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PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

Titel: PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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jener schwer erklärbaren Zustände gewechselt war, in die ihn seine geheimnisvolle Parafähigkeit versetzen konnte.
    Rhodan atmete tief durch. Hinter den Resten eines ehemaligen Silos erkannte er kurz die dunkle Silhouette Chabalhs. Der katzenartige Purrer hatte die zurückliegenden Strapazen noch am besten weggesteckt und durchstreifte die Gegend auf der Suche nach möglichen Gefahren.
    Rhodan betrachtete den Aktivator eindringlich. Er sah anders aus als das Exemplar, das ihm ES vor mehreren Monaten auf Wanderer angeboten hatte. Das Gerät war kleiner, durchmaß an der dicksten Stelle kaum mehr als vier Zentimeter. Die Oberfläche wirkte grau und wies an mehreren Stellen perlmuttfarbene Flecken auf, so als wäre sie einst lackiert gewesen. Auf einer Seite war der Aktivator schwarz verfärbt. Dort zog sich ein langer Kratzer über das Material.
    Unsterblichkeit, dachte Rhodan. Ein Leben ohne Krankheit und Tod. Und all das passt in ein Objekt von der Größe eines Taubeneis.
    Er schloss die Finger um das vergleichsweise winzige Ding in seiner Hand. Der Zellaktivator hing an einer dünnen, silbern schimmernden Kette. Für den flüchtigen Blick nur ein bedeutungsloses Schmuckstück, ein vom Zahn der Zeit gezeichneter Talisman von bestenfalls sentimentalem Wert.
    Stiqs Bahroff hatte das Gerät mehrere Monate lang getragen, und Rhodan hätte den früheren Assistenten Sergh da Teffrons gerne über seine Erfahrungen befragt. Doch Bahroff war mit hoher Wahrscheinlichkeit tot. Er hatte den Aktivator abgelegt und war in den Khertak gesprungen. Seine letzten Worte waren Rhodan von Iwan Goratschin übermittelt worden, der den Freitod des Halbarkoniden gemeinsam mit Atlan beobachtet hatte.
    Ich will nicht unsterblich sein und für immer auf das Leben zurückschauen müssen, das ich geführt habe.
    Was hatte Bahroff damit gemeint? War die Unsterblichkeit nicht etwas, nach dem sich jedes Lebewesen sehnte? War dieser Aktivator nicht die Erfüllung eines uralten Traums, die geradezu märchenhafte Chance, sich der quälenden Furcht vor dem unwiderruflichen Ende für immer zu entziehen?
    »Warum?«, fragte Rhodan leise. Der verständnislose Blick Atlans ließ ihn lächeln. »Warum glauben Sie, dass ich ihn verdient habe?«, fügte er hinzu und öffnete die Faust mit dem Aktivator darin.
    Der Arkonide wischte sich mit dem schmutzigen Ärmel seiner Uniformjacke über die Stirn. Sie alle sahen derzeit nicht unbedingt salonfähig aus. Ihre Odyssee hatte Spuren hinterlassen – innerlich wie äußerlich.
    »Was wollen Sie von mir, Rhodan?«, stieß Atlan hervor. Er machte auf einmal einen verärgerten Eindruck. »Wie oft muss man Ihnen das ewige Leben anbieten, bevor Sie es endlich akzeptieren?«
    »Ich bin mir nicht sicher, was ich da akzeptieren würde.« Rhodan schüttelte den Kopf. »Gerade Ihnen sollte klar sein, dass die Ewigkeit eine ziemlich lange Zeitspanne ist.«
    »Ich frage Sie noch einmal: Was wollen Sie von mir?«
    Atlan zuckte in vollendet menschlicher Manier mit den Schultern. »Soll ich Ihre Hand halten und Ihnen versichern, dass alles gut wird? Sie sind ein erwachsener Mann. Treffen Sie Ihre Entscheidungen, und dann respektieren Sie die Konsequenzen.«
    »Na schön. Reden wir Klartext.« Nun spürte auch Rhodan Zorn in sich aufsteigen. »Sie haben diesen Zellaktivator Sergh da Teffron geschenkt. Hatte der das ewige Leben ebenfalls verdient?«
    »Touché«, sagte Atlan. »Es freut mich, dass Ihr Verstand offenbar noch intakt ist. Natürlich würde ich da Teffron lieber vor ein ordentliches Gericht stellen, als ihn unsterblich zu machen. Die Übergabe an Bord der VEAST'ARK war ein Auftrag.«
    »Ein Auftrag? Von wem?«
    »Das ist unwichtig. Betrachten Sie die Fakten. Wir sind uns einig, dass der vom Regenten in Gang gesetzte Umbruch früher oder später zur Eskalation führen muss. Nicht nur Ihre geliebte Erde ist in Gefahr, sondern die gesamte Milchstraße. Das arkonidische Reich ist gigantisch. Schon vor der Konfrontation mit den Methans gab es lange Phasen der Expansion – und Sie dürfen mir glauben, dass meine Vorfahren nicht gerade zimperlich waren, wenn es um die Gewinnung neuer Untertanen für Arkons Glanz und Glorie ging.«
    »Sie befürchten, dass sich die Vergangenheit wiederholt.« Rhodan hatte den Satz nicht als Frage formuliert. Auch die Geschichte der Menschheit, die im Vergleich mit den Arkoniden noch kurz war, hielt zahlreiche Beispiele dafür bereit, dass historische Fehler immer wieder aufs Neue begangen

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