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Wahrscheinlich, weil er sie nicht nötig hat, hörte ich das Flüstern wieder.
Saquolas Körper war halb ins Eis eingeschlagen. Dennoch war er nicht tot. Er hatte auch nicht die Kontrolle über mich verloren.
Im Gegenteil. Er war stärker als zuvor.
Saquola 17. Juli 2169
Rhodans Angriff war zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gekommen, gerade als er sich auf die Teleportation konzentriert hatte. Anstatt im Schiff zu remate-rialisieren, erschien hundert Meter unter ihm die schmutzig weiße Oberfläche Iri-duls.
Die Gravitation ergriff ihn und zog ihn mit unbarmherziger Geschwindigkeit auf den Boden zu. Sofort versuchte er eine weitere Teleportation, doch im selben Moment wurde Saquola bewusst, dass er bei Rhodans heftigem Angriff die Kontrolle über Tako Kakuta verloren hatte. Deshalb war der Sprung misslungen.
Während er immer schneller auf das Eis Iriduls zuraste, setzte das kühle Denken wieder ein. Er ignorierte die rasenden Kopfschmerzen, beschloss, den überlegenen Fähigkeiten des Schattenanzuges zu vertrauen, und konzentrierte sich auf seine Hauptaufgabe: die Kontrolle von Rhodans Geist.
Der Schutzschirm und das Material des Schattenanzugs schützten seinen Körper, während er sich tief in die eisige Ebene bohrte. Eine winzige Menge Restenergie schlug durch. Schmerz wellen klatschten über Saquola zusammen. Dennoch wich er keinen Moment aus der Mitte von Rhodans Bewusstsein zurück.
Sekundenlang verkrampfte sich Saquola in Agonie. Irgendwann konnte er wieder atmen. Mit aller Kraft presste er ein Röcheln heraus, es verdünnte sich zu einem Kichern, schwoll an, bis es zu einem kehligen, triumphierenden Gelächter wurde.
Rhodan 17. Juli 2169
Ich wusste, dass ich verloren hatte, als meine Arme und Hände selbstständig wurden und den Anzug dahin gehend manipulierten, dass er weder ein Statussignal aussenden noch von den eigenen Truppen angemessen werden konnte.
Ich saß in einer Ecke meines eigenen Bewusstseins und beobachtete, wie Saquola meinen Körper steuerte, wie es ihm beliebte.
Der Ferrone hatte sich aus dem Loch befreit, das er ins Eis geschlagen hatte, und kam mit ruhigen, überlegenen Schritten auf mich zu. Wie zum Hohn reichte er meinem Körper die Hand, die selbiger ergriff, und zog ihn zu sich hoch.
»Das hätte ich Ihnen nicht zugetraut, Großadministrator«, sagte Saquola über den Helmfunk und klopfte meinem Körper anerkennend auf die Schulter. »Doch nun müssen wir uns beeilen, nicht wahr? Wir haben uns für den heutigen Tag vieles vorgenommen. Ein außergewöhnlicher Tag übrigens. Ich habe mal ein wunderbares Mädchen gekannt, das an einem 17. Juli Geburtstag hatte. Nun wird der 17. Juli aus anderen Gründen in die Geschichtsbücher eingehen.«
Er stutzte und blickte meinem Körper in die Augen.
»He, Rhodan. Jemand zu Hause? Blick doch ein wenig entspannter. Ja, so ist’s gut. Und nun wirst du einen Anruf erledigen für mich, ja? Das ist nett.«
Voller Entsetzen starrte ich auf die Finger, die früher zu mir gehört hatten, und sah, wie sie auf dem Kommunikationsarmband eine Verbindung zur Space-Jet herstellten. Diese wiederum baute eine Hyperfunkverbindung mit der JUPITER'S WRATH auf.
Auf dem Helmdisplay erschien das Gesicht des jungen Funkoffiziers ...
Er salutierte, als er mein Gesicht erkannte.
»Ein gesichertes, ungestörtes Gespräch mit dem Vizeadministrator Reginald
Bull«, sagte Saquola durch meinen Körper.
Eine Minute später erschien Bullys sommersprossiges Gesicht auf dem Display.
»Perry!«, rief er erleichtert aus. »Sie haben mir mitgeteilt, dass du plötzlich verschwunden warst! Wie kommst du auf die Mondoberfläche?«
»Hört jemand mit?«, fragte meine Stimme scharf.
»Selbstverständlich nicht, Perry. Ich bin in der Kom-Kabine.«
»Gut. Bully, ich habe eine Entdeckung gemacht, die alles verändert, was wir bisher angenommen haben. Deshalb habe ich mich kurz zurückziehen müssen.«
Bullys wasserhelle Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Was für eine Entdeckung,