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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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gegenüberzustehen, wenn auch nur als gegenseitiges Hologramm.
    Ich beginne mit Alaska Saedelaere, geboren zur Jahrhundertwende, der seit seinem Transmitterunfall mit 28 Jahren gezwungen ist, eine Gesichtsmaske zu tragen. Inzwischen wissen wir, daß Alaska während seines Hyperraum-Durchgangs mit einem Cappin zusammenstieß und sich ein Fragment des Pedotransferers in seinem Gesicht festgesetzt hat.
    Seit der Entdeckung des Sonnensatelliten waren die von diesem verursachten Energieausbrüche der Sonne so stark geworden, daß bis Ende April 3433 um den Bestand des Hauptgezeitenwandlers auf Merkur und damit das Antitemporale Gezeitenfeld gebangt werden mußte. Einige Monate später spürten Saedelaere und der aus der im Tonga-Graben gefundenen Cappin-Station geborgene Neandertaler Lord Zwiebus, der als erfolgreiches Zuchtprodukt der Cappins gelten darf, die Anwesenheit einer großen Zahl von Pedotransferern im Sonnensystem. Sie waren aus der Vergangenheit gekommen. Sie zum Ruckzug in den Sonnensatelliten zu bewegen, war meines Erachtens die einzig richtige Entscheidung, denn um selbst zu überleben, waren sie gezwungen gewesen, den Mechanismus abzuschalten, der Sol binnen kurzer Zeit zu Nova gemacht hätte.
    Ich frage Sie, Vizeadministrator Bull, nach den Zusammenhängen zwischen dem massiv vorangetriebenen Bau eines Nullzeitdeformators nach den Plänen der Mdl und dem Aufbruch Perry Rhodans an Bord des neuen Fernraumschiffs MARCO POLO nach Gruelfin. Immerhin beträgt die Distanz rund 36 Millionen Lichtjahre, und Perry Rhodan ist bis heute nicht zurückgekehrt.«
    »Wie Sie selbst feststellen, Mr. Ennest, 36 Millionen sind nicht gleichzusetzen mit einem Sprung um die Ecke. Um meinen Freund Rhodan und die Besatzung der MARCO POLO mache ich mir keine Sorgen.«
    » … und wenn, dann würden Sie es nicht sagen.«
    »Wenn ich das für richtig und angebracht hielte, ja. Aber ich versichere ausdrücklich, dem ist nicht so. Je weiter wir in den Raum hinausgreifen, desto längere Flugzeiten werden wir in Kauf nehmen müssen.«
    »Bis alle Raumfahrer gezwungen sein werden, einen Zellaktivator zu tragen?«
    » War das Ihre Frage?«
    »Nein, Mr. Bull Ich weiß sehr wohl zwischen Verlockung und Mühsal zu unterscheiden. Hundertfünfzig Jahre oder ein paar mehr sind ausreichend.«
    »Gut, dann will ich versuchen, ein komplexes Thema zusammenzufassen. Mit Hilfe des Nullzeitdeformators sollte die Gefahr des Todessatelliten unmittelbar in der Vergangenheit gebannt werden. Daß erst eine zweite Expedition wirklich zweihunderttausend Jahre in der Zeit zurückreisen konnte, ist eine Randnotiz. Unser Einsatzteam stieß auf den Cappin Ovaron, der auf der Erde weilte, um die verbrecherischen Machenschaften von Takerern aufzudecken, einem Teilvolk der Cappins. Ihre genetischen Experimente auf der frühen Erde waren darauf ausgerichtet, geeignete Pedopeiler zu erschaffen, die über den cappinschen Herrschaftsbereich verteilt werden sollten, um mit ihrer Hilfe alle Cappin-Völker zu unterwerfen. Sonnensatelliten dienten dem ungehinderten Verkehr zwischen den Stützpunktwelten der Takerer.
    Ovarons Schaltzentrale in der Vergangenheit entpuppte sich als die bereits einige Jahre vorher entdeckte Station im Tonga-Graben, deren Öffnung offenbar den Todessatelliten erst aktiviert hatte. Daß Ovaron selbst ausgerechnet der Führer des ältesten und größten Cappin-Teilvolkes der Ganjasen war, ihr Ganjo, hatte kein Mitglied des Einsatzteams ahnen können.
    Nur ein eng begrenzter Kreis sogenannter Tryzom-Träger hatte die Schaltungen der Satelliten nutzen können. Ursprünglich war nur der Ganjo Tryzom Träger gewesen, im Gegensatz zu den Ganjasen hatten es die Takerer jedoch geschafft, Tryzom-Körperchen künstlich zu verpflanzen. Deshalb war der Ganjo gezwungen gewesen, selbst auf der Erde zu erscheinen, um Beweise gegen die Takerer zu sammeln.
    Der 17. Juli 3434 war den Berechnungen von Professor Waringer der letztmögliche Zeitpunkt gewesen, um die Veränderungen im Energiehaushalt der Sonne zu stoppen. Am 25. Juli wäre Sol dann zur Nova geworden. — Vielleicht war es ein Fehler gewesen, die Geheimhaltung aufzugeben und die Galaxis wissen zu lassen, daß Terra noch existierte. Aber Unruhen auf imperiumsfreundlichen Welten und vor allem die vielfältigen menschlichen Schicksale hatten diese Erklärung nahegelegt. Die Folge war, daß am 17. Juli vierzigtausend Schiffe Dabrifas und der Zentralgalaktischen Union außerhalb des Antitemporalen

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