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PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: PR 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Miene das darin sichtbare Objekt. Neugierig beugte Tekener sich vor. Überrascht erkannte er, dass es nicht etwa eine holografische Darstellung war, sondern ein wirkliches, in das transparente Material eingegossenes Objekt – ein schwarzer Schmetterling, soweit er es erkennen konnte.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Ein Erinnerungsstück von dem ersten Flaggschiff, das geentert wurde, während ich darauf reiste. Es ist ein Nachtseidenweber. Ich habe ihn damals erschlagen, was nach einem geläufigen Aberglauben Unglück bringen sollte.«
    »Wenn das Schiff danach geentert wurde, klingt es nach einer treffenden Voraussage.«
    Ein Mundwinkel des Imperators zuckte. »Das ist eine Frage der Sichtweise.«
    Die Worte erinnerten Tekener an eine andere Äußerung des Imperators.
    »Largamenia«, sagte er. »Ich glaube, ich verstehe jetzt, was das für Monde waren.«
    Bostichs angedeutetes Lächeln erlosch, machte einem harten Ausdruck Raum. Er steckte die Kugel ein und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Holorama zu. »Hat die GOS'TUSSAN dich an dein Leben auf der SOL erinnert?«, fragte er.
    Kein Ausdruck war der Stimme zu entnehmen, und doch war es gerade das, was Tekener daran erinnerte, dass er einem Mann gegenübersaß, der bei aller Wandlung nie ungefährlich geworden war. Es war aber nicht diese Tatsache, die ihn die Worte hinunterschlucken ließ, die ihm auf der Zunge gelegen hatten. Tekener betrachtete sich selbst als gefährlichen Mann und hatte nie vor Macht gekuscht. Es waren Bostichs gezielt gewählte Worte.
    Die SOL. Ein Hantelschiff, ähnlich wie die GOS'TUSSAN II. Das Schiff, auf dem er lange Zeit gelebt, Dao-Lin-H'ay kennengelernt und schließlich verloren hatte. Sie war nicht seine erste Liebe gewesen und würde nicht seine letzte bleiben, aber es war die, die immer noch gelegentlich ein Ziehen in seinem Herzen verursachte – selbst dem neuen, jungen.
    »Transition in acht Sekunden. Sechs, fünf ...«
    Egal wie nahe die Ereignisse einander bringen mochten – es gab Dinge, die ließ man besser ruhen.
    »... vier ... drei ...«
    Er schloss die Augen und lauschte auf den Schlag seines Herzens.
    »... zwei ... eins ...«
    Ob er wieder eine Vision haben würde?
    »Null.«

9.
    Gabelungen
     
    Für einen Moment dachte Tormanac, eine weitere Pause habe von ihm Besitz ergriffen. Aber eigentlich fühlte es sich genau andersherum an: Die Welt um ihn herum schien den Atem anzuhalten, während seine Gedanken und sein Herz sich überschlugen.
    Das System räumen. Innerhalb eines einzigen Jahres.
    Tormanac atmete langsam ein und aus. Wieder einmal war er dankbar für die eiserne Schulung, die ihm erlaubte, den Sturm seiner Gefühle von Mimik und Körperhaltung fernzuhalten. Nichts durfte verraten, dass er in den Grundfesten erschüttert war.
    »Die Naats«, sagte er ruhig. »Sicherlich würdige Nachfolger, aber nicht die ersten Kinder dieses Systems. Die Taas haben der anerkannten Forschung nach ihre Schwarmintelligenz bereits früher entwickelt. Warum sollen nicht sie die Herrschaft übernehmen?«
    Chuv schüttelte den Kopf. »Sie sind in den Plänen der Atopischen Ordo irrelevant.«
    »Mit welchem Recht wollt ihr ein Volk erheben und das andere übergehen?«
    »Irrelevant«, wiederholte Chuv lediglich. »Für dich ist nur wichtig, dein Volk zu sammeln und aus dem System zu führen.«
    Tormanac schürzte die Lippen. »Dieses System hat unter der Herrschaft der Arkoniden viele lange Perioden des Friedens erlebt. Wir wissen, wie man es schützt und seine Bewohner versorgt. Warum soll man diese Verantwortung nun einem Volk aufbürden, das niemals mit so etwas belastet war?«
    »Die Trümmer, von denen einer Vothantar Zhy beherbergt, waren einst ein von Leben erfüllter Planet. Ist es das, was du unter Schutz verstehst? Ihr habt den Krieg ins Baag-System gezogen, Vizeimperator, immer und immer wieder. Die Naats dagegen, die vor drei Jahrtausenden von hier ausgewandert sind, haben bereits ein eigenes Reich gegründet, in dem sie unter Beweis gestellt haben, dass sie in der Lage sind, ihre Systeme selbst zu verwalten – in Frieden.«
    »Unter Arkons Schutz.«
    »Den Arkon ihnen aufgezwungen hat. Behaupte nicht, ihr hättet irgendetwas anderes akzeptiert.«
    Tormanac schürzte die Lippen. »Was, wenn wir uns weigern, unsere Heimat aufzugeben?«
    »Dann werden wir dem Recht mit Gewalt zur Geltung verhelfen müssen. Du bist kein dummer Mann, Tormanac. Du weißt, dass alles Bisherige nur Geplänkel war. Wir haben uns

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