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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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konnte kaum glauben, dass sie sich schon seit drei Tagen in den unterirdischen Gängen und Kavernen der Taa aufhielt. Savaquist war bald zurückgekehrt und hatte ihr eine Botschaft von Iwan und Atlan überbracht. Sie würden die benötigten Energiestrahler besorgen können.
    Drei Tage, die Ishy unterirdisch verbrachte, meist in der Gesellschaft von Savaquist, der sich aber nicht gerade als sonderlich gesellig erwies.
    Der Taa sagte Dinge, die Ishy nicht verstand, redete etwa von »süßen Morgenwehen«, wegen denen er nach jeder Nacht für exakt zwei Stunden nicht ansprechbar war. Dann übernahmen zwei andere Taa den Wächterdienst bei der Japanerin, die die ganze Zeit schwiegen.
    Einmal saß sie mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, als Savaquist zu ihr kam und einen faserigen Kokon vor ihr ablegte; als sie hineinsah, entdeckte sie einige Taa-Eier darin, sorgsam mit einer grünlichen Masse umhüllt.
    »Warum bringst du mir das?«, fragte sie.
    Savaquist beugte sich zu ihr hinunter. »Wir wollen, dass Sie uns besser verstehen, Ishimatsu.« Mit diesen Worten wandte er sich ab und ließ sie allein; so allein, wie man eben sein konnte, wenn die unterirdischen Gänge in einigen Metern Abstand in allen Richtungen bewacht wurden.
    Ishy betrachtete den Kokon mit den Eiern lange, aber sie begriff nicht, was Savaquist ihr mitteilen wollte. Sie verstand die Taa dadurch kein bisschen besser.
    Vielleicht waren Humanoide und Insektoide einander einfach zu fremd, um eine echte gemeinsame Basis zu finden. Taa und Menschen trennte viel mehr als nur die äußere Erscheinungsform; sie dachten auf andere Art, wendeten eine nicht vereinbare Logik an und lebten auf völlig unterschiedliche Weise – als Individuum einerseits, als Teil eines Kollektivs andererseits. Und doch konnte Ishy die prinzipielle Sehnsucht der Taa nach ihrem Heiligtum gut verstehen. Vielleicht existierte immerhin eine gemeinsame Grundlage jedes intelligenten Lebens.
    Aber Ishy war nicht danach, solche philosophischen Fragen zu wälzen; nicht an diesem Ort und unter diesen Umständen. Sie wurde in einem unterirdischen Labyrinth gefangen gehalten und mit Nahrung versorgt, über deren Herkunft sie nicht nachdenken wollte. Mit Grausen erinnerte sie sich an die Kokons der Beutetiere in der Speisekammer. Deshalb nahm sie nur Wasser und eine Art geschmacklosen Getreidebrei an, der sie erstaunlich gut bei Kräften hielt.
    Nach diesen drei Tagen legte Savaquist einen Beutel vor ihr ab. Sie öffnete ihn und fand einen handlichen Energiestrahler sowie vier metallische Kugeln, die sie spontan an Handgranaten erinnerten. Außerdem lag ein Zettel darin, anfangs eng beschrieben mit Iwans Handschrift. Als sie ihn zu lesen begann, stiegen ihr Tränen in die Augen.
    Wenn dies vorbei ist, werden wir dich finden und befreien, las sie. Ich werde dich finden, wenn die Taa dich nicht freigeben, wie sie es versprochen haben. Du weißt, dass ich es kann. Ich werde dich befreien – oder sterben.
    Danach folgte in Atlans Handschrift eine Erklärung über die Art und Funktionsweise der beigelegten Waffen. Die kleinen Granaten sollten bei der Detonation direkt vor dem Energieschirm einen gezielten Energieimpuls abgeben, der den Schirm destabilisierte ... theoretisch.
    Atlan wies in der Nachricht darauf hin, dass sich die Strukturlücke, falls sie überhaupt entstand, nach wenigen Sekunden wieder schließen würde. Er erklärte ihr den genauen Umgang mit den Granaten. Sollte der Schirm nicht lokal kollabieren, musst du mit dem Handstrahler feuern, bis eine Strukturlücke entsteht. Beeil dich, hindurchzukommen, dir wird nicht viel Zeit bleiben. Nimm die Hälfte der Waffen mit, um dir auf dem Rückweg einen Ausgang zu öffnen. Bessere Ausrüstung konnten wir nicht besorgen. Weder wir noch die Nomaden verfügen darüber. Atlans Botschaft endete mit einem schlichten Viel Glück!
    »Wir brechen auf«, sagte Ishy zu Savaquist.
    Der verkrüppelte Taa würde sie bei ihrem Vorstoß begleiten. Die Details hatten sie in den vergangenen drei Tagen ausgiebig besprochen. Ishy hatte allein losziehen wollen, doch das gestatteten ihr die Taa nicht.
    Ihre einzige Chance, bis zum Heiligtum vorzudringen, sah Ishy darin, dass sie nicht in eine speziell gesicherte Zone vordrangen, sondern lediglich in eine Baustelle mit einem lächerlich schwachen Energieschirm. Ein Schirm, der immerhin stark genug war, bislang alle Taa fernzuhalten und Ishy ohne die Hilfe ihrer Gefährten vor ein unüberwindliches Hindernis zu

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