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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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austeilte.
    »Ach ja, noch eine Kleinigkeit«, sagte der Croupier zu Golath. »Wir wollen hier keine Betrügereien. Bitte unterlassen Sie also jegliche Unither-Mätzchen mit dem Ultraschall! Wir haben überall Mikrofone installiert.«
    Golath breitete die Arme aus. »Ich doch nicht!«, sagte er und warf Zerft über den Tisch hinweg einen vielsagenden Blick zu. Er hatte von Anfang an gewusst, dass sie mit dieser plumpen Schummelmethode nicht durchkommen würden.
    Da Kassim setzte, Raja Deriu ebenfalls. Der Mehandor, von dem Golath noch immer nicht wusste, wie er hieß, sah verstohlen in die Karten. Er bemühte sich dabei, gleichmütig dreinzublicken, aber es gelang ihm nicht ganz. Außerdem beging er einen weiteren Fehler: Er setzte viel zu schnell.
    Dann war Golath an der Reihe. Seine Hände vibrierten leicht, als er mit dem Rüssel nach den Karten tastete und sie vorsichtig hochhob.
    Ein roter und ein grüner Ma-len, Hochedle der Zweiten Klasse und damit von der Wertigkeit her nicht allzu hoch, grinsten ihm dreidimensional und in Farbe entgegen. Er kannte die beiden nicht, obwohl die arkonidischen Fürsten sicher täglich in den Klatschmedien zu sehen waren. Golath rechnete die Wahrscheinlichkeiten durch; die Prozentzahlen entstanden wie Holos in seinem Kopf. Er brauchte Liszogs Infokom nicht, um auszurechnen, dass sein Zwilling besser als einer mit zwei Agh-tiga war, aber etwas höher hätten die Karten schon sein können, Ta-moas, also Erzherzöge, etwa.
    Dennoch, die beiden Spielkarten waren nur das Anfangsblatt. Golath erhöhte, die anderen gingen mit. Der Croupier legte die nächsten Karten in die Mitte. Zahlen und Prozente schwebten durch Golaths Hirn. Wie im Rausch stürmten sie auf ihn ein.
    Durch einen Nebel hörte er den Croupier, der ihm sagte, dass er gewonnen hatte, und ihm einen Stapel Chips zuschob.
    Die nächste Runde überraschte ihn mit zwei Imperatoren – als ob nicht einer schon genügte! Imperatoren ... daran merkte man, wie alt die Spielkarten schon waren. Auf neuen Karten war der Regent abgebildet, und auch die nächsten drei Karten waren inzwischen Vertraute des Regenten und nicht Angehörige des Khasurns des Imperators wie auf diesen.
    Golaths zwei Imperatoren waren die höchsten Karten in diesem Spiel, aber Raja Deriu hatte fünf Hochedle Erster und Zweiter Klasse in aufsteigender Reihenfolge. Mit dem »Lob des Imperiums« gewann sie diesmal, dagegen hatten sein blauer und sein grüner Imperator keine Chance – aber in der Wirklichkeit hätten sich die beiden sowieso den Schädel gegenseitig eingeschlagen.
    Konzentriere dich auf die Realität!, ermahnte er sich, und die nächste Spielrunde riss ihn mit sich. Er vergaß die Zeit und alles andere um sich. Was zählte, war nur das Spiel, Stunde um Stunde.
    Später hätte er nicht zu sagen vermocht, wie lange er gespielt hatte. Das war egal, Liszog würde es ihm auf die Minute genau sagen können. Manchmal tauchte er aus dem Dunst auf und glaubte, schärfer zu sehen als sonst.
    Die Karten ... Zu seiner Imperatrix kamen vor der dritten Wettrunde noch zwei weitere dazu, eine schöner als die andere, wenn man auf Arkonidinnen stand. In neueren Decks gab es keine Imperatrix, stattdessen das markante Gesicht von Ihin da Achran, die den Tross des Regenten befehligte. Golath hielt nichts von ihr, und selbst regententreue arkonidische Balidan-Spieler trauerten bei ihrem Anblick den alten Zeiten nach.
    Golath war siegessicher und setzte hoch. Ordon da Kassim ging mit, erhöhte mehrfach und ließ sich dabei nicht lumpen. Bis Golath sehen wollte.
    Als er die Karten des Arkoniden auf den Tisch gleiten sah, bereute er seinen hohen Einsatz. Da Kassim hatte die vierte Imperatrix auf der Hand gehabt! Immerhin war dies das Ende für den Mehandor und auch für Raja Deriu, die nun beide ausstiegen. Sie hatten mit einem und zwei Paaren bis zuletzt gehofft, den Gewinn einzustreichen.
    »Nur noch wir beide«, raunte da Kassim und schielte auf Golaths Stapel Chips, der in etwa so groß war wie sein eigener. »Finde ich gut.«
    Golath lehnte sich zurück und versuchte, so gleichmütig wie möglich zu sprechen. »Mir ist es egal, wem ich die Chronners abknöpfe.«
    Der Arkonide lachte rau. »Gib endlich!«, forderte er den Croupier auf.
    Der alte Mehandor mischte und schob die Karten zusammen.
    »Halt!«, rief da Kassim plötzlich. Er deutete auf eine Spielkarte, deren Ecke deutlich verbogen war. »Du hast das absichtlich gemacht.«
    »Tut mir leid, mein Herr. Ich

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