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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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er wird übermorgen vielleicht tot sein.«
    Grek sah sie an. »Lasky Baty?«
    »Ja«, sagte sie.
    »Hier an Bord?«
    »Ja.«
    »Beim Heiligen Neun-Ei-Gelege.« Er starrte auf das Fußende seines Bettes.
    »Ich bin froh, dass du es so gut aufnimmst«, sagte Raye. »Ich war mir wirklich nicht sicher ...«
    Der Maahk verdrehte die Augen und fiel langsam vornüber. Seine knochenlosen Arme rollten links und rechts von der Bettkante, bis die Tentakelfinger schlaff über den Fußboden wischten.
    »... ob du schon stabil genug sein würdest«, führte Raye ihren Satz zu Ende.
    Seine leisen Atemgeräusche waren ihr immerhin ein Trost.

Kapitel 29
     
    14. April
     
    Bei Sonnenaufgang saßen sie nackt am Kanal, die feuchten Handtücher um die Hüften gewickelt, und sahen den Schratzen zu, die drüben bei der eingestürzten Ufermauer hüpften. Bi Natham und er hatten ihre Kleider mit den Toten begraben. Dann hatten sie im Kanal gebadet. Nun froren sie wie Neugeborene.
    »Ich zittere«, sagte Bi Natham. »Es ist vielleicht pervers, aber es fühlt sich fast wie Freude an.«
    Martan kratzte sich. Die trocknenden Haare auf seinen Rippen kitzelten. »Die Freude, wird bei uns gesagt, ist der Anfang der Freiheit.«
    »Ich hab immer so eine Stelle in mir drin gehabt«, sagte Bi Natham. »Ein verrottete Stelle. Wie ein Baum, in dessen Kern es fault.« Er strich mit den Fingerspitzen über seine Brustmitte, zum Bauchnabel hinab. »Jetzt ist da Leere. Als wäre Luft rangekommen.«
    »Chandana«, sagte Martan. »Chella.«
    Bi Natham Sariocc nickte. »Ein Unfall beim Borden«, sagte er.
    »Ausfall sämtlicher Redundanzsysteme. Klack, klack, klack. Nur Sekundenbruchteile lang. Einhundertsiebenundachtzig von achttausend Passagieren befanden sich direkt unter dem Schiff. Sie waren ...«
    Er holte Luft. »Sie haben nichts freigegeben, was wir hätten begraben können. Weil da nichts mehr war. Das Größte, was sie gefunden haben, von einhundertsiebenundachtzig Personen ...«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hab nie von ihnen Abschied nehmen können.«
    Ein Schatten zog über sie hinweg. Die beiden Männer sahen auf. Es war einer der zwanzig tefrodischen Kugelraumer.
    »Und das ist nicht auf irgendeinem rückständigen Urlaubsplaneten passiert«, sagte Bi Natham. »Sondern zu Hause. In Terrania. Ich war zu der Zeit unterwegs. Ich hab's übers Netz erfahren. Ich hab's nicht glauben wollen. Drei Wochen hat es gedauert, bis sie irgendeinen Gen-Fitzel von Chandana isoliert hatten. Drei Wochen.«
    »Chandana?«
    »Meine Partnerin«, sagte Bi Natham. »Meine Liebe. Ich weiß nicht, wie ihr dazu sagt.«
    »Genossin«, sagte Martan.
    Bi Natham sah ihn an. »Das ist ein seltsames Wort für jemanden, den man liebt.«
    Martan drehte die Handflächen nach oben. »Vielleicht liegt es am Tefroda. Auf charandidisch ist es kein seltsames Wort.«
    Genosse oder Genossin kam von Genießen. Genosse ... eigentlich jemand, der mit einem ändern die Nutznießung von etwas hat. Was sollte daran seltsam sein? Das war es doch, was Liebende miteinander taten.
    »Und Chella?«, fragte Martan. »War eure Tochter?«
    Bi Natham nickte. »Unsere ungeborene Tochter«, sagte er.
     
     
    Sie drehten eine Runde durch den Garten. Überall waren Martans Nachbarn dabei, Abschied zu nehmen. Alles wurde schön zurückgelassen. Die Beete gegossen, die Hütten aufgeräumt, die Werkzeuge eingefettet, die Musikinstrumente gestimmt. Als rechneten seine Nachbarn damit, dass irgendwann einmal jemand anders in die Gartenstadt Third ziehen würde.
    Schließlich kamen Bi Natham und er bei der orangegelben Hütte an. Martan suchte ihm eine kurze Hose und sein kleinstes Hemd heraus. Sie zogen sich an.
    Als Martan nach draußen ging, saß Busch auf den Stufen ihrer Hütte. »He«, sagte er.
    »He.« Sie sah müde aus.
    »Was wirst du tun?«, fragte er. »Bleibst du hier?«
    Sie schnaubte. »Um bei Shevek Gräben auszuheben und Zäune zu errichten? Oder als Einsiedlerin vor mich hin zu verholzen? Für solche Spaße bin ich noch zu munter.«
    Martan setzte sich auf die Stufen seiner Hütte. »Dann wirst du ... Oder nicht? Oder?«
    Sie strich mit dem großen Zeh eine Kurve durch den Sand.
    »Keine Ahnung, Martan. Was wirst du tun?«
    »Ich hab auch keine Ahnung«, sagte er.
    »Wollen wir nicht hier bleiben?«, fragte sie und sah ihn an. In ihren Augen war viel Weißes zu sehen. »Zusammen? Wir verstehen uns doch so gut. Und wer weiß, eines Tages, wenn du darüber hinweg bist ... Ich kann

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