PR 2723 – Nur 62 Stunden

Titel: PR 2723 – Nur 62 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner

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voneinander weg, der Teleporter tat ein paar Schritte. Er trat einen faustgroßen Erdbrocken beiseite, zornig, auf seinen »Sohn« sichtlich nicht gut zu sprechen.
    Der Mann trat zwischen die Bäume. So, dass ihn das Kind nicht mehr sehen konnte. Er starrte zu Boden, weiterhin verärgert vor sich hin brabbelnd.
    »Jetzt!«, schrie Gucky ins Mikrofon. »Losloslos!«
    Die Leute des TLD, der USO und der Tu-Ra-Cel stürzten in die Tiefe. Sie landeten, zogen einen engen Kordon um die Tefroder, immer noch im Schutz der Deflektoren. Gucky folgte ihnen. Er landete zwischen den beiden Verdächtigen.
    Flächendeckender Paralysebeschuss wäre zwar auch ein denkbares Mittel gewesen, aber dadurch hätten sie Zeit verloren, ehe sie die Tefroder verhören konnten.
    Ein Alarmton erklang, mehrere optische Signalgeber sprachen an. Ihre Gegner hatten sich auf Besuch vorbereitet, hatten einen Sicherheitsbereich rings um sich gesponnen. Mehrere Robotdrohnen schwebten hoch. Sie waren von ähnlicher Bauart wie jene, die auch beim Tu-Ra-Cel-Hauptquartier zum Einsatz gekommen waren. Woher kamen diese Dinger bloß?
    Doch das würde den Tefrodern nichts nützen. Die Techniker und Einsatzkräfte des TLD waren bereits an der Arbeit und nahmen ihre robotischen Feinde unter Feuer. Sie würden jede Falle erkennen, jede noch so kleine Schweinerei der beiden Tefroder verhindern.
    Das Kind kam heran. Es reagierte rasch und benahm sich, als läge es an ihm, seinen erwachsenen Begleiter zu schützen. Gucky konzentrierte sich. Er legte einige Wucht in den telekinetischen Schlag, achtete aber darauf, den Jungen nicht zu verletzen.
    Der Kleine torkelte. Stürzte. Rutschte entlang des Erdbodens nach hinten, bis er gegen die Friedhofsummauerung prallte und dort sitzen blieb, mit Telekinese an Ort und Stelle gebannt. Neben ihm stürzte ein Sack mit Erde um, ein Stoß Ziegelsteine begann zu klirren.
    Wo war der Teleporter abgeblieben? – Ah, dort stand er, verschreckt und nicht in der Lage, sich zu bewegen. Seit dem Angriff waren keine fünf Sekunden vergangen. Er wollte wohl nicht begreifen, dass man ihn und seinen kindlichen Begleiter gefunden hatte.
    Gucky stürzte auf ihn zu. Da war diese Verlockung, dieses Verlangen. Es bedurfte bloß einer kurzen Berührung, eines Kontakts mit dem Körper des Teleporters, um sich dessen Fähigkeiten einzuverleiben und ihn zu töten.
    Er war an Ronald Tekeners Mord beteiligt! Ich gebe ihm, was er verdient! Ich vergelte Gleiches mit Gleichem!
    Nein.
    Er musste sich und seine Kräfte kontrollieren. Er durfte nicht noch tiefer in einen Abgrund rutschen, der sich vor ihm auftat, nun, da sich seine Fähigkeiten verändert hatten. Nun, da er sich verändert hatte.
    Der Tefroder sah sich gehetzt um. Er war von den Kräften des TLD und der USO eingekesselt. Er konnte sich nicht entscheiden, wie er sich verhalten sollte.
    Oder?
    Er stürzte auf Gucky zu! Bewegte sich mit einer Gewandtheit, die ihm nicht zuzutrauen gewesen wäre. Er hielt mit einem Mal Waffen in der Hand und war in einen Schutzschirm gehüllt. Er feuerte gezielt um sich, traf einen USO-Mann, dessen Schirm hell aufloderte. Der Strahl aus der anderen Waffe wirbelte Staub und Sand und Blätter hoch, ließ Ziegelsteine explodieren, erzeugte Chaos. Der Teleporter schuf Blendwerk, das die Positroniken ihrer Anzüge niemals würde überlisten können – sehr wohl aber ihre Träger.
    Gucky hatte sich auf seine Kräfte verlassen, hatte den Kombistrahler nicht angerührt. Der Teleporter war heran, so rasch, wie Gucky es niemals für möglich gehalten hätte. Er musste die telekinetische Wirkung, die er auf den Jungen ausübte, in Richtung des Entgegenstürmenden richten und ihn bremsen, ihn sich vom Leib halten!
    Es gelang trotz der mangelhaften Beherrschung seiner neuen Fähigkeiten. Der Mann blieb stehen, fixiert von unsichtbaren Kräften, Gucky wehrlos ausgeliefert.
    Sieg.
    Sie hatten es geschafft. Sie hatten die Tefroder rechtzeitig gefangen, wenige Stunden vor Ablauf der Frist für Bostich.
    Er trat dicht an den Tefroder heran. »Du wirst mir jetzt gleich sagen, was du mit dem Imperator angestellt und wo du ihn versteckt hast. Wenn du nicht gehorchst oder versuchst zu verschwinden, kümmere ich mich um deinen ... Sohn. Los, mach schon!«
    Gucky konzentrierte seine telekinetischen Kräfte auf das Gebiss seines Gegenübers. Er war noch längst nicht wieder in der Lage, so fein und gezielt wie einst zu arbeiten. Doch es reichte, um auf die Zahnwurzeln des Tefroders Druck