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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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bedingenden Zeitschleife halte ich persönlich für eines der interessantesten überhaupt. Stellen wir uns doch nur die Frage, was geschehen wäre, wenn, beziehungsweise wenn nicht.«
    »Nein«, wiederholte ich.»Es gibt keinen erläuternden Kommentar dazu.«
    Sie schürzte die Lippen. In ihrem Blick erschien ein eigenwilliges Flackern. Zweifellos würde sie versuchen, mir die Antwort dennoch zu entlocken. Ihre Hartnäckigkeit hatte sie mehrmals unter Beweis gestellt.
    »Glauben Sie mir, Miss Mellham, Sie verschwenden Ihre Energie.« Den spöttischen Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen.
    Jäh beugte sie sich nach vorne. Sie fühlte sich ertappt und wollte spontan in die Offensive gehen. Aber dann lehnte sie sich doch wieder zurück und schüttelte leicht den Kopf.
    »Gedanken lesen können Sie nicht, Sir Bully. Ausgeschlossen. Das wüßte ich.«
    Warum wartete ich nur darauf, daß ihre Wangen sich röteten? Sie war eine durchaus attraktive und selbstbewußte Frau. Mag sein, daß sie mich ein wenig zu füllig fand, aber der Titel des Solarmarschalls überdeckte ein solches Manko allemal.
    »Hin und wieder wünsche ich mir schon telepathische Fähigkeiten«, sagte ich leise. »Zeigen Sie mir den Menschen, dem das nicht so geht! Aber letzten Endes bin ich froh, kein Telepath zu sein. Ich mußte einen Schutzwall um mich herum aufrichten, einen wahren Panzer, und das hegt mir nicht. Es ist immer noch reizvoller, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was Sie soeben denken, als es tatsächlich zu wissen. Im übrigen, Miss Mellham, bekommt man im Laufe der Jahrhunderte eine tiefgreifende Menschenkenntnis, die fast ebensoviel wert ist.«
    »Jeder Mensch ist irgendwie zu beeinflussen, Sir Bully. Ich habe mir sagen lassen, daß Sie einem Besuch in den Raumfahrerkneipen nicht abgeneigt sind. Einige Gläser Vurguzz lockern die Zunge.«
    Auf eine Weise, die ich nicht gewollt hatte, begann unser Gespräch abzudriften. Trotzdem mußte ich hellauf lachen.
    »Bitte glauben Sie nicht, mein Kind, daß es so einfach ist, einen Reginald Bull unter den Tisch zu trinken. Das haben schon andere versucht, und das würde Ihnen ganz bestimmt nicht gelingen — Gut. Eines noch, aber dann zurück zum Thema. Kennen Sie die Geschichte von Guy Nelson?«
    »Mein Kind« war mir so herausgerutscht. lonka Mellham hatte sich dabei unwillkürlich versteift. Nun schüttelte sie den Kopf.
    »Nelson war ein Typ für sich, Raumfahrer, Abenteurer. Und seine Schwester Mabel. Reden wir nicht weiter darüber. Es ist jetzt gut neunzig Jahre her, als es Guy und Mabel mit Hilfe einer ihrer Whisky-Spezialmischungen gelang, den Diktator der Gataser-Blues zum Abzug seiner Truppen zu bewegen.«
    »Kajüyp-Saah-Luy« fragte lonka. »Davon habe ich gelesen. Aber die näheren Details wurden nicht erwähnt. Sie waren mit den beiden befreundet, Sir?«
    »Private Themen wollten wir ausklammern«, erinnerte ich lonka Mellham und nahm den verlorenen Faden gezielt wieder auf. »Einzelne Dolans griffen Kolonialwelten an, vernichteten die Planeten und verschwanden. Sie attackierten sogar mit Menschen vollgestopfte Flüchtlingsschiffe Die HAPPY OLDTIME war ein solcher Frachter, der gegen das organische Raumschiff eines Zweitkonditionierten nicht den Hauch einer Chance hatte.
    Kurze Zeit später vernichtete ein zweiter Dolan den Angreifer. Der Schwingungswächter Tro Khon hatte sich von seinem Symboflex-Partner befreien können und erkannt, daß er von dem Symbionten beherrscht worden war. Schon kurze Zeit vor dem Angriff der fünfhundert Dolans auf das Solsystem war Tro Khons Symboflex-Partner durch einen Unfall verletzt worden und der Zeitpolizist hatte vorübergehend erkannt, daß alle Beweise für unsere Unschuld an den uns vorgeworfenen Zeitverbrechen richtig waren.
    Nun hatte Tro Khon sich endgültig von dem Zwang befreit, doch er war durch die Wunde, die der Symbiont hinterlassen hatte, und vor allem durch dessen Gift geschwächt. Was ich bis dahin nicht für möglich gehalten hatte, Tro Khon fühlte sich als Märtyrer und Zerstörer der alten Ordnung. Von ihm erfuhren wir, daß seine Heimat das Reich der Entstehung war, uns besser bekannt als die Galaxis M 87, und daß er dorthin nie zurückkehren könne. Er war es auch, der völlig unerwartet behauptete, Perry Rhodan halte sich mit der CREST IV in M 87 auf.«
    »Wie reagierten Sie auf diese Mitteilung?«
    Für einen Augenblick überlegte ich, dann zuckte ich mit den Achseln. »Nicht anders als jeder, der das gehört

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