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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Ebenso die eingekerbten Zeichnungen. Allerdings entdeckte er im glatten Teil des rechten Auflagers ein Symbol, das da bestimmt nicht hingehörte. Historical restauration, 156 NGZ, las er.
    Banausen! Das Wort lag ihm auf der Zunge, aber er schluckte es unausgesprochen hinunter.
    Ungefähr entsann er sich, wo der Zeitbrunnen damals gewesen war. Sand, dürre Grasbüschel und zähe Sukkulenten bestimmten das Bild. Zögernd ging der Transmittergeschädigte einige Meter weiter, blieb stehen, setzte seine Wanderung erneut fort. Die genaue Lage des Brunnens festzulegen erschien problematischer als gedacht. Der Brunnenschacht konnte ebenso gut hier wie zwanzig Meter abseits liegen. Nichts deutete auf die Existenz dieser Verbindung zu anderen Welten hin.
    Die Zeitbrunnen waren ein Transportmittel der Mächtigen gewesen und zugleich Wachstationen entlang der Flugroute des Schwarms. Aber die Kosmokraten, die Hohen Mächte jenseits der Materiequellen, hatten das System inzwischen stillgelegt.
    Was will ich überhaupt noch hier? , fragte sich Saedelaere bedrückt. Suchte er nach den kosmischen Erkenntnissen der letzten Zeit einfach nur die Weite und Stille des Landes? Brauchte er das Gefühl, Superintelligenzen und Kosmokraten entfliehen zu können, bevor er sich zu tief in das Geschehen verstrickte? Dabei wusste er, dass eine Umkehr längst unmöglich geworden war. Die Menschen hatten einen Schritt nach vorne gemacht, und sie mussten den Weg weitergehen. Eine Umkehr hätte den Rückfall in die Bedeutungslosigkeit gebracht.
    Gab es überhaupt eine Wahl?
    »Wir haben keine Wahl«, sagte Alaska Saedelaere unwillkürlich und erschrak über sich selbst. »Wir haben keine Wahl.«
    Langsam schritt er über den dürren Boden und suchte nach einem Anzeichen für den Zeitbrunnen. Er hielt immer wieder inne, weil seine Gedanken abschweiften.
    Erinnerungen an Ganerc-Callibso wurden wach. Alaska gestand sich ein, dass der ehemalige Mächtige ihn fasziniert hatte. Hätte er sich nicht gleich nach seinem Transmitterunfall liebend gerne auf eine Welt wie Derogwanien zurückgezogen? Suchte er unbewusst nach einem Weg zurück, einfach um zu sehen, was aus jener Welt geworden war? Oder hatte ihn die Jahrmillionen währende Einsamkeit des träumenden Gehirns Bardioc tiefer geprägt?
    Mit einem heftigen Kopfschütteln versuchte Alaska, die neue Beklemmung zu vertreiben. Es war eher die Verbindung von Bardioc und Ganerc-Callibso, der er sich nie völlig entziehen konnte.
    Alaska blieb stehen. Unmittelbar vor ihm, davon war er plötzlich überzeugt, hatte der gut sieben Meter durchmessende Brunnenschacht gelegen. Jetzt war da nur nacktes Gestein, eine von Sanddünen halb verwehte Mulde.
    Bardioc hatte sein Sporenschiff, die PAN-THAU-RA, veruntreut und versteckt und den im Dienst der Kosmokraten stehenden Roboter Laire als Wächter über das Schiff eingesetzt. Laires linkes »Auge« hatte es ermöglicht, eine Materiequelle zu durchdringen und die Kosmokraten aufzusuchen — bis ihm das Auge geraubt worden war.
    Alaska Saedelaere wartete.
    Die Schatten wurden länger und zeichneten bizarre Muster in den Sand.
    Er ließ sich in die Hocke nieder und tastete über den Boden. Er würde nicht aufgeben, bevor er eine Spur des Zeitbrunnens gefunden hatte. Egal ob stillgelegt oder nicht.
    Die Erde war wieder einmal zum Brennpunkt geworden, weil Laires Auge vor langer Zeit ausgerechnet hier versteckt worden war. Die Loower, ein sehr altes Volk, das einen der frühen Sternenschwärme gebaut hatte, waren die Diebe des Auges. Sie hatten befürchtet, nach dem Abschluss ihres Auftrags in Bedeutungslosigkeit zu versinken, und das Auge geraubt, um Einfluss auf die Materiequellen und damit die Kosmokraten nehmen zu können. Zu spät hatten sie erfahren, dass das Auge nur den Durchgang durch eine einzige Materiequelle gestattete. Von da an war ihre Existenz nur noch von zwei Zielen bestimmt worden. Zum einen von der Suche nach der richtigen Materiequelle, zum anderen, der Rache der Kosmokraten für ihren Verrat zu entgehen.
    Das Auge war auf der Erde verborgen worden, weil der Planet eine Aura wie ein besonders strahlender sechsdimensionaler Kristall besaß. Eine besondere Kraft hatte diese Welt schon immer umgeben.
    Als die Loower die richtige Materiequelle endlich fanden, war Laires Auge schon den Menschen in die Hände gefallen. In einen unzerstörbaren Behälter eingeschlossen, hatten die Ägypter es beim Aushub der Fundamente für den Bau der Cheopspyramide entdeckt

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