PR Action 03 Rhodan Mal Tausend
Großfundamente und Brückenpfeiler aus überdimensionierten Basaltquadern hinterlassen zu haben, sondern auch jene subplanetare Kaverne und den Transmitter, aus dem die Kriegsandroiden hervorgequollen waren. Und vielleicht existierten noch gefährlichere Erbstücke.
»Ich schätze allmählich, dass auch dieses Geschützfort, das uns beinahe alle umgebracht hätte, eine späte Erbschaft der Magadonen ist«, sagte er und musterte die Administratorin. Sie wirkte besorgt, doch ihre Präsenz und Anziehungskraft waren ungebrochen. Auch in Tharas jüngerem Gesicht zeigten sich Sorgenfalten. »Ich habe vermutlich noch nie einen Gegner unterschätzt. Schon gar nicht einen unsichtbaren Feind. Und .«
»Die von Ihnen oft beschworene Vergangenheit hält viele Überraschungen bereit, fürchte ich.« Cetera stellte die Teetasse ab. Das Porzellan klirrte; ein Zeichen ihrer Nervosität.
»Selten sind es gute Überraschungen oder solche, an denen man seine Freude hat.« Rhodan blies über die Oberfläche des Getränks und leerte die Tasse mit großen Schlucken.
Schweigend blickten sie sich an. Das Wissen darüber, dass Stadt und Planet höchst gefährdet waren, lähmte sie. Rhodan
sah die Zweifel im Gesicht der Administratorin: Hatte sie genug getan, um Trafalgar City in einen Zustand zu versetzen, der es den Siedlern erlaubte, sich erfolgreich zu verteidigen? Konnte sie überhaupt mehr tun?
Die Überlebenden, besonders die Raumlandesoldaten der JUNO, waren einzeln und in kleinen Gruppen über das gesamte Stadtgebiet verteilt und berieten die Bewohner. Mit einem Drittel der Frauen und Männer stand Rhodan, wenn es notwendig war, in direkter Verbindung. Sämtliche Waffenarsenale Trafalgar Citys waren geöffnet worden; die »Falger« oder Victorier waren nicht wehrlos.
Aber dabei blieb es nicht. Perrys Gedanken bewegten sich vom Tod Floran Marelis und den Spitzkegel-Robotern und Schwermetall-Zerstörern zielgerichtet zurück zum vierten März und zum Massaker in Imperium-Alpha auf Terra. Nach den ersten Ermittlungen war nicht nur er damals überzeugt gewesen, dass ein unbekannter Gegner geräuschvoll und in einer blutigen ersten Aktion das kosmische Spielfeld betreten hatte. Nach dem Absturz der JUNO und dem Rückzug nach Trafalgar City war die Stadt, so gut es ging, befestigt und in Verteidigungszustand versetzt worden.
In den Büros und Schaltzentralen der Administration, in den Wohnhäusern und Tee-Kontoren ging das Leben weiter, und vielleicht konnte die Hyperfunkstation in absehbarer Zeit repariert werden. Doch bis dahin war Trafalgar City auf sich gestellt.
Cosmai Cetera schien Rhodans Gedanken erraten zu haben. Sie setzte ein zuversichtliches Lächeln auf und sagte: »Bevor Sie fragen: Alle Sensoren, Wächter, Drohnen und Optiken, über die wir verfügen, sind ununterbrochen in Tätigkeit. Die STERNENSTAUB hilft uns. Der Satellit sendet gestochen scharfe Aufnahmen. An tausend Stellen der Stadt wurden und werden Stellungen errichtet und Schutzräume ausgewiesen.«
Trafalgar City war kein planetares Fort und kein Militär-
Raumhafen, sondern eine normale Kolonialstadt. Einem weiteren konzentrierten Angriff dürfte sie kaum lange widerstehen, dachte Rhodan und seufzte innerlich. Selbst die WATCHER und die CALLER, flugunfähige Wracks auf dem Raumhafen, waren als Verteidigungsmittel ausgefallen.
»Ich wollte nicht fragen«, gestand er und zuckte die Achseln, »aber ich dachte daran. Vielleicht bringt uns das Element, das ich im Fort gefunden habe, einige Erkenntnisse.«
Sie brauchten nicht darüber zu diskutieren, denn sowohl Cosmai Cetera als auch er kannten alle Möglichkeiten, über die Trafalgar City und ihre ungeübten Verteidiger verfügten. Ein Angriff oder eine Reihe von Überfällen würde zunächst die Stadt treffen - schmerzhaft. Die sechs Millionen über den Planeten verteilten Siedler wären erst später akut gefährdet.
Rhodan hatte über verschiedene Optionen nachgedacht. Eine bewaffnete Expedition mit schweren Gleitern zum Wrack der JUNO, um Waffen, Energieschirm-Projektoren und Ausrüstung zu holen? Vielleicht später; jetzt wurden die geübten Raumfahrer und die Raumsoldaten dringend an der Verteidigungslinie gebraucht.
Die STERNENSTAUB als fliegende Festung aus dem All? Das werftneue Schiff mit einer ungeübten Mannschaft würde mit seinen Geschützen unkontrollierbare Schäden hervorrufen. Sogenannte Kollateralschäden. Vielleicht Tausende Menschenleben. Und wie das Schicksal der JUNO
Weitere Kostenlose Bücher