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PR NEO 0042 – Welt aus Seide

PR NEO 0042 – Welt aus Seide

Titel: PR NEO 0042 – Welt aus Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Plaschka
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wo sie ist, keinen Zugang zu einer regulären Hyperfunkeinrichtung«, sagte Crest. »Es bleibt die Frage, wieso Ellert uns nicht benachrichtigt hat.«
    »Wer oder was verfügt über die Möglichkeit, jemand wie Ellert zu hintergehen oder gar zu besiegen?«, überlegte Rhodan.
    Crest hob hilflos die Schultern – eine typisch menschliche Geste, die er sich die letzten Monate zu eigen gemacht hatte.
    »Denken Sie auch manchmal an Wanderer zurück?«, fragte Rhodan.
    »Treiben Sie keine Scherze mit mir.« Crest lächelte.
    »Ich muss daran denken, was ES sagte – über das Ringen. Sie waren damals der Ansicht, wir alle könnten ein Teil davon sein, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.«
    Crest erwiderte lange nichts. Die beiden Trebolaner, die dem Gespräch mit höflicher Zurückhaltung gefolgt waren, berieten sich leise.
    »Sagt Ihnen dieser Begriff vielleicht etwas?«, fragte Rhodan.
    »Beschreiben Sie, was genau Sie damit meinen«, bat Ril-Omh-Er.
    »Einen Kampf um die Vorherrschaft«, sagte Rhodan. »In einem ... Netz der Kräfte, wobei jede Kraft für eine uns fremde, sehr alte, mächtige Kultur oder Intelligenz stehen mag. Vielleicht auch eher für ein Prinzip. Ein Konflikt, der Auswirkungen auf unser aller Schicksal hat. Zumindest ist es das, was wir glauben.«
    »Die Priesterschaft kennt solche Konzepte«, sagte Ril-Omh-Er und vollführte eine verwirrende Geste mit seinen Armen. »Jedoch, ich bin kein Priester.«
    »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«, bat Je-Ron-Tia, an Crest gewandt. »Ich habe Sie Ihnen schon mehrmals gestellt – aber bislang haben Sie mir keine Antwort darauf gegeben.«
    »Fragen Sie«, bat Crest.
    »Woher haben Sie das Schmuckstück an Ihrer Kette?«
    Crest warf Rhodan einen kurzen Blick zu. Rhodan wusste, wären Atlan oder die anderen anwesend, hätte Crest sich wahrscheinlich geweigert, die Geschehnisse auf Wanderer eingehender zu erörtern.
    »Von ES«, antwortete Crest ruhig. »Demselben Wesen, das von dem Ringen sprach.«
    »Dann war ES ... einer der Goldenen?«
    »Das wissen wir nicht«, räumte Crest ein. »Vielleicht standen die Goldenen auch nur in seiner Gunst, so wie wir.«
    »Dann wären Sie selbst einer der Goldenen«, schloss Je-Ron-Tia mit einem Hauch von Ehrfurcht in der leisen Stimme. »Und dieses Artefakt, das Sie tragen ... ist nicht wirklich nur ein Schmuckstück, oder?«
    »Nein«, sagte Crest.
    »Was bewirkt es?«
    »Ewiges Leben.«
    Erst verschlug es den Trebolanern die Sprache. Dann berieten sie sich aufgeregt.
    »Die Überlieferung besagt, dass Vidaarms Zepter ein Geschenk der Goldenen war«, erklärte Ril-Omh-Er schließlich. »Und die meisten Priester sind sich einig, dass die Goldenen selbst ebensolche Artefakte trugen ...«
    »Und weshalb hat ihr Geschenk Vidaarm dann nicht gerettet?«, fragte Rhodan. Sein Tonfall war streng – nicht nur, um den Enthusiasmus der Trebolaner zu dämpfen. Seine Mahnung war ebenso an Crest gerichtet.
    »Diese Frage habe ich mir selbst häufig gestellt«, gestand Ril-Omh-Er. »Doch die Antwort darauf kennt, wenn überhaupt, nur die Priesterschaft. Wäre Kor-Ach-Ett jetzt hier, könnten Sie vielleicht ihn danach fragen ...«
    »Was also tun wir jetzt?«, wechselte Crest das Thema. »Haben wir irgendeine Möglichkeit, herauszufinden, woher der Hilferuf stammt?«
    »Ohne ein besseres Verständnis für die Technologie der Goldenen wird das sehr schwer«, befürchtete Je-Ron-Tia. »Doch wir sollten es auf jeden Fall versuchen. In meinem Labor auf Khebur habe ich verschiedene Instrumente, die uns vielleicht nützlich sein können.« An Ril-Omh-Er gewandt fuhr er fort: »Selbstverständlich werden wir meine Kollegen erst überzeugen müssen, mir wieder Zugang zu gewähren ...«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen«, versprach der Netzfürst.
    »Gut«, sagte Crest. »Wann erreichen wir Khebur?«
    »In etwa drei Stunden«, sagte Ril-Omh-Er. »Bitte entschuldigen Sie, wenn wir das Transitionstriebwerk für interplanetare Distanzen einstweilen nicht benutzen. Es ist noch nicht präzise genug kalibriert.«
    Crest nickte, dann schaute er Rhodan an. »Alles in Ordnung?«
    Rhodan spürte, wie sein Blick auf ihm ruhte, doch er hörte ihn kaum.
    Seine Gedanken wanderten zurück zur Welt des Unsterblichen. Zurück zu Thora.
    Arkon muss eine schöne Welt sein, hatte er damals zu ihr gesagt.
    Das ist sie, hatte sie erwidert. Und dann hatte sie ihm ein Versprechen gegeben: Eines Tages werden Sie sie mit eigenen Augen sehen.
    Rhodan wusste

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