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PR 2699 – Das Neuroversum

PR 2699 – Das Neuroversum

Titel: PR 2699 – Das Neuroversum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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hob mehrere Raumschiffe hervor, was Bull zu einem breiten Grinsen veranlasste.
    Er kannte diese Schiffe. Der kleine Obeliskenraumer war zweifellos MIKRU-JON! Und das Goldfischglas war Delorians TOLBA. Und da war auch eine Lichtzelle ... und wenn er sich nicht völlig täuschte ... war das etwa eine Miniversion der SYZZEL?
    »Hier bei der Ephemeren Pforte können wir nichts mehr tun!«, sagte Bull. »Oberst Baeting, sämtliche Einheiten nehmen Kurs auf das soeben materialisierte Sonnensystem!«

10.
     
    Perry Rhodan lauschte in sich hinein, spürte jedoch keinen Unterschied. Alles wirkte so wie zuvor. Wenn MIKRU-JON tatsächlich in die Anomalie versetzt worden war, verriet sein Körper ihm nichts davon. Der räumliche Transfer schien keine direkten Auswirkungen zu haben; jedenfalls konnte er keine wahrnehmen.
    Aber die Versetzung hatte stattgefunden, wie Mikru mit der nächsten Meldung bestätigte. »Die Ortung steht nur eingeschränkt zur Verfügung. Wir befinden uns in einer neuen Raumzeit. Vor allem an den Systemgrenzen kommt es zu Turbulenzen. Im System selbst treten erste Raumbeben und andere Phänomene auf. Und ich messe starke Raumverzerrungen an. Ich rate dringend von unvorsichtigen Flugbewegungen ab.«
    Delorian nickte bestätigend. »Eine Folge des Transfers. Es wird schlimmer werden. Wir müssen uns beeilen.«
    Rhodan ließ den Blick über Mondra, Gucky und Nemo gleiten. Alle drei schauten verwirrt drein. Der unsterbliche Terraner konnte die Frage fast hören, die unausgesprochen im Raum stand: »Und was nun?«
    Er wandte sich dem Kaninchen zu, das noch unter dem Energieschirm gefangen war. Auf ein Zeichen von ihm desaktivierte Mikru das grüne Feld, und der Märzhase wurde wieder deutlich sichtbar.
    Er hatte sich schrecklich verändert. Er wirkte eingefallen und kraftlos, sein weißes Fell war grau geworden, die ehemals leuchtend roten Augen waren verblasst und schimmerten in einem dumpfen Violett.
    Das Kaninchen tat ein paar taumelnde Schritte und sackte dann haltlos in sich zusammen. Es streckte einen Arm aus, und Rhodan sprang vor und stützte es.
    »Die LEUCHTKRAFT«, stöhnte es. »Ich fühle keinen Kontakt mehr. Sie wurde weit fortgeschleudert, in fernste Regionen des Universums. Ohne die LEUCHTKRAFT kann ich nicht leben ...«
    Rhodan spürte, wie das Kaninchen seinem Griff entglitt. Sämtliche Knochen in seinem Körper schienen sich aufzulösen. Es rutschte Rhodan aus den Händen und sackte zu Boden.
    »DAN«, flüsterte es. »Ich hätte nie zustimmen sollen, als er vorschlug, mich zum Kommandanten zu machen ...« Unter Rhodans Blick verflüssigte sich sein Körper. Büschelweise lösten sich Haare aus dem grauen Fell, und eine zähe Flüssigkeit sickerte aus den Wunden.
    Unter unsäglichen Mühen gelang es ihm noch einmal, den fast knochenlosen Kopf zu drehen. Es sah Rhodan an.
    Er kniete neben dem Kaninchen nieder, konnte dessen Blick aber nicht deuten. Lag Furcht darin? Oder Entsetzen vor dem, was ihm bevorstand?
    Ohne dass das Kaninchen ein Wort sprach, zerfloss der Rest seines Körpers. Übrig blieb eine Pfütze aus einer zähen Flüssigkeit, die Rhodan an das erinnerte, was mit Anaree geschehen war.
    In der Pfütze lag eine altmodische Taschenuhr. Nemo Partijan betrachtete sie zögernd, bückte sich dann und hob sie auf. »Ich will nicht pietätlos sein«, sagte er, »aber das ist ein Instrument der Kosmokraten, das vielleicht sehr wertvoll für uns sein kann.«
    Obwohl er zweifellos recht hatte, schwieg Rhodan betroffen, genau wie die anderen auch. Jedem war bewusst, was soeben geschehen war.
    Dann richtete Rhodan sich auf, sah Delorian an. »DAN hat das Kaninchen zum Interims-Kommandanten der LEUCHTKRAFT ernannt? Da hattest du doch deine Finger im Spiel, nicht wahr?«
    Delorian zuckte die Achseln. »Das Kaninchen war der unfähigste Kommandant, den es in der LEUCHTKRAFT gab. Wie hätte ich mir diese Gelegenheit entgehen lassen können?«
    Da war sie wieder, diese Kälte, die Rhodan an seinem Sohn dermaßen verabscheute. Was seine Pläne betraf, hatte Delorian sicher konsequent und logisch gehandelt, dabei jedoch jegliches Mitgefühl vermissen lassen. Für ihn zählte nur das Ergebnis, nicht die Art und Weise, wie er es erzielte.
    »Und was war das Kaninchen nun?«, fragte Gucky. »Eine Materieprojektion? Oder ein Lebewesen mit einem dunklen Bruder?«
    »Das werden wir wohl nie erfahren«, sagte Delorian, wenngleich Rhodan vermutete, dass sein Sohn es ganz genau wusste. »Das BOTNETZ hat das

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