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PR NEO 0042 – Welt aus Seide

PR NEO 0042 – Welt aus Seide

Titel: PR NEO 0042 – Welt aus Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Plaschka
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aktivierte den holografischen Projektor, und die miniaturisierte Abbildung einer Sonne mit zwei Planeten erschien in der Mitte des Tisches und drehte sich in ruhigem blauen Licht.
    »Trebola. Ein verhältnismäßig kleiner Klasse-A-Stern, heller und jünger als Ihre Sonne, aber nicht so massereich wie die Wega.« Rhodan nickte. Aufgrund ihrer Helligkeit waren viele Sterne, die man mit dem bloßen Auge von der Erde aus am Himmel sah, Klasse-A-Sterne. Tatsächlich gehörte jedoch weniger als ein Prozent aller Hauptreihensterne dieser Spektralklasse an. »Zwei Planeten, keine Monde. Bis Hela Ariela sind es noch knapp 2400 Lichtjahre.«
    Rhodan rechnete schnell. Das heißt, wir sind gut 27.000 Lichtjahre von daheim. Ein kurzer, aber angenehmer Schauder lief ihm über den Rücken. Noch nie hatten sich Menschen so weit von ihrem Heimatsystem entfernt. Und der Kapitän der HETH-KAPERK hatte auf seinem Weg wirklich keine Zeit verschwendet.
    Crest schien seine Gedanken erraten zu haben. »Sie sind weit gereist, mein Freund.«
    »Und wir werden noch viel weiter reisen«, fügte Goratschin entschieden hinzu.
    Chabalh kehrte zurück und schubste mit der Schnauze einen Mehandor mit einem Tablett dampfender Becher vor sich her. Obwohl es so aussah, als ob er sie jeden Moment verschütten würde, stellte der Kellner sie mit beeindruckender Geschicklichkeit vor ihnen ab. Dann machte er sich schleunigst aus dem Staub.
    Rhodan nippte an dem dunkelbraunen, süßen Getränk, das ihn an einen sehr starken Mokka erinnerte, und nickte anerkennend. Belinkhar hatte nicht übertrieben.
    »Wissen Sie denn schon Näheres über Grund oder Dauer unseres Zwischenstopps?«
    Crest schüttelte den Kopf. »Ich war zu beschäftigt, mich in die Geschichte dieses erstaunlichen Systems einzulesen. Der zweite Planet ist die Heimatwelt eines kleinen Sternenreichs, das seit gut siebenhundert Jahren zum Großen Imperium gehört: das Vidaarm-Fürstentum. Arkon hat sich aber lange nicht darum gekümmert. Auch ich habe es noch nie persönlich bereist.«
    »Wir sind bereits übereingekommen, dass es vielleicht nicht das attraktivste aller Reiseziele ist«, sagte Belinkhar und achtete nicht auf den tadelnden Blick des Arkoniden. »Es ist zwar sicher außergewöhnlich ... aber wahrscheinlich nicht jedermanns Sache.«
    »Hast du schon mit dem Kapitän gesprochen?«
    »Er hatte bislang keine Zeit für mich.« Belinkhar sagte es nicht ohne einen Hauch von Verärgerung. Mit Talamon, ihrem letzten Kapitän, hatte sie eine lange und innige Freundschaft verbunden. Diesen Mann dagegen kannte sie nicht, und er kümmerte sich auch nicht im selben Maße um die Passagiere. »Aber vielleicht kann Atlan uns ja aufklären, wenn er kommt. Er scheint einen besseren Draht zu ihm zu haben als ich.«
    »Er muss jeden Moment hier sein«, sagte Rhodan mit einem Schmunzeln. »Es sind jetzt genau sechzig Minuten vergangen.«
    Wie auf Stichwort öffnete sich die Tür zur Lounge, und Atlan und Ishy Matsu traten ein. Die Japanerin hatte sich das schwarze Haar wieder zu einem Zopf geflochten. Mit stillem Lächeln zog sie sich einen Stuhl heran und nahm neben Goratschin Platz. Wie immer wirkte sie schüchtern und höflich, wie Japanerinnen meistens auftraten. Dennoch schien stets ein Schatten über ihr zu liegen, als laste etwas schwer auf ihrer Seele.
    Kaum dass sie sich gesetzt hatte, vollzog sich eine unmerkliche Veränderung mit Goratschin. Er wurde ruhiger, kontrollierter in seinen Bewegungen, als fürchtete er, sie zu verschrecken. Und er reagierte auf jeden noch so kleinen Blick von ihr.
    Atlan stellte sich hinter Rhodan und nickte der Runde flüchtig zu. Dann richtete sich sein Blick auf das Hologramm des Trebola-Systems.
    »Ich sehe, man hat Sie bereits ins Bild gesetzt.«
    »Nur über das Nötigste.« Crest schaute den anderen Arkoniden herausfordernd an. »Was sagt der Kapitän?«
    »Er entschuldigt sich vielmals für die Unannehmlichkeiten. Und es war ihm wichtig, zu betonen, dass er ein anderes System für den Stopp vorgezogen hätte und ihm gar kein Stopp am liebsten gewesen wäre. Aber leider hat sich das eine oder andere Teil seines Antriebs, für das sich sein Schwager persönlich verbürgt hat, wohl gerade jetzt entschieden, den Geist aufzugeben.« Atlan wiegte den Kopf, als interessierten ihn die Entschuldigungen des Mehandors nicht sonderlich. »Die Kurzfassung lautet, die Teile müssen ersetzt werden, und Trebola ist die nächstgelegene Werft. Die Reparatur wird nur wenige

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