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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Anschließend ließ er sich von den Massagefeldern stimulieren. Das Gefühl, mit dem verkehrten Fuß aufgestanden zu sein, blieb.
    Die Servo-Automatik tischte sein gewohntes spartanisches Frühstück auf. Die für ihn wichtigen Informationen erschienen auf der Bildwand, nach einem Suchraster ausgewählt, das er schon vor Monaten eingegeben hatte. Es war nichts dabei, was ihn interessierte oder was er nicht schon erfahren hätte.
    Saedelaere aß bedächtig. Die Informationen flimmerten an ihm vorbei. Den Ton hatte er mittels Blickschaltung zu einem Flüstern degradiert.
    Sein Appetit war schon größer gewesen. Alaska nahm sich lediglich etwas Obst und trank einen Vitaminsaft. Dann rief er die Intern-Überwachung ab. Luftzusammensetzung, Temperatur, alles war für die Schlafphase ideal gewesen. Dennoch hatte er sich unruhig von einer Seite auf die andere gewälzt. Die Überwachung verzeichnete eine Häufung kurzer REM-Phasen. Zweimal hatte sogar das Cappin-Fragment ein fahles Leuchten gezeigt, als hätte es an besonders heftigen Träumen teilgehabt.
    Eine eingeblendete Notiz verriet, dass er im Schlaf gesprochen hatte. Alaska rief auch diese Aufzeichnung ab. Von »sprechen« konnte indes keine Rede sein; er hatte gestöhnt und unverständliche Laute ausgestoßen. Das war alles. Eine zweite Einblendung zeigte jedoch, dass eine Analyse möglich war. Sekundenlang fixierte Alaska die Schaltfläche. Er selbst hatte aus seinem Stöhnen nichts heraushören können, die Positronik konnte es. Kopfschüttelnd registrierte er, dass er wiederholt einen Namen ausgestoßen hatte: Callibso. Aber Ganerc-Callibso, der ehemalige Mächtige, war tot — es konnte gar nicht anders sein. Mehr als vier Jahrhunderte waren seitdem vergangen. Und noch mehr war geschehen, was das alte Weltbild der Menschheit ins Wanken gebracht hatte.
    Die Bildwand schaltete auf das mehr oder weniger aktuelle Geschehen zurück.
    In der vorletzten Woche, am 16. Januar 425 NGZ, war in der Nachbargalaxis Andromeda das Hansekontor Natkran eröffnet worden. Die Bilder der entsprechenden Feierlichkeiten und des Umfeldes wurden wiederholt. Alaska achtete kaum darauf, dass sowohl Tefroder als auch die Wasserstoff atmenden Maahks zu Wort kamen.
    Übergangslos blendete die Regie auf den 15. Januar zurück. Perry Rhodan hatte an diesem Tag seine lange geplante Rede gehalten. Nicht nur auf Terra und im Solsystem war gehört worden, was er zu sagen hatte, sondern überall im Gebiet der Liga Freier Terraner und auf den Stützpunkten der Kosmischen Hanse.
    Rhodan hatte erstmals von der doppelten Aufgabenstellung des Handelsnetzes gesprochen und damit wohl viele Bürger der LFT aus einem Dornröschenschlaf aufgeschreckt. Die Kosmische Hanse war im Jahr 3588 von ihm selbst als galaxisumspannende Organisation ins Leben gerufen worden. Jenes Jahr entsprach zugleich dem Jahr l der Neuen Galaktischen Zeitrechnung. Nach außen besaß die Kosmische Hanse den Charakter einer Handelsorganisation, die den Zusammenhalt der Milchstraßenvölker förderte. Längst hatte sie ihre Fühler auch auf außergalaktische Bereiche ausgestreckt. Es war ohnehin an der Zeit gewesen, nach dem Ende der Larenherrschaft und der Rückkehr Terras ins Solsystem eine Zeit friedlichen Aufbaus und Wachstums einzuläuten.
    Hinter dieser vordergründigen Funktion verbarg sich eine zweite, weit diffizilere und vor allem für die Zukunft entscheidende. ES selbst hatte Perry Rhodan den Auftrag für die Gründung der Kosmischen Hanse erteilt, die in Wahrheit der Abwehr eines mächtigen Gegners, der Superintelligenz Seth-Apophis, dienen sollte. Als Gegenspielerin von ES wurde Seth-Apophis zwangsläufig zur Gegnerin nicht nur der Terraner, sondern aller Völker der Milchstraße.
    Die Erinnerung an BARDIOC und die von ihm unterdrückten Völker war zu jenem Zeitpunkt noch frisch gewesen. Vielleicht hätte sich Perry Rhodan sogar widersetzt, die Terraner in die vorderste Front einer Auseinandersetzung zu schicken, die nicht seine Auseinandersetzung war. Doch ES hatte sich stets als Mentor der Menschheit gezeigt, nicht als Unterdrücker, und das war letztlich ausschlaggebend gewesen.
    Der Terraner dachte nicht daran, in irgendeiner Weise zu polarisieren. Es war das vierte oder fünfte Mal, dass Alaska Saedelaere die Rede jetzt hörte, und er achtete nur noch auf den Schluss des Gesagten:
    » ... oberflächliche Gemüter erwarten nun, dass wir in Seth-Apophis einen Gegner sehen, der eliminiert werden muss. Aber wir werden

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