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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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wieder angelegt. Trotzdem blieb das Gefühl, dass ihn jedes Besatzungsmitglied, dem er begegnete, durchdringend musterte. Erst unmittelbar vor dem Hauptschott, das schwere Tor glitt schon zur Seite, nahm er das Stück Plastik ab.
    In der Zentrale achtete kaum jemand auf ihn. Die BASIS hatte beim Durchflug durch den Frostrubin offensichtlich die eigene Flotte verloren und war zwischen Zigtausenden Raumschiffen der Endlosen Armada herausgekommen.
     
     
    Ausgerechnet Waylon Javier, der Kommandant der BASIS, prägte den Ausdruck »der Totenbleiche« für Saedelaere. Was seiner zutreffenden Beobachtungsgabe entsprang, wurde von allen anderen Raumfahrern sofort übernommen, daran konnte sogar Perry Rhodans unwilliges Stirnrunzeln herzlich wenig ändern.
    Schäden am Metagrav machten das Fernraumschiff seit dem Sturz durch den Frostrubin weitgehend manövrierunfähig. Da die BASIS sich zudem einem Black Hole näherte, entstand allmählich eine bedrohliche Situation. Inzwischen wurden verzerrte Funksprüche im Flottenkode empfangen. Demnach waren weitere Flotteneinheiten in M 82 materialisiert, wenn auch an weit voneinander entfernten Positionen.
    Diese Galaxis, das zeigten die dreidimensionalen Abbildungen, war eine ausgedehnte Sternenwüste. Nicht viele Galaxien wirkten ähnlich zerrissen.
    Perry Rhodan sprach davon, dass alle zwanzigtausend Einheiten der Galaktischen Flotte M 82 erreicht haben mussten. Die Schiffe hatten im Frostrubin einen Weg des geringsten Widerstands genommen und waren dabei wie Konfetti über die ganze Galaxis verstreut worden. Das war nicht der angenehmste Gedanke angesichts der Endlosen Armada und der Tatsache, dass M 82 das unmittelbare Machtgebiet von Seth-Apophis war.
    Ähnliche Irritationen wie an Bord der BASIS herrschten innerhalb der Endlosen Armada. Die Fülle von Raumschiffen auf engstem Raum hatte zudem schon zur Kollision des Fernraumschiffs mit einer Armadaeinheit geführt. Als deren Kommandant in der Hauptzentrale empfangen wurde, spürte Saedelaere wieder dieses eigenwillige Prickeln in seinem Körper, als wäre er einem kurzen, aber heftigen Stromstoß ausgesetzt. Diesmal war das Gefühl sogar äußerst unangenehm.
    Der Totenbleiche blieb stocksteif stehen und wagte vorübergehend nicht einmal mehr, sich zu bewegen. Da alle Aufmerksamkeit auf den Extraterrestrier gerichtet war, bemerkte niemand sein Problem.
    Stunden später wurden seine Beine taub. Das Gefühl, bis zu den Knien in Eiswasser zu stehen und langsam, aber sicher die Kontrolle über die Muskeln zu verlieren, war erschreckend. Saedelaere fragte sich, ob er die eigenen Kräfte überschätzt hatte. Aber vielleicht wurde er einfach nur krank.
    Auch dieser Anfall ging vorüber wie die anderen zuvor. Eine Weile lauschte Alaska noch in sich hinein, dann gab es wieder Wichtigeres. Er würde mit den Ärzten reden, sobald die aktuellen Probleme ausgestanden waren.
    Als er Stunden später in seine Kabine zurückkehrte, war er ziemlich sicher, dass im Frostrubin mehr mit ihm geschehen war als angenommen. In seinem Körper rumorte es — er hatte das Gefühl, dass etwas zwischen den Eingeweiden umherwanderte. Ein unerklärlicher Schauder überlief ihn, sobald er nur daran dachte.
    Zögernd tastete Saedelaere über sein Gesicht. Die Männer und Frauen taxierten ihn mit forschenden Blicken. Sie glaubten, dass er das nicht bemerkte, aber sie täuschten sich. Jeder Blick brannte auf seiner Seele. Nachdem ihm bislang die Plastikmaske ein Gefühl der Sicherheit gegeben hatte, fühlte er sich nun eher bloßgestellt. Und er wusste genau, dass die Neugierde noch wachsen würde, sobald sich die Lage zu stabilisieren begann.
    Alaska machte sich nicht einmal die Mühe, die Schuhe auszuziehen, als er sich rücklings aufs Bett warf. Blicklos starrte er zur Decke empor, die keine Projektion zeigte. Den Summton des Schottmelders ignorierte er, ebenso unmittelbar darauf den zweiten Versuch.
    »Wer immer da ist ... verschwinde!«, rief Saedelaere. Zu spät biss er sich auf die Zunge. Er hatte schlicht die Nerven verloren.
    Der Besucher erwies sich als hartnäckig. Ein Seufzen auf den Lippen, aktivierte der Transmittergeschädigte den Monitor neben dem Schott. Perry Rhodan stand draußen; abwartend kaute er auf seiner Unterlippe.
    »Tut mir Leid!«, rief Alaska vom Bett aus. »Ich wusste nicht ...«
    »Schon gut.« Rhodan winkte ab. »Wie war's, wenn du mich reinbittest?«
    »Natürlich.« Ein wenig verwirrt gab Saedelaere den Befehl zum Öffnen,

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