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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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dürre Junge schüttelte mit einer Kopfbewegung die schwarzen Haare hinter die bräunlichen Schultern zurück. »So was machen wir nicht.«
    »Ach ja?« Beule bleckte die Zähne. »Tu, was du willst.«
    »Genau. Und darum geh ich jetzt.« Der Dürre machte ein paar Schritte in Martans Richtung und drehte sich dann noch einmal zu Beule um. »Sei, was du bist«, rezitierte er, dann ging er weiter. »Bescheuert nämlich!«
    Der dürre Junge zuckte nur leicht zusammen, als er Martan hinter dem umgefallenen Baum kauern sah. Der Erwachsene hielt kurz eine Hand vor die Augen, und der Junge ging grinsend an ihm vorbei, ohne ihn zu verraten.
    »Feigling! Feigling«, hörte Martan die drei Kinder rufen. »Taube Nuss!« Dann hob er den Kopf wieder und beobachtete, wie sie das Kitzelmoos tot schlugen.
    Er griff nicht ein, und er wendete auch nicht den Blick ab. Er nahm alles in sich auf.
    Dieses Mädchen dort, dieses wütende Wesen mit den rollenden Augen und dem gesträubten Nackenfell, das keuchend und schreiend und schwitzend auf ein Pflanzenwesen eindrosch, und zwar dermaßen heftig, dass zerquetschte Stückchen in alle Richtungen stoben und der Stock vor grünem Saft glänzte ... dieses Mädchen war seine Tochter.
    Seine liebe, geliebte Tochter.
    Ihn zog es schmerzhaft in den Händen, so gern hätte er sie dort weg geholt.
    Aber sie hatte noch viel zu lernen. Und er auch.
     
     
    Martan Yaige fehlte sein Vater noch immer, obwohl der nun schon seit über siebzig Jahren verholzte. Darum besuchte Martan ihn, so oft er konnte.
    Sein Vater hatte sich einen Yimpik-Hain als letzten Ruhesitz ausgesucht. Zu den Zeiten der Altvorderen musste dieser Hain ein so genannter Park gewesen sein, gelegen an der Sonnenseite eines Hangs, der wahrscheinlich mit mehrstöckigen Häusern bestanden gewesen war. Die Gebäude mussten hässlich gewesen sein, denn sie waren zurückgebaut worden, und niemand hatte neue Behausungen zwischen ihnen errichtet. Die Leute hatten sich einfach nur an Baumaterialien herausgeholt, was sie gebrauchen konnten.
    Vielleicht lag es auch allgemein an schlechten Schwingungen der Gegend, jedenfalls war von der einstigen Bebauung nicht viel übrig. Hier ein bröseliger Mauerrest, dort ein Areal, das von gewaltigen Dornenhecken überwuchert war, die auf eine dauerversiegelte Bodenoberfläche schließen ließen.
    Martan betrat die hügelab gelegene Lichtung, die in seinen Kindheitstagen dicht mit einer Thirdkolonie bewachsen gewesen war. Inzwischen war dieses viel gerühmte, ebenso sanftmütige wie wehrhafte Kraut, das der Gartenstadt Third wie auch dem ganzen Planeten Thirdal seinen Namen gegeben hatte, wieder auf dem Rückzug begriffen. Es kuschelte sich nur noch in die Umarmung der halbschattigen unteren Yimpik-Äste.
    Und in die von Martans Vater.
    Der saß unmittelbar am unteren Rand der Lichtung, und als Erstes kamen über den hohen Gräsern und Blumen seine Kopfruten zum Vorschein.
    Martan schnitt sie alle vier, fünf Jahre, immer dann, wenn die stärksten Äste ungefähr dreimal so lang waren wie er selbst. Das erledigte er zumeist während der kühlen, nieseligen Winterwochen, bevor die pelzigen Blüten austrieben. Der letzte Schnitt war erst gut ein Jahr her, und so winkte ihm Vaters schon recht knubbeliger Kopf nur mit den dünnsten Ruten, dem zartesten Grün.
    Martan stieg die Wiese hinab und wedelte sich den Weg durch etliche Milchschwärmerwolken, damit ihm nicht eines der winzigen, weißlichen Fluginsekten in den Augen hängen blieb.
    Und dann saß er vor ihm, sein Vater, die blicklosen Augen auf die Thirdkolonie gerichtet, die zwischen seinen ausladenden Armen gedieh. Er hatte die Hände damals beim Grünwerden nicht, wie so viele Charandiden, in Meditationshaltung auf den Schenkeln abgelegt, sondern in einer Willkommensgeste zur Seite ausgestreckt. Natürlich hatte er diese Position nicht die zwei Tage lang halten können, die das Grünwerden in der Regel dauerte. Die Arme waren allmählich hinunter gesunken. Aber die Hände hatten nie Wurzeln geschlagen. Der Baum, der er geworden war, hatte seine Zweig-Hände im Lauf der Jahre immer weiter den Erdboden entlanggeschoben, die Arm-Äste immer weiter gereckt und gebogen, sodass sie nun einen Halbkreis bildeten, in dem bequem fünf, sechs Leute hätten sitzen können.
    Aber sein Vater liebte den Third, und der Third liebte ihn, und so nahm etwaiger Besuch besser außerhalb der Arme Platz. Der Third hatte seinen Beinamen »Flammkraut« nicht aus den Tagen der

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