PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN
würde?
Er war sicher, dass die Frage ihn noch bis in seine finstersten Träume begleiten würde.
10.
Ankunft
Perry Rhodan starrte den Mond an.
Es war eine der unzähligen Holoprojektionen, die das Solare Haus erfüllten und auf gewisse Weise ausmachten. Diese hing im Arbeitsbereich der Solaren Premier Cai Cheung. Den wirklichen Mond konnte er nicht mehr anschauen. Er war vor fast vier Wochen entmaterialisiert und bislang an keinem anderen Ort der beobachteten Milchstraße wieder aufgetaucht. Mit Luna waren auch die Onryonen verschwunden. Man hatte sich beeilt, hinter ihnen die Tür zuzuschlagen, in Form der Aktivierung des Kristallschirms.
Nur, dass nach dem jetzigen Wissensstand der Schirm keinen dauerhaften Schutz versprach.
»Seit fünf Tagen also keine Neuigkeiten aus dem Arkon-System?«
»Nichts Substanzielles«, antwortete Cai Cheung. »Die Warnbojen sind weiter in Betrieb, und Schiffe meiden daher die Gegend. Keiner hat Lust, in einem von den Onryonen besetzten System zu stranden.«
»Vom Atopischen Tribunal besetzt, sollte man wohl eher sagen. Die Onryonen sind lediglich ihre Handlanger.«
»Wie auch immer. Wir wissen nichts.«
Rhodan wandte sich von dem Holo ab und musterte die jugendlich wirkende Frau, die die Geschicke des Solsystems führte. Wie immer saß ihr schwarzes Haar in einer perfekten Mischung aus gebändigter Fülle und scheinbar ungezähmten Strähnen, und die kosmetischen Nuancen auf ihrer Haut setzten optimale Betonungen.
»Wir wissen, dass wir nicht sicher sind«, stellte er fest.
Cai Cheung setzte ihr Glas ab. Die grünliche Flüssigkeit darin war zweifellos eines der perfekt auf ihre Physiologie abgestimmten Getränke, die ihr halfen, das Fitnessprogramm durchzustehen, das sie sich selbst auferlegte.
»Leider richtig. Der Schirm ist für die Atopen durchdringbar, und nicht einmal Arkons Flotte hat sie aufhalten können. Sie haben ein unglaubliches Aufgebot an Schiffen quasi aus dem Nichts herbeigezaubert.«
»Hast du etwas Neues von Sichu gehört?«
»Nein. Sie arbeitet weiter daran, einen Schutz gegen die Linearraumtorpedos zu finden. Es wäre ein schlechter Zeitpunkt, sie auch noch um eine neue Variante des Kristallschirms zu bitten.«
»Ich glaube auch nicht, dass darin die Lösung liegt. Wir sollten uns ...«
Rhodan stockte, als das Symbol von OTHERWISE über Cheungs Tisch auftauchte. Die Positronik des Solaren Hauses kündigte auf diese Weise ausschließlich dringliche Informationen an.
Cai Cheung setzte sich auf. »OTHERWISE? Was gibt es?«
»Entschuldige die Störung, Cai. Es liegt eine dringliche Gesprächsanfrage vor.«
»Von wem?«
»Von einem Raumschiff, das soeben außerhalb des Kristallschirms aus dem Linearraum getreten ist. Es heißt ARGO und sendet mit USO-Kennung.«
»Durchstellen!«
Sofort wurde das Symbol der Positronik von dem der USO überlagert. Sekunden später machte dieses Raum für ein Gesicht, dessen Narbenlandschaft Rhodan wohlbekannt war.
»Tek!«, rief er. »Was führt dich her? Schickt Monkey dich mit Nachrichten?«
Die Premier hob eine Augenbraue. »Allgemein schließe ich mich zwar den Fragen meines Vorredners an, setze aber eine eigene an den Anfang«, sagte sie. »Was kann ich für dich tun, Admiral Tekener?«
Tekeners Miene war ernst. »Ich bitte um Genehmigung für den Einflug ins Solsystem«, sagte er. »Ich bringe wichtige Neuigkeiten.«
ENDE
Die Richter sind offenbar unbeirrbar entschlossen, die Atopische Ordo in der Milchstraße durchzusetzen, und begreifen dies als Friedenserziehung. Ein solcher äußerer Zwang ist bisher weder bei den Terranern noch den Arkoniden besonders gut aufgenommen worden. Auch ein drittes Volk scheint sich vehement dagegen zu wehren: die Tefroder.
In das Reich der Tefroder blenden wir in einer Woche mit Band 2720 um. Der Roman stammt von Uwe Anton und trägt den Titel:
IM STERN VON APSUMA
Der Kristallschirm (II)
Durch das Grundprinzip der Kristallschirm-Erzeugung ergibt sich, dass es sich um ein Defensivsystem handelt, welches ausschließlich im großen Maßstab durch die Ausnutzung der natürlichen hyperphysikalischen Ausstrahlung einer Sonne eingesetzt werden kann.
Weil die Heliopause als Folge des auf das interstellare Medium prallenden Sonnenwinds entsteht, bedeutet die Abriegelung durch den Kristallschirm zwangsläufig eine Abschwächung der Stoßfront, gefolgt von der reduzierten Entstehung der instabilen Hyperbarie und einer »Verdünnung« des
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