PR Action 07 Aufstand Der Grall
Himmelskörper zuordnen.
Im Gegensatz zu den beiden Grall, die ob des Anblicks entsetzt aufkeuchten!
*
»Ich komm nach. Hab noch was ... zu erledigen.«
Mit diesen Worten hatte Gucky sich bei seinen Kameraden entschuldigt, als diese sich auf den Rückweg nach Pessima machten. Er war in der Brutkammer geblieben, bis sie fort waren. Dann erst tat er, weswegen er geblieben war, was getan werden musste - und was nur er tun konnte.
Weil es seine Schuld war!
Gucky berührte den ersten der toten Magadu und teleportierte sich mit ihm aus der Brutkammer in die Wohnhöhle der Sippe der Siebzehn. Wortlos ließ er den Leichnam dort, kehrte zurück in die Station und barg den nächsten Toten.
Natürlich hätte er mehrere von ihnen, wohl auch alle auf einmal transportieren können. Aber das wäre nicht richtig gewesen; schon das Wort »transportieren« schien ihm in diesem Zusammenhang falsch.
Er leistete seinen Beitrag zur Bestattung der toten Magadu; wie diese ihre Verstorbenen tatsächlich bestatteten, spielte dabei keine Rolle.
Gucky wollte ihnen auf seine Art, dem einzigen ihm möglichen Weg, die letzte Ehre erweisen.
Und vielleicht auch einen Teil seiner Schuld abtragen.
Es war ein Versuch, der kläglich scheiterte.
Als Letzten holte und brachte der Mausbiber Louma von den Siebzehn und bettete ihn auf den Boden der Höhle, die ihm Heimat und Welt gewesen war.
Seine Welt, aus der aufzubrechen Gucky ihn und die anderen überredet hatte - um sie in den Tod zu führen.
In der Höhle hatten sich die Lebenden um die Toten versammelt. Gucky wünschte sich, die Magadu wären anderen Völkern so fremd, dass sie keine Tränen kannten. Doch dieser Wunsch blieb unerfüllt. Die Magadu weinten auf eine Art, die ihre Höhle mit ihnen weinen ließ. Jeder Klagelaut, jedes Schluchzen brach sich an den steinernen Wänden und vervielfachte sich. Und der Boden war so hart, dass die Tränen nicht darin versickerten, sondern darauf liegen blieben. Wie winzige Hellquarze, deren Farben erloschen waren.
Guckys Blick suchte nach Sian, Loumas Tochter, wider seinen Willen und doch wie unter Zwang. Er fand sie neben ihrer Mutter.
Der Mausbiber wollte ihr etwas sagen. Aber es gab nichts zu sagen; nichts, was nicht schal und hohl geklungen hätte: Es gab keine Worte, in keiner Sprache des Universums, die zum Ausdruck bringen konnten, was er empfand.
Nicht nur Schuld, sondern auch - und wahrscheinlich vor allem - Scham.
Was immer zwischen ihm und Sian gewesen sein mochte, existierte nicht mehr. Es war erloschen, wie das Leben in ihrem Vater.
Auch Sian sagte nichts, hatte keine jener epigrammhaften Erkenntnisse für ihn, die so charakteristisch waren für ihr Volk.
Mit Blicken flehte Gucky sie an, mit ihm zu sprechen, ihm irgendeine Reaktion zu zeigen. Doch Sian schwieg, eisern, eisig. Vielleicht war das ihre Art, ihn zu bestrafen.
So blieb Gucky nur die Erinnerung daran, wie ihre Hand sich sanft auf seinen Kopf gelegt hatte, vor kaum ein paar Stunden und doch wie in einer anderen Zeit.
Und nur in Gedanken hörte er Sians Stimme noch einmal: Es fühlt sich in der Tat so seidig an, wie es aussieht.
Die Worte, mit denen sie ihn vorhin erst verabschiedet hatte, hallten in seiner Erinnerung nach.
Dann verschwand Gucky von den Ilt aus Sians Leben, in das er nur den Tod gebracht hatte.
Epilog
Rhodan saß am Steuer des Gleiters, den er zum Raumhafen pilo-tierte. Dort wartete die MARILYN auf sie. Und dort draußen ...
Rhodans Blick ging zum Sternenhimmel über Sepzim.
Magadon.
Der Planet, dessen Koordinaten Noarto in den Datenarchiven der Brutkammer aufgestöbert hatte.
Die Welt, auf der sich die anderen Regenten der Energie befinden mussten.
Ihre Heimatwelt, die vor Jahrtausenden im Krieg gegen die Arkoniden restlos entvölkert und fast zerstört worden war. Aber nur fast - und mittlerweile war Magadon wieder ihre Heimat, bot ihnen Zuflucht.
Der Ort, an dem sie sich in Sicherheit wiegen, dachte Rhodan.
In der Hektik der Schlacht konnte es Sin-Toraghu nicht möglich gewesen sein, seine Artgenossen über die aktuellen Geschehnisse zu informieren. Dass Noarto keine entsprechenden Daten finden konnte, stärkte diese Wahrscheinlichkeit noch. Und nun war der Perpet-Regent tot.
Dementsprechend war Eile geboten, ehe die anderen Regenten auf Magadon argwöhnisch wurden.
Mit an Bord des Gleiters befanden sich die beiden Grall, die Rhodan schon in der Brutkammer kennengelernt hatte. An ihren metallenen Klauententakel klebte noch
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