PR Odyssee 06 - Die Lebensboten
letzte Überprüfungen vornehmen mussten, zu den Geräteblöcken im Innenraum, und schleppten weitere Container mit dringend benötigtem Gerät in den Innenraum des Rings.
Das Rochenschiff der Riana wirkte selbst im Vergleich zu den Montagelinsen winzig. Es hatte einen Durchmesser von knapp einhundert Metern und wirkte filigran, eher wie ein Spielzeug denn wie ein raumflugtaugliches Gefährt, das sogar den meisten anderen Einheiten der Erbauer-Völker überlegen war. Unter seiner durchsichtigen Hülle konnte Axx verschiedenfarbige Strömungen aus-machen, was wie gefärbtes Wasser aussah, das durch ein komplexes Röhrensystem geleitet wurde, war in Wirklichkeit reine Energie.
Axx Cokroide lächelte. Würde er jemals begreifen, was die Riana mit Energie anstellten? Wie sie sie wahrnahmen, fesselten, beherrschten, einsetzten? Er bezweifelte es. Aber die Riana waren wertvoll für den Vaaligischen Schwarm. Ihr Umgang mit Energie war einzigartig, und ihre Fähigkeiten kamen dem gesamten Gemeinwesen zugute. Man musste etwas nicht unbedingt verstehen, um davon profitieren zu können.
Aus irgendeinem Grund faszinierte Cokroide das transparente Rochenschiff, das sich langsam dem Montagering näherte, so sehr, dass er es weiterhin beobachtete, obwohl die Holobatterien in diesem Hauptraum der planetengroßen Schaltzentrale Balance A wesentlich interessantere Anblicke zeigten. Der Augenblick des Triumphs stand unmittelbar bevor, die Erbauer-Völker des Schwarms würden gemeinsam etwas schaffen, das größer war als die Summe seiner einzelnen Bestandteile.
Und er würde davon profitieren. Er und das Empire von Nodro.
Er kniff die Augen zusammen. Unvermittelt war der schmale, fast durchsichtige Rochen ins Trudeln geraten.
Lag eine Störung der Energieversorgung vor? Bei einem Schiff der Riana? Unmöglich! Nein, der Rochen versuchte abzudrehen, in einer unmöglich engen Kurve sich so schnell wie möglich von dem Montagering zu entfernen.
»Das Rochenschiff da!« Er zeigte auf das betreffende Hologramm. »Schaltet den Funkverkehr hinzu!«
Eine Ordonanz sah ihn verwirrt an. Seit Pelmid verschwunden war, hatte er immer öfter das Gefühl, es in seiner näheren Umgebung nur mit Idioten zu tun zu haben. Sie ließ sich nicht ersetzen, weder als Ot'Son'Trokete noch im Bett.
Aber er konnte dem Mann keinen Vorwurf machen. Wenn er das Holo nicht so konzentriert wie Axx verfolgt hatte - und bei den
Tausenden von holographischen Darstellungen hier in der Hauptzentrale war das kaum anzunehmen -, hatte er nichts von dem absonderlichen Verhalten des Rochenschiffs mitbekommen, sah jetzt nur, wie es von dem Montagering abdrehte.
»Der Funkverkehr zwischen dem Schiff der Karmuuch und dem der Riana!« stellte er klar. »Auf diesem Holo hier!«
Die Ordonanz wandte sich ab und machte sich hektisch an den Kontrollen ihres Pults zu schaffen. Der ehemalige Botschafter des Zwillingsgötzen von Nodro und Herrscher des Vaaligischen Schwarms von eigenen Gnaden trommelte ungeduldig mit den Fingerspitzen auf seine Konsole, hielt sich aber zurück.
Er konnte dem Mann keinen Vorwurf machen. Ausgerechnet jetzt musste es zu solch einem Zwischenfall kommen... ausgerechnet jetzt, da Cokroide sukzessive die Anlagen des Vaaligischen Schwarms in Betrieb nehmen ließ, da die Ereignisse sich überschlugen und bald noch heftiger überschlagen würden.
Cokroide richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Montagering. nein, auf zwei der Montagelinsen, die beide auf den Innenring des Raumriesen zuhielten. Aus der einen schoss plötzlich ein Stängel aus Energie, der sich dann rasend schnell zu einer roten Blume entfaltete. Ihre Blütenblätter wurden immer größer, leuchteten immer heller und erloschen dann so abrupt, wie sie entstanden waren.
Die Explosion zerfetzte die Montagelinse in zwei Teile. Einer trudelte auf den riesigen Ring zu, der andere genau auf die zweite Linse. Er traf sie und riss sie mit, gegen die Innenwand des Montagerings.
Das war es!, dachte Axx Cokroide. Das haben die Riana angemessen, als es sich noch nicht abzeichnete!
Aber was hatte die erste Explosion verursacht?
»Schaltet die Schutzschirme hoch!« flüsterte der Clansführer. Aber er erteilte den Befehl nicht laut, er wusste, es war längst zu spät.
Wenn der Kommandant des Montagerings bis jetzt nicht reagiert hatte, würde ihm eine Anweisung von Balance A auch nicht mehr helfen.
Die Ringe verfügten über gestaffelte Schutzschirme als Defensiv-und leichte Desintegratoren als
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