PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
auf. Er rief über Sichtsprech durch: »Aber Aggregate nicht über achtzig Prozent belasten, sonst fliegen wir alle in die Luft!«
Das war keine Übertreibung. Was Rhodan, Atlan und Bully auf dem Raumhafen an Schiffen gesehen hatten, war nicht zu beschreiben. Für viele Raumer war der Ausdruck Fliegender Sarg noch geschmeichelt. Trotzdem bewunderten sie diese Neutralisten, die mit diesen völlig unzuverlässigen Schiffen flogen und jetzt auch noch bereit waren, damit den schwer bewaffneten Planeten Plophos anzugreifen.
Der Probelauf der Maschinen setzte ein. Rhodan fühlte sich durch einen Bewacher belästigt, der ihm mit seinem Strahler zu nahe gekommen war. »Verschwinden Sie!« Seine Stimme klirrte wie Eis.
Unter dem Eindruck seiner Persönlichkeit wich der Mann hastig zurück und trat dabei seinem Hintermann auf die Füße. Der maulte: »Hat der dir überhaupt etwas zu sagen?«
Diese zusammengewürfelte Gesellschaft auf Badun kannte nur das eine Ziel, Obmann Hondro zu stürzen und die Macht zu übernehmen. Daß der hochgewachsene Terraner Perry Rhodan war, Schöpfer des Solaren und des Vereinigten Imperiums, machte auf die rauhen Burschen nicht den geringsten Eindruck. Sie sahen in ihm, Atlan und Bull nichts anderes als Gefangene, die ihnen ihr Können zur Verfügung gestellt hatten.
Von verschiedenen Seiten kamen wütende Zurufe. Rhodan und Atlan hörten sie sich eine Weile an. Sie beobachteten die Instrumente an den Steuerpulten, während die Leistung der Aggregate im Maschinenraum gesteigert wurde. Als die unverschämten Bemerkungen nicht aufhörten, drückte Rhodan auf die Aus-Taste. Wie verabredet, machte er zusammen mit Atlan kehrt. Beide gingen auf die lautesten Schreier zu. Daß die Männer Impulsstrahler in den Händen hielten, beachteten sie nicht.
Der Plophoser, dem Rhodan gegenüberstand, war ein Riese. »Aus dem Weg, Terraner!« schnauzte er und wollte die Waffe hochreißen. Rhodan hatte sie mit seiner Faust umklammert. Und er sagte kein Wort. Er befahl mit den Blicken!
Er fühlte die Anstrengungen des Plophosers, den Strahler doch noch in Anschlag bringen zu können, schwächer werden. Dann ließ der Widerstand des riesigen Mannes schlagartig nach. Er wich Rhodans Blick aus, äußerte unverständliche Worte und machte einen Schritt nach rückwärts. Rhodan ließ die Waffe los, beachtete ihn nicht mehr, sondern trat vor den nächsten Lärmstifter. »Sie werden bestimmt besser als ich das Schiff fluguntauglich machen. Bitte...«
In der Zwischenzeit hatte es dort, wo Atlan sich vor jungen Rebellen aufhielt, zweimal dumpf gedröhnt. Lange Kampferfahrung hatte den Arkoniden befähigt, mit einem Zupacken zwei Neutralisten zu entwaffnen und deren Strahler zu Boden zu schleudern.
Der Arkonide hörte Rhodans Worte und verstand ihren Sinn. Wortlos drängten sich beide durch die Reihen der Rebellen und verließen das Schiff. An der Schleuse informierten sie Bully. Eine halbe Stunde später suchten sie in der Burg ihre Räume auf. Melbar Kasom fehlte. Der Ertruser war meistens von morgens bis abends unterwegs, um eine Fluchtmöglichkeit zu erkunden.
Kaum hatten sie Platz genommen, als Lord Abros Tochter eintrat. Hochaufgerichtet blieb sie vor Rhodan stehen. Kalt, beinahe drohend sagte sie: »Wir haben einen Funkspruch erhalten, nach dessen Inhalt unsere Agenten übermorgen, wenn nicht schon morgen in den Besitz des Gegenmittels kommen. Verstehen Sie, was das heißt?«
Die Männer schwiegen. Mory Abros Augen begannen zu funkeln. Ihre Stimme klang noch härter, als sie sagte: »Ich verlange, daß Sie Ihr Können voll einsetzen und alles tun, damit unsere Flotte einsatzfähig wird. Legen Sie, unter welchen Umständen auch immer, noch einmal die Arbeit nieder, dann werde ich vor Ihren Augen das Gegenmittel vernichten!«
»Für eine Frau sind Sie außerordentlich zart besaitet.« Nach dieser Feststellung schwieg Rhodan.
»Was hat es damit zu tun, daß ich eine Frau bin? Wer fragt nach den Millionen Plophosern, die unter der Herrschaft Hondros stöhnen? Es geht um die Freiheit eines großen, stolzen Volkes!«
»Dreschen Sie doch keine Phrasen«, fiel Rhodan ihr mit scharfer Stimme ins Wort. »Was Sie mit uns vorhaben, wenn wir die Arbeit nicht wieder aufnehmen, ist Mord! Wessen Hände sind nach dem Mord blutiger - die des Obmanns Hondro oder Ihre Hände?«
Kurze Zeit wirkte sie etwas unsicher. Rhodans Frage hatte sie getroffen. Sofort wechselte sie das Thema. »Rhodan, warum haben Sie den Angriffsplan
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