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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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scheinst zu wissen, was in solchen Lagern abläuft!« »Das war schon vor einer Milliarde Jahren nicht anders«, antwortete er bitter und rechnete nicht damit, dass Tasha ernsthaft auf die Bemerkung einging. Sie zog das Wassergefäß hinter dem Hosensaum hervor, nahm einen Schluck und hielt, nach kurzem Zögern, Perry den Behälter entgegen. Sofort stürzten sich Fliegen auf die Öffnung.
    »Kannst du schwimmen und tauchen?« »Einigermaßen gut.« Perry wedelte die Fliegen weg und nahm einen Schluck. Das Wasser war abgestanden, aber er schmeckte es nicht, denn auf seinen Lippen, der Zunge und dem Rachen hatte er einen Geschmack, als habe er in einen gärenden Kadaver gebissen. »Nochmals Danke. Du hast eine aufopfernde Tat bei mir gut. Also sollten wir zum Meer gehen, viele Schwämme heraustauchen und bei den Wächtern gegen saftigen Braten,
    frisches Brot und leckere Früchte tauschen.«
    Tasha starrte ihn an, als könne sie nicht glauben, was sie gehört hatte. Achselzuckend sagte sie: »Ich habe mein verdammtes letztes Wasser an einen Verrückten verschwendet, den seine Wunde spätestens heute Nacht umgebracht haben wird.«
    »Urteile nicht vorschnell«, entgegnete Perry ernst und blinzelte. »Mitunter dauert das Sterben lange. Besonders meines.«
    Während sie kräfteschonend langsam auf die Brandung zugingen, schätzte Perry Rhodan die Entfernungen ab. Vom Energie-Riff bis zu den ersten Wellen waren es an dieser Stelle der Lagune vielleicht tausend Meter, das Riff war etwa zwölf Meter hoch, ein Teil der Gebäude dahinter - sie schienen kreisförmig angeordnet zu sein - dreimal so hoch.
    Der Gezeitensumpf bestand aus dünnen Gräsern, Algen und Tang, zwischen denen nichts Essbares wuchs und lebte, und überall dort, wo der Boden sich zum Wasser senkte und darin verschwand, hielten sich die anderen Deportierten auf. Von mehr als fünfhundert Nodronen an dem Strandstück, das er überblicken konnte, schien ungefähr die Hälfte zu waten, zu schwimmen und zu tauchen; er fragte sich, wie lange es dauern mochte, bis jeder persönliche Besitz, den man nicht am Körper trug, gestohlen war. Bis auf die Geräusche der Körper im Wasser und dem Rauschen und Zischen der Brandung herrschte eine seltsame, bedrückende Stille. Plötzlich nahm Tasha sein Handgelenk und hielt ihn an. Sie deutete mit dem Zeigefinger, dessen Nagel bis zur Kuppe glattgeschliffen war, auf seine rechte Hand. »Heute morgen war deine Haut rot, von der Sonne verbrannt. Jetzt ist sie braun. Nicht wie meine, aber... wie machst du das? Ich schmiere mich mit Quallenöl ein.«
    »Ich bin kein echter Nodrone«, sagte Rhodan und hoffte, Tasha hörte aus seiner Antwort nicht heraus, dass er auswich. »Bei uns Bastarden ist alles ein wenig anders.«
    Ihre Reaktion bewies, dass sie ihm nicht recht glaubte, das Fragen aber auf später verschob. Die Schwimmer und Taucher und anderen, die im Wasser warteten, wandten müde ihre Köpfe und starrten Tasha und den Neuen an. Rhodan merkte augenblicklich, dass sie Tasha bewunderten. Schließlich hatte sie durch ihr Überleben bewiesen, dass sie die Stärkste und Beste war. Dann dachte er an Fische, die gefangen und roh gegessen werden konnten, dass Fischfleisch, wenn man es auspresste, eine Flüssigkeit hergab, die keineswegs meersalzig war, und er hoffte, dass er irgendetwas fand, das sein Überleben sicherte, wenn auch nur auf der niedrigsten Stufe. Aber wenn wirklich etwas Derartiges existierte, hätten es die Generationen derjenigen, die vor ihm gestorben waren, wohl schon entdeckt.
    Er setzte sich ins flache Wasser, das erholsam kühl war, und zog seine vom Schlamm fast ruinierten Halbstiefel aus. »Sind hier herum nicht alle Schwämme schon abgeerntet?« Er deutete auf die Taucher. Tasha leerte ihre Wasserflasche und begann zwischen ihren Knien ein Loch in den Schlickboden zu graben. Sie schüttelte den Kopf. »Sie wachsen schnell. Die meisten von uns schaffen es nicht weit hinaus - draußen ist es tiefer.«
    Ein Königreich für eine Taucherbrille, dachte Perry und zwängte sich aus seiner nassen, schmutzigen und aufgerissenen Hose. Die Sonnenhitze schlug wie mit Peitschenhieben auf seine ungeschützte Haut. Selbst für die primitivste aller Brillen.
    Nichts! Er hatte kein Messer, kein Kombiarmband, keine Waffe, kein Werkzeug, nicht einmal eine Idee. Die Suche nach den Wissenschaftlern von Cor’morian war auf dieser Höllenwelt - die er keine vier Stunden lang kannte, also noch praktisch gar nicht - wenig mehr

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