wie in einem Traum. Es ging so schnell, so furchtbar schnell. Er konnte nicht glauben, was er dort sah, und als er reagieren wollte, war es schon vorbei.
    Die Transitblasen befördern die Schiffe von QIN SHIS Flotte zum Schwarzen Loch!
    So nah zu dem Black Hole, dass sie dem Ereignishorizont nicht mehr entkommen konnten, der unbarmherzigen Gravitation, die sogar das Licht in Fesseln legte.
    Bull versuchte, sich zu bewegen, doch er zitterte zu stark, und wenn es QIN SHIS mentalem Druck nicht gelungen war, ihn zu lähmen, so gelang es dem Anblick, der sich ihm bot, problemlos. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die 140.000 Schiffe verschwunden waren.
    Dann folgten die ersten Kristallkugeln. Die letzte und größte verging am Schluss in einer Explosion.
    140.000 Schiffe, dachte Bull. Die gesamte Flotte ... restlos ausgelöscht!
    Was die Völker einer gesamten Galaxis nicht geschafft hatten, hatte QIN SHI nur wenige Minuten gekostet.
    »Sieh doch, was geschieht, Reginald!«, wisperte Shanda erneut. Auch sie konnte nicht verkraften, was sie gerade in Gedanken miterlebt hatte. Ihr Geist verharrte in jenen paar Minuten der Vernichtung, von denen sie gerade Zeugin geworden war.
    Bull fragte sich, ob sie sich je aus diesem Gefängnis würde befreien können.
     
    *
     
    Er war erleichtert, als sie Sekunden später fortfuhr: »Es ist noch nicht vorbei ... Das mentale Ringen geht weiter! QIN SHI kämpft mit seinen Brüdern, mit den Entitäten, die ihn zu einer wahren Superintelligenz machen sollten ... die sich von ihm abgewandt haben ... wie alle anderen.«
    »Wer wird gewinnen, Shanda?«
    Aber sie hörte seine Frage gar nicht, ging zumindest nicht darauf ein. »QIN SHI spürt, dass er an dem Größenwahn der Oraccameo gescheitert ist, die eine Abkürzung nehmen wollten ... und die sich von Maran Dana Fogga täuschen ließen ...«
    Bull kannte die Geschichte, hatte sie in den Daten nachgelesen, die Rhodan ihm zur Verfügung gestellt hatte. Er hatte zwar nur wenig Zeit gehabt, die gesamten Daten zu sichten und zu verarbeiten, doch mit sicherem Instinkt die wichtigsten Details erkannt.
    Die Oraccameo hatten an der Umsetzung ihres großen Plans der Unsterblichkeit gearbeitet, doch der an diesem Projekt beteiligte Maran Dana Fogga hatte sich als Feind erwiesen, als Agent der Sporenzivilisation und ihres robotischen Hegers. Es war ihm gelungen, die Oraccameo und vier andere Völker mehr oder weniger vollständig durch Lebenskraft-Kollektoren zu entleiben und zu größeren Bewusstseinsinhalten zusammenzuschließen.
    QIN SHI, der Herr der Gesichter, war eine dieser Essenzen aus Milliarden von Lebewesen gewesen, während sich die anderen vier aus purer Angst und Panik der großen Vereinigung entzogen hatten und in wilder Hast geflohen waren. Die vier waren aus QIN SHIS Sichtfeld verschwunden, hatten sich zwischen den Sternen verloren. Und QIN SHI hatte erst sehr viel später ihre Spur wieder gefunden – was wiederum zur Invasion von Escalian geführt hatte.
    »Er ... er empfindet Abscheu.«
    »QIN SHI?«, fragte Bull.
    »Ekel vor sich selbst ... Er erkennt, dass es die TANEDRAR-Teile in ihm sind, die ihm diese Gefühle einimpfen. Ekel ... vor dem, was aus ihm geworden ist ... Eine parasitäre Superintelligenz, die nur Leid, Tod und Vernichtung über die Wesen bringt, die ihr zufällig über den Weg laufen ...«
    Bull setzte ein grimmiges Gesicht auf. Nach dem, was QIN SHI gerade noch getan hatte, empfand er nicht mehr das geringste Mitleid für die parasitäre Superintelligenz.
    »Er hat eine letzte Erkenntnis. Er kämpft, ringt, windet sich ...«
    Bull griff wieder nach Shandas Hand, hielt sie, drückte sie. Er hoffte, dass die Berührung sie beruhigte, ihrem Geist die Kraft gab, die er benötigte.
    »Doch TANEDRAR überwältigt ihn, er kann die vier nicht mehr blocken, weil sie in ihm sind«, fuhr sie fort. »Er nimmt Kurs auf das Schwarze Loch!«
    Ein Blick auf die Holos bestätigte Bull ihre Angaben.
    »Sie warten auf ihn ... Ihre Gedanken sind so schwer.«
    »Die Spenta?«, fragte Bull.
    »Es sind noch genug in ihren Schiffen vorhanden, und sie begrüßen ihn jubelnd, stimmen Freudengesänge an, während sie ihn zur Matrix geleiten.«
    In der Tat war auf den Holos zu sehen, wie die restlichen Nagelschiffe sich der hell flackernden kleinen roten Sonne näherten, sie umzingelten.
    »Er

Weitere Kostenlose Bücher