PR 2722 – Altin Magara
Seite. Allerdings ...«
»Ja?«
»Sobald die Onryonen-Krise überwunden ist, würde ich gern auf diplomatischer Ebene über eine Reduzierung der Kulturabteilungen arkonidischer Gesandtschaften verhandeln.«
»Gern. Sofern Terra bereit ist, ebenfalls seine Nachbesetzungspolitik in den diplomatischen Vertretungen der Welten meines Imperiums zu überdenken.«
»Müssen wir uns denn ausgerechnet jetzt über irgendwelche Kuhhandel unterhalten?« Rhodan schlug einen Ton an, den wohl nur er sich erlauben konnte. »Fakt ist, dass die Onryonen uns beide in die Hände bekommen möchten. Wir können auch nicht von einer hundertprozentigen Rückendeckung durch die terranische Bevölkerung ausgehen, nachdem ein funktionstüchtiger Zellaktivator für denjenigen ausgelobt wurde, der dich und mich an das Atopische Tribunal ausliefert.«
»Wir wissen nicht mit hundertprozentiger Sicherheit, ob dieses Gerät funktioniert«, gab Cai Cheung zu bedenken. »Die Untersuchungen von Hyperwissenschaftlern blieben mehr als oberflächlich. Wir wissen zu wenig von der exakten Funktionsweise eines Zellaktivators.«
»Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Zellaktivator auf viele Erdbewohner einen starken Reiz ausübt«, sagte Rhodan. »Wir müssen uns ganz genau überlegen, wo du unterkommst, Imperator, und wie wir dich beschützen. Du benötigst darüber hinaus eine Scheinidentität. Und du wirst Maske machen müssen.«
»Wirst du gemeinsam mit mir untertauchen?«, fragte Bostich.
Cheung und Rhodan wechselten einen Blick. »Nein«, sagte der Terraner dann. »Ich habe einige ... Dinge zu erledigen.« Rhodan räusperte sich. »Reden wir darüber, wo wir dich unterbringen.«
»Ich schlage einen der geheimen Stützpunkte der USO vor«, meldete sich Tekener zu Wort. Er zögerte. Nicht alle Informationen über die Ressourcen der galaxisumspannenden Organisation waren für die Ohren Außenstehender gedacht. Auch nicht für jene dieser hochrangigen Runde. »Es existieren drei sichere Häuser auf Terra. Eines befindet sich in Terrania City, unweit von hier. Eines in Chicago. Eines in Istanbul.«
»Istanbul!«, sagte Bostich rasch.
Zu rasch für Tekeners Empfinden.
»Manche Dinge, die hier und heute besprochen werden, gefallen mir nicht so recht«, meinte Cheung. Sie rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. »Ich fühle mich unwohl bei dem Gedanken an diese vielen Parallelgesellschaften, die die diversen Geheimdienste auf der Erde errichtet haben.«
»Du weißt nicht, was auf deinem Heimatplaneten so alles vor sich geht?« Bostich musterte die Solare Premier von oben bis unten, mit jenem herablassenden Blick, den er so gut beherrschte.
»Natürlich bin ich informiert. Aber diese ganze Geheimniskrämerei geht mir schrecklich auf die Nerven.«
Sie spielt ihre Rolle ausgezeichnet, dachte Tekener. Wenn ich nicht wüsste, wie sehr sie selbst in das Netz der diversen Sicherheitsorganisationen eingewebt ist und wie straff sie die Zügel in der Hand hält – ich würde sie ihr glatt abkaufen.
Bostich ließ sich nicht anmerken, ob er Cai Cheung durchschaute. Er galt als unnahbar, mitunter launenhaft – und nicht unbedingt als Freund Terras. Doch er war andererseits Pragmatiker. Einer, der längst vom Herrschaftsgedanken der Arkoniden Abstand genommen und die Ideen des Galaktikums aufgegriffen hatte.
Aus dem feudalistischen Herrscher Arkons war ein verantwortungsvoller Diener aller Völker der Milchstraße geworden, der höchst selten zu alteingefahrenen Verhaltensweisen zurückkehrte. Bostich hatte bewiesen, dass er den Zellaktivator und damit die Unsterblichkeit verdiente.
Diese verflixten Dinger verändern uns alle, dachte Tekener. Manchmal habe ich den Verdacht, dass sie uns unsere Körperlichkeit bewahren und dafür unser Wesen nach den Wünschen des Erzeugers umformen.
Laut sagte er: »Ich wurde von Monkey beauftragt, für die Sicherheit des Imperators zu sorgen. Ich möchte meine Arbeit weiterhin erledigen und ihn nach Istanbul begleiten.«
»So?« Bostich gab sich amüsiert. »Deine bisherigen Bemühungen waren nicht sonderlich erfolgreich.«
Tekener schluckte die Beleidigung hinunter und sagte gelassen: »Ich lerne rasch. Hab bitte ein wenig Geduld mit mir. Ich bin noch ziemlich neu in diesem Geschäft.«
Rhodan grinste, die Solare Premier ebenso. Nur der Imperator blieb ernst. »Ich verstehe. Ich soll beschützt, aber auch bewacht werden. Zumal ich in die Obhut der USO übergeben werde. In einer Stadt, die ich nicht
Weitere Kostenlose Bücher