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PR 2723 – Nur 62 Stunden

PR 2723 – Nur 62 Stunden

Titel: PR 2723 – Nur 62 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Entscheidung über das Schicksal der Menschheit.
    »Möchtet ihr wissen, was ich zur Meinungsfreiheit für eine Meinung habe?«, fragte Leccore und schnaubte erbost.
    »Sie ist eine der größten Errungenschaften unserer Zivilisation«, entgegnete Rhodan. »Über dieses Thema werde ich mit dir ganz gewiss nicht diskutieren.«
    Ein Sendezeichen ertönte. Die Direktleitung zum Atopen stand. Der Medienverbund verkündete den Beginn der Übertragung in fünf Sekunden. Rhodan konzentrierte sich.
    Abrupt erschien ein überlebensgroßes Bild des Atopen vor ihm. Der Richter wirkte wie ein Mensch, und er legte auch ein ähnliches Gehabe an den Tag.
    »Ah. Perry Rhodan. Du bist also zur Vernunft gekommen.«
    Dunkles, struppig wirkendes Haar, einige Strähnen stehen einzeln vom Hinterkopf ab. – Sind das überhaupt Haare oder etwas anderes? – Dunkle Augen. Offenbar keine Ohren. Rhodan erfasste die Physiognomie des Fremden geübt und rasch wie immer.
    »Ich wurde durch Umstände, die du und deinesgleichen in Gang gesetzt haben, gezwungen, etwas zu tun, was ich nicht wollte.« Er verweigerte dem Richter eine formelle Begrüßung.
    »Die Rechtsprechung ist eine heikle Materie. Eine dringend anstehende Verhaftung zwingt das Tribunal mitunter dazu, ungewöhnliche Mittel zu ergreifen.«
    Ein Translator an Bord des fremden Schiffs war zwischengeschaltet, die Übersetzung kam rasch und in bester Qualität.
    »Du nennst dich Richter und mischst dich zugleich aktiv in die Festnahme eines mutmaßlichen Verbrechers ein? – Das wäre nach terranischer Rechtsauffassung nicht möglich. Wir arbeiten nach dem Prinzip der Gewaltentrennung.«
    Dannoer nickte und lächelte. Kupferfarbene Haut verzog sich zu unzähligen Falten rings um die flache Nase. »Ich habe, um es in terranischen Begrifflichkeiten zu sagen, lediglich einen Haftbefehl ausstellen lassen. – Aber lass uns zum Kern unserer Unterhaltung kommen.«
    »Gern. Ich habe es eilig, wie du vielleicht weißt.«
    »Ach ja – da ist dieses kleine Problem mit dem arkonidischen Imperator.« Dannoer hob die Schultern. »Ich hätte gern eine andere Lösung gefunden, um dich und Bostich zum Einlenken zu bringen. Es ist bedauernswert, dass unser gemeinsamer Freund solche Leiden erdulden muss ...«
    »Lassen wir die Heuchelei. Du bist für diese Grausamkeit indirekt verantwortlich. Sie muss so rasch wie möglich beendet werden. Ich bin hier, ich überantworte mich dem Tribunal. Und nun sorge dafür, dass Bostich freigelassen wird. Damit wir ihm das Leben retten können. Mach deinen tefrodischen Helfershelfern klar, dass sie den Imperator nach Terrania bringen müssen.«
    »Die Tefroder handelten in Eigenregie. Ich hatte nichts mit Bostichs Entführung zu tun. Ich bin wie du für Gewaltentrennung – und dafür, dass der Imperator am Leben bleibt. Dieser Prozess wäre ohne den zweiten Hauptangeklagten bloß eine Farce.«
    Dunkle Augen richteten sich in weite Ferne. Die Haare des Atopen bewegten sich sanft, als würden sie von einem Lufthauch gestreichelt werden. »Ich ersuche daher die Entführer, Imperator Bostich so rasch wie möglich nach Terrania zu schaffen. Ich verbürge mich dafür, dass die ausgeschriebene Belohnung ausgehändigt wird. – Und nun bitte ich darum, der 232-COLPCOR eine Einflugbewilligung für das Solsystem zu erteilen.«
    »Warum sollte Terra das machen? Ich stelle mich außerhalb des Kristallschirms, sobald alles wie abgemacht seinen Gang genommen hat und Bostich wiederhergestellt ist. Oder vertraut man mir nicht?«
    »Das ist keine Sache des Vertrauens, Perry Rhodan.« Wieder lächelte der Atope. »Ich fliege ein und lande auf Terra, weil der Gerichtsprozess auf deinem Heimatplaneten und nirgendwo anders stattfinden wird.«
     
    *
     
    Cai Cheung gab Anweisung, die Bild- und Tonübertragung zu unterbrechen. Die Verantwortlichen der meisten Trividsender jubelten nun gewiss. Sie hatten eine Pause, die sie mit Werbebotschaften füllen konnten – und das im dramaturgisch wichtigsten Augenblick der Unterhaltung.
    »Ich möchte darauf eingehen«, sagte Rhodan hastig. »Der Atope überschätzt sich gewaltig, wenn er meint, einen Schauprozess abhalten und die Terraner auf seine Seite ziehen zu können.«
    »Meinst du, dass es Dannoer darauf ankommt?«, fragte Attilar Leccore. »Ich vermute, dass er auf eine Machtdemonstration aus ist.«
    »Mag sein, dass er das vorhat. Aber wir werden ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Außerdem wissen wir aus Erfahrung, dass Schiffe

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