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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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hielten ihn fest und redeten auf ihn ein. In einem Tonfall, der seinen Zorn wachsen ließ.
    »Ich bin nicht verrückt!«, keuchte er. »Aber ich weiß nicht, was geschehen ist.«
    Die Männer gehörten zum Ordnungsdienst. Das nahm er wie durch einen dichten Schleier hindurch wahr. Schweiß und Tränen brannten in seinen Augen. Er blinzelte heftig, als seine Hände zur Seite gezerrt wurden — zugleich kam er frei.
    Unkontrollierte Laute ausstoßend, wichen die Uniformierten vor ihm zurück. Einer setzte noch zum Reden an, zumindest schnappte er nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen — und übergab sich. Würgend brach es aus ihm hervor, während er auf die Knie sank.
    Die beiden anderen torkelten davon. Sie stürzten schon nach wenigen Schritten. Während sich der eine zuckend in Embryonalhaltung zusammenrollte, versuchte der andere, auf allen vieren davonzukriechen. Sein Heulen wurde zum erstickten Wimmern, als Alaska ihm folgte und sich über ihn beugte, und verstummte jäh, als der Techniker ihn festhielt.
    Endlos lange Sekunden vergingen, bis Saedelaere begriff, dass der Mann nicht mehr atmete. Er zerrte den schlaffen Körper hoch und schüttelte ihn. Aber sein Gegenüber war tot.
    Alaska musste Ordnung in seine wirr durcheinander wirbelnden Gedanken bringen. Es gelang ihm nicht. Tief im Unterbewusstsein wuchs die entsetzliche Gewissheit, dass er selbst für alles verantwortlich war.
    Rasend hämmerte sein Herz gegen die Rippen. Ein unsichtbares Band zog sich um den Brustkorb zusammen und hinderte ihn am Atmen, aber immer noch krallte er beide Hände in die Uniform des Toten, als wolle er nie wieder loslassen.
     
     
    »Keine hastige Bewegung, Mister!«
    Saedelaere erstarrte in vornübergebeugter Haltung. Aus den Augenwinkeln heraus gewahrte er zwei Kampfroboter und die flirrenden Abstrahlmündungen ihrer Waffenarme. Der Wachmann, den die Kampfmaschinen flankierten, hielt ebenfalls einen Kombistrahler im Anschlag.
    Der Mann, der sich eben noch erbrochen hatte, kippte wimmernd zur Seite. Und der Dritte kreischte schrill: »Schießt! Macht das Monstrum alle! Schießt doch, schießt ... «
    Alaska zitterte wie Espenlaub. Lange konnte er sich nicht mehr so gebückt halten.
    Die Roboter waren heran. »Geh langsam auf die Knie! — Leg dich auf den Bauch! — Spreiz die Arme zur Seite!«
    Alaska widersprach nicht. Er war sogar erleichtert darüber, dass ihm die Entscheidung abgenommen wurde, und drückte das Gesicht auf den Boden. Die Kühle des Stahlplasts stach wie mit Nadeln ins Fleisch und weckte neue Lebensgeister. Gleich darauf hätte er schreien können vor Schmerz. Was immer mit ihm geschehen war, sein Immunsystem schien einen gewaltigen Kampf auszufechten. Jede Körperzelle rebellierte. Alaska biss sich die Unterlippe blutig.
    Die Kampfroboter standen neben ihm. Mit einigem Abstand folgte der Wachmann. »Wilston war mein Freund. Warum hast du ihn getötet?«
    Die Geräusche verrieten Saedelaere, dass der Uniformierte in die Hocke ging, den Strahlenkarabiner neben sich legte und den Leichnam auf die Seite drehte.
    »Wie hast du ihn umgebracht?«
    Ein scharfer Befehl veranlasste die Roboter, Saedelaere auf die Beine zu stellen. Schwer hing er im Griff der Kampfmaschinen. Dem Wächter blieb der Aufschrei im Hals stecken, als er den Techniker anstarrte.
    »Mörder«, gurgelte er. »Mörder!« Zitternd hob er den auf Thermo-Modus geschalteten Karabiner. Sein irres Lachen klang wie in einem schlechten Film.
    Warum ging dieser Albtraum nicht endlich vorbei?
    »Ich habe nichts verbrochen!«, stieß Saedelaere hervor.
    Ein wildes Kichern — dann, stockend: »Wer ... schickt dich?« Die Waffe ruckte unruhig hin und her.
    Der Mann ist wahnsinnig geworden, erkannte Saedelaere. Hatte das mit seinem Gesicht zu tun? Wenn er es recht bedachte ...
    Ein Schuss fauchte. Alaska schloss die Augen. Er wollte den Tod nicht sehen, spürte nur ein grenzenloses Bedauern. Wie würde es sein, zu sterben, ohne den wahren Grund dafür zu kennen?
    Die sengende Hitze blieb aus. Saedelaere registrierte es beinahe widerwillig. Der Schuss hatte nicht ihm gegolten, vielmehr war der Wachmann von einem der Kampfroboter paralysiert worden.
    »Warum?«, ächzte er ungläubig.
    »Es ist meine Aufgabe, Leben zu schützen. Sie benötigen medizinische Versorgung.«
    »Und wenn ich ablehne?« Alaska verstand selbst nicht, weshalb er das sagte. Seine Verbitterung und Enttäuschung wuchsen mit jedem Atemzug. Ihm war klar, dass die Veränderung in

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