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PR Action 17 Das Auge Des Kosmos

PR Action 17 Das Auge Des Kosmos

Titel: PR Action 17 Das Auge Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen Overall aus einem Material gekleidet, das wie Schlangenhaut aus grellfarbenen, handtellergroßen Schuppen bestand. Er trug Stulpenstiefel aus ebenso intensiv leuchtendem Kunstleder und einen breiten Gürtel, auf dessen handgroßen Feldern sich lautlos abstrakte Muster abwechselten.
    Rhodan schüttelte den Kopf und sagte: »Gladiatorsklave. Ausbilder. Wir sind auf Damarakh?«
    »Oder Naral Fünf. In der BeizjagdKuppel. Nennt mich einfach Sanilt.«
    »Zentrum der Trainingswelt des Naral-Systems«, ergänzte Rettkal wortkarg. Er deutete auf Bettys blutige Oberarme. »Ich denke, Sie brauchen unsere Hilfe.«
    »Wir sind in einer Kuppel?«, fragte Betty und folgte Sanilts Wink. »Wirklich? Kaum zu glauben. Eine Überlebenskuppel? Und Sie leben hier in der Tiefe des Planetenbodens?«
    »So ähnlich. Mein Ausbildungszentrum. Perfekt ausgerüstet. Aber teuer. Unter einer von vielen Lebens-raum-Kuppeln des Planeten. Kommt mit.«
    Sanilt eilte mit kurzen Schritten zur Luke und zum Ende der Treppe. Seine flinken grünen Augen in grauen Wülsten aus Muskeln und runzliger Haut ähnelten denen eines terranischen Chamäleons. Sie bewegten sich in verschiedene Richtungen, schoben sich nach vorn und zogen sich wieder zurück, in einem ständigen hastigen Rhythmus, der Rhodan irritierte. Die zöpfchen-ähnlichen Schlangen verflochten sich, viel langsamer als die Augenbewegungen.
    Nacheinander kletterten die vier die Treppe hinunter, deren Metallstufen klirrten. Über ihren Köpfen schloss sich mit winselnden Servos die Bodenklappe.

2. - 8. Juni:
    Verwirrende Erklärungen
    Nachdem sich die Klappe in der Decke geschlossen hatte, sah Rhodan, dass sie sich in einem großen, hellen Mehrzweckraum befanden. Eine Art Büro und mehrere offene Nebenräume waren von einem Trainingszentrum abgetrennt, an den Wänden erstreckten sich Regale, in denen Waffen und Ausrüstungsgegenstände lagen und standen. Schätzungsweise fünfzig Ho-lomonitoren und mehr als ein Dutzend Statuen waren über den gesamten Raum verteilt.
    »Ich will nicht als xenophob beschimpft werden. Also werde ich gastfreundlich sein«, rief Saniltoria und bat die beiden Terraner in einen Raum, der durch Milchglassitwände vom »Büro« abgetrennt war und offensichtlich physiologisch-medizinischen Zwecken diente, »und ausgerechnet euch Fremden helfen! Setzt euch ... setzen Sie sich bitte!«
    Zwei kleine Medorobots schwebten heran und fuhren klickend und summend ihre Analysegeräte und Handlungsarme aus. Rettkal nickte Betty zu und verschwand schweigend im Hintergrund des »Trainingszentrums«. Die Robots schoben Betty und Rhodan zu weiß überzogenen Behandlungssesseln; die Rückenlehnen kippten summend in die Waagrechte.
    *
    Rhodan überließ sich den wohltuenden Handlungen der Medorobots. Aus winzigen Düsen sprühte Nebel einer stark riechenden antiseptischen Reinigungsflüssigkeit. Rhodan schloss die Augen und registrierte, dass ihn ein starker Anflug von Melancholie und Resignation heimsuchte.
    Seine Erinnerung bewegte sich zurück zu einem Abend auf der Terrasse seines Hauses am Ufer des Goshun-Sees und blieb auf dem Bild des Sonnenuntergangs inmitten gewaltiger Wolkenstrukturen haften. Und an Bully, an Reginald Bull, der ihm gegenübersaß. Die Flammen einiger Windlichter schwankten unrhythmisch.
    Bully und Rhodan tranken kalten Weißwein. Irgendein Chardonnay von der Loire, wenn er sich an das Flaschenetikett erinnerte. Aus dem Wohnraum, dessen Fensterfront von der Automatik versenkt worden war, kam leise Musik. Einer der wenigen stillen Abende, die dem Groß administrator und seinem Freund vergönnt waren. In den Laubkronen der fast hundert] ährigen Bäume raschelte ein warmer Wind.
    »Stellare Forschung ist Unsinn. Galaktische Astronomie führt zu nichts.« Bully stellte sein leeres Glas ungewöhnlich hart ab, ohne dass der Stiel brach. »Expansion und Kolonisation sind schwachsinnige, viel zu teure Experimente von uns terranischen Zwergen!«
    Rhodan beugte sich vor und schenkte nach. Er grinste Bully ins Gesicht. »Du hast offensichtlich heute deinen sarkastischen Abend, mein Freund. Wer oder was hat dich so verärgert?«
    »Der tägliche Kram. Jede Stunde eine miese Nachricht. Ich hab einen gescheiten Satz von einem unserer frühen Philosophen gelesen. Wenn die Menschen zu Hause bleiben und sich nicht um den Nachbarn kümmern würden, wäre der Kosmos noch zu retten. Und
    - was tun sie alle?«
    Perry fragte sich, ob Bully seine Worte womöglich ernst meinte.

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