PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
Aber er verstand Jiggers Vorsichtsmaßnahmen nicht.
Der rief ihn heran. »Sehen Sie sich dieses Sterngewimmel an. Dieses Gebiet ist eine Hölle an elektromagnetischen
Sturmzonen, an Schwerkraftgebieten, die vielleicht streckenweise die uns bekannten Naturgesetze auf den Kopf stellen... was weiß ich. Noch gefährlicher ist es aber, daß die Sonnen unglaublich dicht zusammenstehen. Wenn jetzt unser verstecktes Gerät die letzten Eintauchkoordinaten nicht mathematisch exakt erkennt und festhält, was passiert dann, sobald sich die Flotte auf Grund unserer Angaben in Marsch setzt? Mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu hundert landet sie in einer Sonne... und wir erhalten nie mehr eine Gegeninjektion.«
Der Plophoser ging zu seiner Ortung zurück. Er wiederholte dabei: »Das ist ein Einsatz!«
Das gleiche dachte Al Jiggers. Er begriff, daß er sich in die gefährlichste Aktion seines Lebens eingelassen hatte. Aber er wollte mit heiler Haut aus diesem Unternehmen herauskommen. Er wollte seinem Obmann eine stolze Erfolgsmeldung machen können - und dafür eine weitere Gnadenfrist erhalten.
5
Wo immer Perry Rhodan, Bully und Atlan arbeiteten, war auch Mory Abro zu sehen. Befand sich aber auch noch der Ertruser in der Nähe der drei Männer, dann tauchten aus allen Richtungen junge, entschlossen dreinschauende Rebellen auf, die ihre Hände nicht von den Kolben der Strahlwaffen nahmen. Das war die Bewegungsfreiheit, die man ihnen zugesichert hatte!
Sie konnten keinen Schritt tun, ohne nicht gleichzeitig von einem Dutzend Augenpaaren beobachtet zu werden. Näherten sie sich an Bord eines Raumers einer Hyperkomanlage, dann zogen ihre Bewacher die Waffen. Wollten sie die Kommandosteuerung eines Impulsgeschützes untersuchen, dann stieß man ihnen einen Strahler in den Rücken. Es war ihnen untersagt worden, zu dritt eine Space-Jet zu betreten. Sie fanden keine Möglichkeit, auch nur zehn Worte zu sprechen, ohne dabei belauscht zu werden.
Dabei taten sie ihr Bestes, vor allem Bully, der sich dadurch ablenkte, daß er sich auf seine Aufgabe stürzte. Aber wie oft überfiel ihn die Angst vor dem schleichenden Tod, wenn er mit einem Problem rang. Es war für ihn kein Trost, daß es Perry Rhodan und dem Arkoniden ebenso erging. Oft schon hatte er in einer Stunde Iratio Hondro ein dutzendmal verflucht.
Am wenigsten ließ sich Perry Rhodan anmerken. Aber auch in ihm bohrte es. Und immer wieder dann, wenn der Zellaktivator sich bemerkbar machte.
Umsonst, hämmerten dann seine Gedanken. Bald ist alles vorbei!
Einmal fühlte er sich in einem dieser furchtbaren Augenblicke von Mory Abro beobachtet. Plötzlich blitzte es in seinen grauen Augen auf, und schärfer als bisher sagte er ihr: »Neugier kann gemein sein!«
Vielleicht hatte Mory Abro solch eine scharfe Bemerkung von Rhodan nie erwartet. Vielleicht traf sie seine Feststellung deshalb so unvorbereitet, weil sie sich gerade in Gedanken gefragt hatte, ob der ehemals so mächtige Terraner jetzt wohl daran denken würde, in wenigen Tagen sterben zu müssen.
Aber sie war sich nicht bewußt, daß sie ihn neugierig angesehen hatte. Sie fühlte sich von seiner Bemerkung zu Unrecht angegriffen, aber zum erstenmal war sie nicht in der Lage, ihm mit gleicher Schärfe zu antworten. Sie wurde abwechselnd rot und blaß. Unerwartet drehte sie sich auf der Stelle um und stürmte hinaus.
Sie fühlte sich plötzlich von den bewundernden Blicken der Männer, die ihr folgten, belästigt. Sie fühlte aber auch, daß der Mann, dessen Blick sie nicht als Belästigung empfunden hätte, ihr nicht nachsah.
Atlan hatte die kurze Szene beobachtet. Rhodan stand unbeweglich und hatte die Lippen zusammengepreßt. Dann strich er sich über das Haar und atmete tief. »Es tut mir leid, was ich gesagt habe, aber ich glaubte einen Augenblick lang, man könne in meinem Gesicht die Angst sehen.«
»An deiner Stelle würde ich mir deswegen keine Vorwürfe machen, Perry. Ungesteuerte Reaktionen sind manchmal besser als kluge Pläne. Vielleicht haben wir jetzt nicht mehr so oft die Anwesenheit von Abros eiskalter Tochter zu ertragen.« Von allen Seiten wurden ihnen wütende Blicke zugeschickt. Mory Abro stand bei den Bewohnern von Lordstown in hohem Ansehen und war beliebter als der Lord.
»Machen wir weiter«, sagte Rhodan. Er sah sich in der Zentrale des Raumers um, einem Schiff aus arkonidischer Fertigung. »Probelauf!« ordnete er über die Bordverständigung an.
Bully hielt sich im Triebwerksraum
Weitere Kostenlose Bücher