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PR NEO 0042 – Welt aus Seide

PR NEO 0042 – Welt aus Seide

Titel: PR NEO 0042 – Welt aus Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Plaschka
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genau, was in Crest zur Stunde vorging. Das Wissen, dass Thora in Gefahr war, quälte ihn ebenso sehr wie ihn. Er konnte ihren Hilferuf nicht ignorieren und würde jede Gefahr auf sich nehmen, ihm zu folgen.
    Jedoch ...
    »Sie denken an das eigentliche Ziel unserer Reise«, riet Crest.
    Rhodan nickte, sprach es aber nicht aus.
    Das Epetran-Archiv – jenes Vermächtnis des genialen Gelehrten, in dem Crest die Spur zur Welt des Ewigen Lebens entdeckt hatte ... und ins Solsystem. Die Position der Erde war im Epetran-Archiv gespeichert. Wenn der Regent das Archiv in seine Hand bekam, war die Menschheit dem Untergang geweiht.
    Sie mussten dieses Wissen auf alle Fälle seinem Zugriff entziehen ... oder, wenn nötig, vernichten.
    Es war eine schreckliche Entscheidung.
    »Wir fliegen nach Khebur«, sagte Rhodan schließlich. »Dort stellen wir fest, ob wir weitere Teile des Hilferufs rekonstruieren können – oder seinen Ursprung. Wenn die Technik der Goldenen wirklich auf einen Zellaktivator reagiert, erhalten wir vielleicht Informationen, die langfristig von unschätzbarem Wert für uns alle sind.«
    »Und wenn nicht ...?«, fragte Crest.
    »Fliegen wir weiter Richtung Arkon«, sagte Rhodan. »So schnell wie möglich.«

20.
    Quetain Oktor
     
    Die Hand des Regenten stand wie eine flammende Erscheinung vor ihm, so weiß in dem gedämpften Licht des Empfangsraums, dass es in den Augen wehtat. Es war noch früh am Tag, und Quetain Oktor hatte keinen Schlaf gefunden. Die harten Augen Sergh da Teffrons glühten geradezu, als er Quetain Oktors gewahr wurde.
    »Was machen Sie da?«, fuhr er ihn an. »Sie sehen lächerlich aus, wie Sie dasitzen. Stehen Sie gefälligst auf, wenn ich mit Ihnen rede.«
    Zögernd erhob sich Oktor aus seinem Sessel und trat die zwei Stufen bis zum Boden hinab, sodass er direkt vor dem Hologramm stand. Auf einmal kam ihm die Hand des Regenten größer vor als er selbst.
    »Versuchen Sie nie etwas zu sein, was Sie nicht sind«, riet ihm da Teffron. »Was ich im Moment brauche, sind verlässliche Untergebene. Haben Sie das Zepter in Ihren Besitz gebracht?«
    »Wir waren dabei, entsprechende Maßnahmen einzuleiten.«
    »Maßnahmen?«, wiederholte Sergh da Teffron. »Einleiten?«
    »Ich war gerade auf dem Weg«, präzisierte Quetain Oktor. »Wir warten nur noch auf den Verband ...«
    »Ihre Ausreden sind ebenso fruchtlos wie Ihre Amtsführung«, stellte Sergh da Teffron fest. »Ich habe Ihnen eine klare Anweisung gegeben, und Sie sind ihr nicht nachgekommen. Ich habe Ihnen gesagt, tun Sie Ihre Arbeit, und überlassen Sie uns den Rest. Stattdessen drehen Sie Däumchen und warten auf Unterstützung. Wissen Sie, was mit Naats geschieht, die sich verhalten wie Sie?«
    Wieso die Eile und die Drohungen?, überlegte Quetain Oktor. Wieso kommt es auf ein paar Stunden mehr oder weniger an?
    »Ich habe mit den Einheimischen verhandelt, die uns helfen können, unsere Ziele zu erreichen, ohne eine Strafaktion gegen den ganzen Planeten führen zu müssen.«
    Sergh da Teffron blickte wie ein Kind, dem man sagt, dass eine Feier auch ohne die Geschenke Spaß machen kann. »Ich möchte, dass Sie mir etwas erklären«, sagte er.
    »Natürlich«, erwiderte der Fürsorger.
    Sergh da Teffron machte eine Geste mit der Hand, und vor ihm entstand ein zweites, kleineres Hologramm, das jedoch bloß zweidimensional war. Es sah aus, als hielte er ein großes Display in Händen.
    Auf dem Display lief die Videoaufzeichnung der Überwachungskameras in der Orbitalstation. Es war ein Ausschnitt desselben Materials, das Kaprisi ihm gestern gezeigt hatte: Quetain Oktor sah den Arkoniden mit dem eiförmigen Gegenstand unter den Scanner treten und sich lächelnd in die Kamera drehen, dann gefror das Bild.
    Wie ist er an diese Aufzeichnung gelangt? Ich hatte Kaprisi doch befohlen, sie zu löschen ...
    »Wieso wurde ich über das Eintreffen dieses Mannes nicht informiert?«
    »Ich verstehe nicht. Wieso ...«
    »Dass Sie nicht verstehen, ist offensichtlich. Wissen Sie eigentlich, um wen es sich hierbei handelt?«
    Statt eine Antwort abzuwarten, rief Sergh da Teffron ein weiteres Bild auf. Es war ein einfaches Datenblatt, wie man es innerhalb der arkonidischen Flotte verwendete, und zeigte denselben Arkoniden wie auf dem Video. Der Text darunter wies ihn als Besatzungsmitglied des verschollenen Forschungskreuzers AETRON aus.
    »Sie haben es fertiggebracht, den Derengar Crest da Zoltral durch die Lappen gehen zu lassen«, sagte Sergh da Teffron

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