PR Action 09 Der Zündermutant
brach die Welle, und Goratschin verlor den letzten Roboter aus dem Blickfeld. Als er die Köpfe wieder durch die Wasseroberfläche schob, sah er gerade, wie auch der fünfte Roboter in einer Stichflamme verging.
Rhodans Kopf erschien kurz über den Leichen, hinter denen er sich verschanzt hatte.
Die einzige Deckung in der kleinen Bucht an diesem Teil des falkanischen Binnenmeers.
Es knackte kurz in Goratschins Helmlautsprecher. Kaum verständlich drang Rhodans Stimme in den Helm des Mutanten.
»Seitw... Position ... massiert .. .kung. Los!«
»Wir sollen seitwärts ...«, keuchte Iwanowitsch.
»Das habe ich auch verstanden!«, unterbrach ihn Iwan grob.
Sie pflügten sich durch die Brandung. »Ihre Waffe ist unterwegs, Sir!«, stieß Iwan bitter aus.
An diesem Tag war die Situation zwischen den Brüdern wirklich schwierig. Iwanowitsch hasste diesen Zustand, doch er durfte seinem Bruder keinen Schritt nachgeben. Mit Rhodan war bei Iwan einer ihrer ältesten Freunde in Ungnade gefallen. Zu Unrecht, wie Iwanowitsch fand. Doch sein Bruder war gegenteiliger Meinung.
»Wir sind eingesperrt wie die Maus in der Falle!«, grollte Iwan.
»Wir müssen den Felsen dort erreichen!«, gab Iwanowitsch zurück, ohne auf den Pathos des Bruders einzugehen.
Das Felsstück, das vorhin neben ihnen heruntergestürzt war, ragte nun als neu entstandenes Riff aus der Brandung. Ein notdürftiger, aber in ihrer Situation akzeptabler strategischer Verteidigungspunkt.
Vor ihnen wölbte sich die Wasseroberfläche, und eine weitere, durch eine Energieblase geschützte Kampfmaschine tauchte auf. Bevor sie das Brüderpaar registriert hatte, explodierte der Verheerer in einer ohrenbetäubenden Explosion. Gezündet durch die zerstörerische Gabe der beiden.
Noch zehn Meter.
Weitere verirrte Energiestrahlen schlugen in die Kristallfelsen. Kopf- bis mannsgroße scharfgekantete Bruchstücke prasselten rings um sie ins Wasser und den Sandboden.
Und Zarporikova, das Ungeheuer aus der See, schlug seine spitzen Zähne in die Ufergestade und zermalmte, was die Dorfbewohner aufgebaut hatten. Die armen Menschen schrien in Entsetzen: »Oh, Zarporikova, oh!«
Iwanowitsch erinnerte sich gut an das russische Märchen, das
Tantchen Olga ihnen erzählt hatte, als sie noch Knaben gewesen waren.
»Oh, Zarporikova«, entfuhr es ihm, als ein großer Felsbrocken neben ihnen ins Wasser klatschte und sie den Halt am Felsstück verloren, an dem sie sich schon halb hinaufgezogen hatten.
»Was sagst du da?«, kam es von Iwan, während sie sich wieder zurückkämpften.
»Zarporikova. Sie kommt!«
»Unsinn!«, schnaubte sein um dreieinhalb Sekunden älterer Bruder Iwan.
Sie erreichten erneut den Felsen und zogen sich daran hoch. Von hier aus hatten sie den besten Blick über das in der engen Bucht tobende Armageddon - und die auftauchenden Kampfroboter.
Rhodan war durch die Dampf- und Nebelschwaden nur undeutlich zu erkennen. Sein schwerer Kombistrahler feuerte im Blastermodus. Den so nn e nh ellen Strahlen aus mehreren Zehntausend Grad heißem Plasma hatten die Schirme der Roboter nichts entgegenzusetzen. Die auftreffende Energie zerriss sie förmlich - sie ließ die schillernden Seifenblasen zerplatzen.
Iwanowitsch wusste, dass der Strahler bald heißlaufen würde. Bisher war es ein Vorteil für Goratschin gewesen, dass sich die Angreifer auf Rhodan konzentriert hatten, da sie diesen wegen seiner Waffe als gefährlicher einstuften. Dass ihr wahrer Gegner der auf den ersten Blick nicht am Kampf beteiligte doppelköpfige Riese war, entging ihrer programmierten Logik.
Nun mussten sie stärker ins Kampfgeschehen eingreifen und Rhodan entlasten, bevor es zur Katastrophe kam.
»Jetzt, Brüderchen!«
Breitbeinig stand Iwan Iwanowitsch Goratschin auf dem Felsen, der Energieschirm flirrte und flackerte. Gemeinsam zündeten sie Roboter um Roboter, die unablässig von der See ausgespuckt wurden.
Konzentrieren - zünden - konzentrieren - zünden - konzentrieren - zünden - konzentrieren - zünden - konzentrieren ...
Rhodan war nicht mehr zu sehen. Dafür blitzten die Dampfschwaden in unregelmäßigen Abständen auf und verrieten, dass er noch lebte und kämpfte.
Das Brüderpaar bildete die einzige Konstante in einer entfesselten Umwelt. Der Wind peitschte immer größere Wellen in die Bucht, schreiend und heulend stahl er ihnen die Kronen, die weißflockig verspritzten, zerstieben und sich alsbald mit dem hereinbrechenden Regen und der Gischt
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