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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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    Highway 10 im Südwesten von Texas
    Nie wieder Eistee vor einer solch langen Tour! Mitten auf dem Highway, in einer äußerst staubigen und öden Gegend, spürte Jack Tease nach Stunden des Fahrens einen unangenehmen Druck auf der Blase. Eigentlich hätte er bei dieser Hitze die Flüssigkeit längst ausschwitzen sollen, aber das war offenbar nicht der Fall.
    Durch das Fenster seines Fahrerhauses konnte er weit und breit keine Ansiedlung entdecken. Nur weite, karge Landschaft. Normalerweise genoss er genau diesen Aspekt seiner Arbeit als Trucker, aber heute hätte er alles für das Reklameschild einer der Fastfood-Ketten gegeben. Er konnte sich auch nicht einfach an den Straßenrand stellen, denn obwohl die Gegend weitgehend unbewohnt zu sein schien, waren viele Autos unterwegs. Außerdem wollte er vermeiden, von der Polizei erwischt zu werden. Erst neulich hatte ein Kollege berichtet, dass er einige Hundert Dollar Strafe hatte zahlen müssen, weil er bei einem Pinkelstopp erwischt worden war. Bevor ihm das passierte, fuhr er lieber weiter. Zudem musste er heute noch ein ganzes Stück schaffen, wenn er einen Teil der Ladung pünktlich in Nogales abliefern wollte. Morgen wurde er schon mit dem zweiten, größeren Teil in Los Angeles erwartet.
    Als nach einigen weiteren Meilen eine Abfahrt auftauchte, atmete er erleichtert auf. Gerade noch rechtzeitig. Er biss die Zähne zusammen, als die Asphaltstraße immer brüchiger und holperiger wurde und schließlich in eine Sandpiste überging. Der Ort, wenn man diese Ansammlung von windschiefen, halb zerfallenen Holzhütten überhaupt so nennen konnte, sah verlassen aus. Kein Imbiss, keine öffentlichen Toiletten. Nun, dann musste es eben doch so gehen. Jack fuhr an den Straßenrand, machte den Motor aus und öffnete die Tür. Ein Schwall heißer Luft traf ihn und nahm ihm fast die Luft. Es war draußen tatsächlich noch wärmer als in der Kabine seines Trucks, obwohl die Klimaanlage defekt war. Die feuchten Flecken auf seinem armeegrünen Muskelshirt waren beinahe getrocknet, bevor er die kurze Strecke zu den mickerigen Büschen zurückgelegt hatte, die am Rande eines staubigen Platzes wuchsen.
    Natürlich hätte er sich auch gleich hinter seinem Truck erleichtern können, aber so dicht an der Straße stehend hätte er ein ungutes Gefühl gehabt. Außerdem tat ihm die Bewegung gut, nachdem er stundenlang nahezu regungslos hinter dem Steuer gesessen hatte. Er hob die Arme über den Kopf und streckte sich, bis es im Rücken knackte. Wenn dieser Auftrag erledigt war, musste er unbedingt eine kleine Entspannungspause einlegen. Ein paar Tage Ruhe und ein bisschen wohldosierte Bewegung würden ihm guttun. Vielleicht würde er dann auch seine Mutter besuchen, die er, obwohl sie gar nicht so weit entfernt wohnte, viel zu lange nicht mehr gesehen hatte. In den letzten drei Jahren hatte er all seine Zeit und Energie darauf verwendet, sein Ein-Mann-Transportunternehmen zum Laufen zu bringen. Davor … Nein, darüber würde er jetzt nicht nachdenken.
    Jack trat vor einen Busch, blickte noch einmal um sich und zog dann mit einem Seufzer den Reißverschluss hinunter. Mit geschlossenen Augen atmete er tief ein und genoss die Sonnenstrahlen und die zwar staubige, aber dennoch frische Luft. Freiheit, unendliche …
    Erschrocken zuckte er zusammen, als plötzlich ein Motor ansprang und losröhrte. Selbst mit geschlossenen Augen erkannte er sofort den Klang seines Trucks. Eilig zog er den Reißverschluss wieder hoch. Während Jack noch den Knopf schloss, rannte er auch schon los. Die Abgaswolke bewies ihm, dass er sich nicht getäuscht hatte. Irgendjemand saß in seinem Truck und wollte damit abhauen! Jack war noch mindestens zwanzig Meter entfernt, als der Fahrer Gas gab und der Lastwagen sich langsam in Bewegung setzte. Laut fluchend rannte Jack schneller, aber es war aussichtslos, er konnte den Wagen nicht mehr einholen. Sein Truck entfernte sich weiter und ließ ihn in einer Abgas- und Staubwolke zurück. Hustend blieb er mitten auf der Fahrbahn stehen.
Verdammt, das durfte doch nicht wahr sein!
Die Gegend war völlig verlassen, woher kam da auf einmal ein Dieb?
    Jack stützte die Hände in die Hüften.
Toll, ganz toll!
Automatisch wollte er nach seinem Handy greifen, doch das lag natürlich im Truck – genauso wie seine Papiere und der Rest seiner Kleidung. Nun stand er ziemlich nackt da. Jack sah an sich hinunter. Glücklicherweise hatte er wenigstens seine Jeans, das Shirt und die

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