PR 2722 – Altin Magara
eine einzige Verlockung.
Satafar hätte sich auf sie werfen und sie überwältigen können. Sie war keine Gegnerin für ihn, hatte seiner Körperkraft nichts entgegenzusetzen. Vielleicht würde es Toio gefallen, wenn er sie mit Gewalt nahm? Vielleicht wartete sie bloß darauf?
Sie griff nach ihrem Kommunikator, warf einen prüfenden Blick darauf und nickte Satafar dann zu. »Bis später.«
Toio verließ den Raum ohne ein Wort des Grußes. Mit einem Mal kam er sich einsam und verlassen vor.
Aus dem Nebenraum drangen gedämpfte Stimmen; Trelast-Pevor und Lan unterhielten sich über eine noch ausstehende Lieferung.
Satafar blickte auf Barnabeau Jasco, seinen letzten im Raum verbliebenen Gesprächspartner. »Ich mag es, wenn du ruhig bist, Terraner.«
Er stand auf und trat nahe an sein Gegenüber. Er stupste den Mann mit einem Finger an, drückte fester und fester zu, bis ein hässliches Geräusch erklang. Dort, wo er Barnabeau berührt hatte, blieb ein Loch im Fleisch zurück, das die darübergespannte Haut nicht mehr abzudecken vermochte.
»Ich war großzügig zu dir, Jasco«, sagte Satafar. »Ich habe dir die schlimmsten Schmerzen erspart. Auch aus Eigennutz, denn ich hasse diese Schreierei. Sie ödet mich an.« Er seufzte. »Ich könnte dir viel darüber erzählen. Über Wesen, die sich in einen unglaublichen Diskant steigern, sodass man sich die Ohren zustöpseln muss. Über andere, die glauben, tapfer sein zu müssen, und sich letztlich doch in die Hose pissen. Über die Jammerlappen, die Grunzer, die Zittrigen, die Schwitzer und jene, die verrückt werden. Aber ich sehe, dass du gar nicht richtig zuhörst. Also sollten wir uns um dich kümmern, bevor du anfängst zu müffeln.«
Satafar wandte sich um und rief: »Lan, kannst du bitte schön den Unrat entsorgen?«
Der Paradoxteleporter betrat das Wohnzimmer. Angewidert blickte er auf Barnabeau. »Du hättest ihn nicht gar so sehr zurichten müssen, Satafar. Du weißt, dass ich ihn mir während des Transports über die Schulter legen muss.«
»Es tut mir leid; aber er ging mir schrecklich auf die Nerven.« Satafar zuckte die Achseln. »Sei so lieb und bring ihn zum Lake Tan. Du findest sicherlich ein lauschiges Plätzchen. Eine Bucht, in der du ihn im See versenken kannst. Einem begeisterten Angler wie ihm hätte der Gedanke gefallen, dass er als Fischfutter endet.«
2.
Ronald Tekener
Noch zwölf Tage
Cai Cheung wirkte entspannt, doch Ronald Tekener erkannte die Anzeichen ihrer Nervosität. Eine derartig hochkarätige Runde, wie sie an diesem Tag zusammengefunden hatte, war auch für die Solare Premier ungewöhnlich.
»Es freut mich, dass ihr es gesund und unverletzt nach Terra geschafft habt«, sagte sie steif.
Nacheinander nickte sie Perry Rhodan, Bostich und ihm zu, ganz nach Protokoll, ganz nach ihrer persönlichen Wertschätzung. Rhodan stand ihr nahe, Bostich war als Botschafter des Galaktikums in politischer Hinsicht ein Schwergewicht.
Und Tekener, den kaum jemand mit seinem Vornamen ansprach, war ... nun ja, ein Agent. Immer gewesen. Einer, der einen Zellaktivator an sich genommen und so die Jahrtausende überdauert hatte. Ein Mann, vor dessen Lächeln man sich fürchtete und der selbst gute Freunde auf Distanz hielt.
»... haben sich die Onryonen am neunten August unter den Repulsor-Wall des Mondes zurückgezogen und sind gemeinsam mit ihm verschwunden«, sagte Cai Cheung, um dann nachdenklich hinzuzufügen: »Gleichzeitig sind nach der Aktivierung des Kristallschirms zehntausend Schiffseinheiten unserer Gegner aufgetaucht. Sie verhalten sich völlig passiv und hindern niemanden daran, ins Sonnensystem vorzudringen oder es zu verlassen. Es ist, als warteten sie auf etwas Bestimmtes.«
»Womöglich auf einen Atopen wie Chuv. Auf jemanden, der den Truppen des Tribunals mit seinem Schiff den Weg ins Innere des Kristallschirms ebnet«, führte Bostich den Gedankengang weiter. Seine Hände öffneten und schlossen sich. Der Imperator gab sich ungewöhnlich emotional. Kein Wunder, hatte er doch eben das heimatliche Arkon-System an den Feind verloren.
»Ich weiß nicht so recht.« Rhodan stand auf und berührte sacht die Blüten einer Rose, die Cai Cheung vor sich auf dem Schreibtisch stehen hatte. »Die Umstände haben sich geändert, und die Onryonen wissen das. Sie müssen davon ausgehen, dass Terra sich auf eine ähnliche Taktik wie im Arkon-System einstellt. Sie haben bislang großen Einfallsreichtum bewiesen, wenn es darum ging, unseren
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